
Heftige Prosteste haben sportliche Auswirkungen
BARCELONA/MADRID. Die heftigen Proteste in Katalonien scheinen nun auch sportliche Auswirkungen mit sich zu ziehen! Wie ursprünglich festgelegt, sollte der erste Liga-Clásico der Saison 2019/20 am 26. Oktober um 13 Uhr im Camp Nou ausgetragen werden. Das jedoch steht nun auf der Kippe. Geht es nach den Vertretern des LaLiga-Verbands LFP, möchte man angesichts der kritischen Situation in und um Barcelona den Clásico ins Estadio Santiago Bernabéu nach Madrid verlegen.
Um den Spielort zu wechseln, schilderte die Liga dem spanischen Fußballverband RFEF nun dieses Anlagen. Noch ist offen, ob es wirklich dazu kommen wird. Trotz allem zählt das Top-Spiel der beiden Großmächte im spanischen Klubfußball ohnehin jetzt schon als Hochsicherheitsspiel. Medienberichten zufolge hätten die Königlichen geplant, einen Tag vor dem Spiel nach Barcelona zu reisen und dort zu übernachten. Demnach seien die Kapazitäten in Sachen Sicherheitspersonal bereits ausgeschöpft, da die Madrilenen möglicherweise als Zielfeuer der Krawalle gesehen werden könnte und dadurch besonderen Schutz benötigen.
Schwere Ausschreitungen in Katalonien
Erst am Dienstagabend gingen in Katalonien wieder Tausende von Demonstranten auf die Straße, um gegen die Gerichtsurteile der neun Separatistenführern der Unabhängigkeitsbewegung zu protestieren. Laut einem Polizeibericht waren es in etwa 40.000 Demonstranten, die sich vor den Toren der Vertretung der spanischen Zentralregierung versammelt hatten und dabei die katalanische Nationalhymne anstimmten. Dabei kam es erneut zu Krawallen und Ausschreitungen. Neben dem Entzünden von Feuer und Feuerwerkskörpern wurden auch Gegenstände auf Polizeibeamte geworfen, diese mussten mit Schlagstöcken vorgehen.
“All we get is repression from Spain.”
Violent protests continue in Barcelona for a second day over the jailing of nine Catalan separatist leaders. pic.twitter.com/aywnkqeF5R
— Al Jazeera English (@AJEnglish) October 16, 2019
Umbaumaßnahmen erschweren kurzfristigen Umzug
Da am und im Estadio Santiago Bernabéu seit der Sommerpause umgebaut und geschuftet wird und insbesondere die spielfreien Phasen dafür genutzt werden, müsste das Bauunternehmen FCC Construcción bei einer tatsächlichen Spielverlegung umplanen. Immerhin wären es vom letzten Heimspiel der Königlichen (5. Oktober; 4:2-Sieg gegen Granada) und dem nächsten Spiel an der Concha Espina (Mittwoch, 30. Oktober gegen Leganés) gute dreieinhalb Wochen gewesen, die die Baufirma für sämtliche aufwendigere Maßnahmen eingeplant hatte.
So sollten während dieser Phase neben Bauarbeiten rund ums Stadion auch innen einiges getan werden. So werden aktuell beispielsweise die Videotafeln abmontiert, um sich bald der Dachkonstruktion auf Süd- und Nordtribüne zu widmen. Drei Auswärtsspiele in Folge hätten sich hierfür optimal angeboten. Noch sind es gut eineinhalb Wochen. Wie es letztlich kommt, dürfte final in den kommenden Tagen entschieden werden. Ohnehin müssten auch erste beide Teams zustimmen – und das scheint, so will die MARCA erfahren haben, nicht der Fall zu sein. Bleibt es also beim Clásico im Camp Nou oder kann sich die LFP für eine Umverlegung durchsetzen? REAL TOTAL bleibt dran.
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