Interview

Präsentation bei Chelsea: Mourinho ist jetzt „the Happy One“

Beim FC Chelsea heute Nachmittag als neuer Trainer vorgestellt, kam José Mourinho selbstverständlich ein ums andere Mal auf seinen ehemaligen Arbeitgeber aus Madrid zu sprechen. „The Special One“, der sich ab sofort „the Happy One“ nennt, hatte auf der rund einstündigen Pressekonferenz auch eine Antwort auf die Kritiken von Xavi Hernández und Andrés Iniesta parat.

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José Mourinho
Glücklich, wieder beim Chelsea Football Club zu sein: José Mourinho

„Kann nicht sagen, welche Presse die schlechteste war“

LONDON. „The Special One is back“, titelten die britischen Zeitungen nach der Rückkehr von José Mourinho auf die Insel. Der Ex-Real-Coach hat jedoch bereits einen ganz neuen Spitznamen für sich gefunden: „Ihr könnt mich ‚the Happy One‘ nennen“, sagte der neue und hoch ambitionierte Übungsleiter des FC Chelsea während seiner Präsentation am Montagnachmittag. „Ich bin sehr glücklich. Ich bin dort, wo ich sein will. Am liebsten würde ich schon morgen mit dem Training anfangen.“ Die Freude, zu seinem alten Arbeitgeber, für den er zwischen 2004 und 2007 schon tätig war, zurückzukehren, war dem 50-Jährigen ins Gesicht geschrieben. Die „Leidenszeit“ der letzten Monate bei den Königlichen ist vorüber und eine neue Etappe bei seinem Klub, den er liebt, bricht an. In England mögen ihn die Fans und auch die Presse, mit der er gleich auf Schmusekurs ging: „Ich kann nicht sagen, welche Presse in meiner Laufbahn die schlechteste war. Ich kann nur sagen, dass ihr es nicht wart…“

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„Es war eine fantastische Zeit bei einem großen Verein“

An den spanischen Medien ließ der Portugiese kein gutes Haar. Trotz des unrühmlichen Abschieds ohne Titel blickt er mit Stolz auf seine drei Jahre an der Concha Espina zurück. Auch, wenn der Draht zu den Spielern zuletzt als schlecht galt. Davon betroffen war vor allem Kapitän Iker Casillas, den Mourinho nach der Verletzungsgenesung bis zum Saisonende auf der Bank schmoren ließ. „Ich hatte zu jedem ein gutes Verhältnis, aber das Wichtigste ist, ein gutes Verhältnis zu sich selbst zu haben. Ich muss ehrlich mit mir sein und wenn ich glaube, dass einer es verdient zu spielen, dann muss er spielen. Wenn jemand einen großen Status und eine großartige Karriere hat, kann ich ihm kein Sonderrecht geben. Die Medien und Fans müssen das akzeptieren. Als Trainer treffe ich die Entscheidungen nach Leistung. Aber unterm Strich muss ich sagen: Es war eine fantastische Zeit bei einem großen Verein, bei dem ich erreicht habe, was ich erreichen wollte: drei Titel, die ich nicht hatte. An dem, was ich bei Real Madrid geleistet habe, hat sich nichts geändert. Wir haben die Champions League nicht gewinnen können, aber das ist auch sehr schwer. Es ist so schwer, dass Madrid vor meiner Ankunft viele Jahre nicht mal das Halbfinale erreichte. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich ein Trainer von einem großen Verein, wie es Real Madrid ist, war. Wir haben mit der Mannschaft einen Rekord in der Historie des spanischen Fußballs erreicht.“ 

Mourinho kontert Iniesta-Kritik

Und auch, den FC Barcelona in die Schranken zu weisen. Andrés Iniesta, Mittelfeldspieler der Katalanen, schoss gestern gegen den Portugiesen, indem er meinte, Mourinho habe den spanischen Fußball beschädigt. Der Konter des Coachs ließ natürlich nicht lange auf sich warten: „Ja, ich habe den spanischen Fußball insofern beschädigt, dass ich der Trainer bin, der Barcelonas Dominanz zunichte gemacht hat. Es sah wie eine Dominanz aus, die kein Ende finden sollte, aber Real Madrid hat das Copa-del-Rey-Finale gegen Barcelona gewonnen, die Supercopa gegen Barcelona gewonnen, die Meisterschaft in Barcelona gewonnen – eine historische Meisterschaft dazu.“

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Historisches soll gerne auch an der Stamford Bridge geschafft werden, dagegen wird Mourinho mit Sicherheit keine Einwände haben. Wie genau die Ziele lauten, die der 50-Jährige mit den „Blues“ in der nahen Zukunft real werden mögen, erklärte Mourinho der neugierigen Presseschar knapp: „In der Premier League werden wird probieren, die Besten zu sein. Aber das versuchen fünf andere auch. Das erste Ziel sind die Top vier.“ Wie sieht es mit der Königsklasse aus? „Wir sind nicht davon besessen, die Champions League zu gewinnen. Natürlich will ich sie ein drittes Mal gewinnen – aber es ist kein Zwang.“ Dem Portugiesen sei klar, dass die „Erwartungen nun höher“ seien und er „mehr Verantwortung“ trage. „Ich will dafür respektiert werden. Aber geliebt werden will ich für das, was ich von jetzt an mache. Die Fans können sicher sein, dass ich mein Bestes geben werde“, sagte Mourinho. Auf was für ein Chelsea sich Fußball-Europa wohl gefasst machen muss?

Ausschnitt aus der Mourinho-Präsentation:

http://www.youtube.com/watch?v=K_K-VuAvnEk

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