Interview

PSG-Präsident Al-Khelaïfi: „Ich war sehr hart zu Florentino Pérez“

Nasser Al-Khelaïfi erklärt seine Ablehnung gegenüber der vor allem von Florentino Pérez forcierten Super League. Das Oberhaupt von Paris Saint-Germain sei von dem Präsidenten von Real Madrid kürzlich mit dem revolutionären Plan konfrontiert worden und ihm gegenüber „sehr hart“ gewesen.

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Super League Florentino Pérez Nasser Al-Khelaïfi
Pérez und Al-Khelaïfi verstanden sich mal gut – Foto: IMAGO / Marca / DeFodi

Super League: Pérez spricht mit anderen Klubs

MADRID/PARIS. Wenn Real Madrid wie zuletzt in der Champions League auf Paris Saint-Germain oder demnächst auf den FC Chelsea trifft, dann nutzt Florentino Pérez die Gelegenheit, sich bei den offiziellen Mittagessen mit den Bossen der Kontrahenten auch über ein für ihn ganz besonders wichtiges Thema zu unterhalten: die Super League.

Der Präsident der Königlichen ist zugleich der Vorsitzende der Elite-Liga, die im April 2021 ins Leben gerufen worden war, bis heute aber nicht in die Realität umgesetzt wurde. Von den zwölf Gründervereinen hatten sich neun aufgrund des öffentlichen Aufschreis umgehend bereits wieder zurückgezogen, wenngleich sie offiziell und im Geheimen – wenn auch nicht aktiv – nach wie vor dazugehören. Grund: Wer aussteigen will, muss viel Geld zahlen.

Gar nicht erst dabei gewesen ist PSG. Im Zuge der Achtelfinal-Duelle beider Klubs hat Pérez sich offenbar darum bemüht, diesbezüglich einen Zugang zu Nasser Al-Khelaïfi zu finden. Die Fronten zu den Franzosen sind seit der im August 2021 geplanten, aber nicht zustande gekommenen Verpflichtung von Kylian Mbappé extrem verhärtet.

„Kein Interesse, wenn er Sachen hinter meinem Rücken macht“

„Florentino Pérez hat beim Champions-League-Spiel mit mir gesprochen und gesagt: ‚Wir müssen einen Punkt finden, an dem wir mit dir sprechen können.‘ Ich war sehr hart zu ihm“, berichtete Al-Khelaïfi nun der britischen Rundfunkanstalt BBC: „Ich sagte, ich würde gerne reden, aber wenn er Sachen hinter meinem Rücken macht, bin ich nicht interessiert.“

„Menschen sterben und wir streiten uns um die Super League?“

Dabei kann das PSG-Oberhaupt den Grundgedanken einer Super League durchaus verstehen: „Ich möchte diese Spiele spielen – die großen Spiele natürlich. Ich weiß, was das Publikum will. Aber wir können nicht sagen: ‚Du bist ein kleiner Klub, du bist raus.‘ Es muss ein offenes System sein, unter dem Dachverband, in dem jeder respektiert wird. Ich hätte den Scheck über 400 Millionen Euro nehmen können. Sie haben mich eingeladen. Als ich dann abgesagt habe, haben sie gesagt, dass sie mich nicht eingeladen haben – das fasst sie zusammen“, sagte der 48 Jahre alte Katari.

Real, der FC Barcelona und Juventus, die weiterhin an dem revolutionären Vorhaben festhalten, „wissen, dass sie keine Chance haben“, behauptete Al-Khelaïfi und nutzte die Unruhen in Europa, um der Super League zusätzlich Bedeutung und Notwendigkeit abzusprechen: „Menschen sterben in der Ukraine und haben keinen Platz zum Schlafen – und wir streiten uns um die Super League?“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann sind es Heuchler. "In Europa sterben Menschen...", ja, Menschen, die von einem imperialistischen Spinner angegriffen worden sind und um ihr Überleben kämpfen, und das ihres Landes und Werte. In Katar sterben Bauarbeiter wegen ner Scheiss WM und Menschen werden öffentlich hingerichtet, räum mal vor der eignen Haustüre auf du *Wörter, für die ich gesperrt werden würde*.
 
Der Fussball hat heuzutage zu viele solcher M*stkerle, die einfach ins Gefängnis gehören. Nasser, Infantino und weitere MaFIFA-Brüder zerstören diesen wundervollen Sport, sodass ich befürchte, dass er irgendwann an Bedeutung verloren hat. Man sieht es an den Spieler an, welche nur noch dem Geld und auf miesen Rat der Berater wechseln. Sogar die Kidz heutzutage wollen meist nur noch Zahlen sehen und interessieren sich kaum mehr für Joga Bonito. Die WM‘s und EM‘s haben ihren Geist verloren. Einfach traurig. Auch die Superleague wird nicht daran nicht viel ändern, solange keine Gehalts- und Ablösegrenzen installiert werden. Ansonsten wird die Fianzielle-Schere zwischen den Clubs immer grösser und das Resultat ist vorausschaubar.
 
Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann sind es Heuchler. "In Europa sterben Menschen...", ja, Menschen, die von einem imperialistischen Spinner angegriffen worden sind und um ihr Überleben kämpfen, und das ihres Landes und Werte. In Katar sterben Bauarbeiter wegen ner Scheiss WM und Menschen werden öffentlich hingerichtet, räum mal vor der eignen Haustüre auf du *Wörter, für die ich gesperrt werden würde*.

Der Krieg in der Ukraine hat eine längere Geschichte als die eines "imperialistischen Spinners".
Krieg ist immer falsch und der Krieg von Russlang gegen die Ukraine ist entsprechend auch falsch. Allersings gibt es tragische Vorgeschichte.
Für die die es interessieren, ein spannendes Video dazu:
 
Man ist der Typ ein harter Mann !
Erst Mitarbeiter von Real Madrid töten wollen , dann die Schiedsrichter bedrohen und jetzt kommt raus , dass er noch voll hart zu Perez war ! Da interessiert Perez ein kleiner Stein der unter seinen Schuhen klemmt ja mehr ! Aber gehen wir mal auf das drohen eines Mitarbeiters und der Schiris zurück , was passiert da ?, etwa rein gar nichts ?
Ist doch lächerlich ! Real Madrid hätten sie glatt gesperrt oder sonst irgendwelche harten Sanktionen, aber bei ihm wird es schnell unter den Teppich gekehrt ! Unglaublich was für Scheissh….. die Uefa und der dazu passende Dünnschiss Nasser doch sind !
 
Zuletzt bearbeitet:
Al-Khelaifi ist ein Mann, der sich für Frieden, Menschenrechte und Solidarität einsetzt... Zu blöd, dass sein Gehalt von einem totalitären Regime gezahlt wird.
Noch lustiger ist seine Aussage bezüglich der sportlichen Fairness. Vom Vorstand des PSG kommt das besonders gut, wenn man bedenkt, dass sein Club sich wie ein Krebsgeschwür durch den Fußball frißt.
Diese Form von Heuchelei habe ich selten erlebt.
Demnächst beschwert er sich noch bei zahlreichen Stadien-Bauarbeitern In Katar, wie hart sein Leben doch ist...
 
Entspannt euch doch alle mal ein bisschen. Dieser Mensch hat erst vor kurzen öffentlich die Maske fallen lassen, zwar wiederholt, aber dieses mal vor aller Augen im europäisch höchsten Fussballturnier. Die Quittung sind massive Häme aus dem eigenen Fanlager, eigentlich die letzten Treueanhänger, da tut man viel das Geschehen um einen selbst in eine andere Richtung zu lotsen. Ein Mann mit Format hätte in einer öffentlichen Pressemitteilung Rückgrat gezeigt und sich selbst eingestanden dem Fussball selbst und vor allen seinem Klub mit diesem Verhalten eine enormen Imageschaden verursacht zu haben. Konsequenzen hätten vielfältig daher kommen können, so sind es aber der Trainer und Leonardo die die Zeche zahlen müssen. Das nun auch noch Perez als Ablenkung dient und man nicht Mbappe, sondern gar den Krieg für die eigene Rehabilitierung hernimmt verwundert mich bei dieser Person kaum. Jeder Ärger, jeder Gedanke, jede Emotion und jede Art von Aufmerksamkeit die man Al-Khelaifi opfert, ist meiner Meinung nach Verschwendung.

Ich sehe den, höre den, lies etwas und da ist einfach, NICHTS !

Schön wieder da zu sein, muss mich jetzt erst einmal durch Berge von Posts lesen :-)

Gruß, Gato
 
Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann sind es Heuchler. "In Europa sterben Menschen...", ja, Menschen, die von einem imperialistischen Spinner angegriffen worden sind und um ihr Überleben kämpfen, und das ihres Landes und Werte. In Katar sterben Bauarbeiter wegen ner Scheiss WM und Menschen werden öffentlich hingerichtet, räum mal vor der eignen Haustüre auf du *Wörter, für die ich gesperrt werden würde*.

Der Krieg in der Ukraine hat eine längere Geschichte als die eines "imperialistischen Spinners".
Krieg ist immer falsch und der Krieg von Russlang gegen die Ukraine ist entsprechend auch falsch. Allersings gibt es tragische Vorgeschichte.
Für die die es interessieren, ein spannendes Video dazu:

Ich habe mir das Video angeschaut, einige wichtige Punkte wurden angesprochen, aber wenn man sich schon über einseitige Geschichtserzählung beschwert, könnte man sich auch selber daran halten, einige wichtige Punkte wurden ausgelassen.

- das Versprechen, dass die Nato nicht erweitert wird, war meines Wissens eine mündliche Zusage basierend auf den Gegebenheiten von 1990. Letztere ändern sich und die Leute passen sich an.

- Niemand wurde gezwungen, der Nato beizutreten. Alle Staaten sind souveräne Einheiten und können für sich entscheiden, was sie tun wollen, das geht die Russen nix an. Viele sind aus Angst vor russischen Aggressionen beigetreten, die aktuelle Situation gibt Ihnen Recht.

- es wurden auch von russicher Seite abkommen gebrochen, unter anderem das Budapester Memorandum, als die Ukraine ihre Atomwaffen gegen Sicherheitsgarantien getauscht hat, oder das Minsker abkommen von 2015

- die Krim hat sich nicht abgesetzt, es gab ein Votum, wie autentisch dieses war, kann ich nicht beurteilen, danach wurde sie militärisch annektiert. Völkerrechtlich gehört sie zur Ukraine. Die Situation im Donbas ist nochmal viel vestrickter

- dass die Regierung in der Ukraine 2014 von der USA gestürzt wurde, ist eine Behauptung, die sich so nicht beweisen lässt. Hatten die Amerikaner ihre Finger im Spiel? Möglich, aber schwer vollständig zu entwirren und zu beweisen.

Um einiges klar zu sagen, NIEMAND im Westen muss sich irgendwas einbilden, weder die USA noch die EU-Staaten noch die ewige Trittbrettfahrerin und Rosinenpickerin Schweiz. Und ich kann verstehen, dass sich Russland bedroht fühlt, da hat man von westlicher Seite die letzten 10-20 Jahre die nötige Feinfühligkeit gefehlt.

Geopolitik ist im Endeffekt immer komplex und verworren mit Fehlern und nachvollziehbaren wie irrationalen Entscheidungen auf beiden Seiten. "Die Russen sind böse" ist mir genauso viel zu einfach wie "der Westen hat...". Fakt ist, am Ende des Tages hat sich Putin zu einem Einmarsch entschieden basierend auf was auch immer. Dafür gibt es keierlei Rechtfertigung, punkt. Ebensowenig dafür, der Spinner von PSG damit von seinen eigenem Versagen und den Vorkomnissen im seinem eigenen Garten ablenken will.

Ist im Endeffekt meine Meinung dazu, muss niemandem gefallen.
 
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