Spielbericht

Gegentor in letzter Minute! Real Madrid von Mbappé geschockt

Ein intensiver Schlagabtausch endet mit einer Niederlage, die bitterer nicht sein könnte. Real Madrid ist im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Paris Saint-Germain vor allem offensiv die wesentlich schwächere Mannschaft und wird in letzter Minute von Kylian Mbappé geschockt. Der Stürmer fügt den Königlichen im Hinspiel ein 0:1 zu, zuvor pariert Thibaut Courtois einen Elfmeter von Lionel Messi. Im Estadio Santiago Bernabéu steht Real mit dem Rücken zur Wand.

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Kylian Mbappe PSG Real Madrid
Der Schockmoment: Mbappé trifft in der letzten Minute zum PSG-Sieg – Foto: IMAGO / PanoramiC

PSG – Real Madrid: Franzosen jubeln ganz am Ende

PARIS. Einfach nur bitter: Als bereits alles danach ausgesehen hatte, dass sich Paris Saint-Germain und Real Madrid am Dienstagabend im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel mit einem 0:0 trennen, schlägt ausgerechnet Kylian Mbappé zu. Der Mann, der eigentlich ab dieser Saison schon gerne für die Königlichen gespielt hätte. Der Mann, der es daher verspätet ab der kommenden Spielzeit tun wird.

Der französische Stürmer-Star schoss PSG in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg. Ein Ergebnis, das letztlich aber in Ordnung geht, denn das Team von Carlo Ancelotti war die unter dem Strich weitaus schwächere Mannschaft.

Das Rückspiel findet am 9. März im Estadio Santiago Bernabéu statt (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Angesichts der Ausgangslage wird es für Real definitiv eine Aufgabe mit Final-Charakter!

PSG – Real Madrid: Benzema startet, Neymar auf der Bank

Die Blancos konnten zu dem Spitzenspiel im Parc de Princes wieder auf Karim Benzema zurückgreifen – und das von Anfang an. Der Franzose hatte sich am 23. Januar gegen den FC Elche eine Muskelverletzung im hinteren linken Oberschenkel zugezogen, war seitdem ausgefallen. Benzema bildete den Angriff mit Marco Asensio und Vinícius Júnior, dahinter zogen Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos die Fäden.

So wie in der Offensive gab es auch in der Defensive ein Comeback: Ferland Mendy meldete sich auf der linken Seite zurück, bildete vor Thibaut Courtois die Viererkette mit Daniel Carvajal, Éder Militão und David Alaba. PSG begann mit unter anderem Mbappé, Lionel Messi, Ángel Di María und Gianluigi Donnarumma, Neymar saß auf der Bank.

Karim Benzema PSG Real Madrid
Benzema kehrte nach drei Wochen in die erste Elf zurück – Foto: IMAGO / Belga

Paris hat den Ball: Real offensiv total abgemeldet

Paris und Real tasteten sich in der Anfangsphase ab, ließen es mit gegenseitigem Respekt noch ruhiger angehen. Allerdings: Die Gastgeber zwangen den Gästen ihr Spiel mehr und mehr auf, hatten viel Ballbesitz. Real präsentierte sich wie schon am  vergangenen Samstag gegen den FC Villarreal über weite Strecken zu passiv und statisch, offensiv ging überhaupt nichts. Ancelottis Ensemble agierte zurückgezogen, lauerte vergebens auf Konter.

Immerhin: PSG entwickelte zwar mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse, hatte letztlich im ersten Durchgang aber auch nur eine wirklich gefährliche Möglichkeit. Messi schickte Mbappé auf die Reise, der aus kurzer Distanz dann an Courtois scheiterte (18.).

Während der Angriff der Blancos erst zur unmittelbaren Schlussphase ein wenig auftaute, machte die Abwehr unter dem Strich einen ordentlichen Job, ließ kaum etwas zu. Reals Bilanz zur Pause: kein Torschuss, nur ein Schuss und lediglich 38 Prozent Ballanteile. Die schlechtere Nachricht: Casemiro sah seine dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb, wird beim Rückspiel daher gesperrt fehlen.

Casemiro PSG Real Madrid
Casemiro sah in der 37. Minute die Gelbe Karte – Foto: IMAGO / ANP

Courtois pariert Elfmeter von Messi

Die Mannschaft von Mauricio Pochettino behielt auch nach dem Seitenwechsel die Oberhand, hätte durch Mbappé sogar früh in Führung gehen können. Courtois wehrte dessen Schuss aus zentraler Position und rund zwölf Metern Entfernung aber überragend ab (50.). Bitter: Nach Casemiro sah auch noch Mendy seine dritte Gelbe, womit er das zweite Kräftemessen mit PSG ebenfalls verpassen wird.

Wenige Minuten später bot sich Paris die große Chance zur Führung. Carvajal hatte gegen Mbappé einen Foulelfmeter verschuldet (61.), den Messi allerdings nicht nutzen konnte. Courtois sprang in die rechte Ecke, parierte den Schuss (62.).

Thibaut Courtois PSG Real Madrid
Courtois bewahrte Real vor einem Elfmeter-Gegentor – Foto: IMAGO / Belga

Paris ist der Führung näher

Real hatte im zweiten Abschnitt mehr Phasen in der gegnerischen Hälfte, kam abgesehen von einem Kroos-Distanzschuss (54.) jedoch zu keinen nennenswerten Gelegenheiten. Obendrein unterliefen den Merengues nach wie vor viel zu viele Ballverluste. Nach 72 Minuten reagierte Ancelotti erstmals, nahm Carvajal und Asensio vom Feld, es kamen Lucas Vázquez und Rodrygo Goes. Zugleich wich Di María bei PSG für Neymar (73.).

Mit dem Brasilianer kam noch mehr Schwung in das Offensivspiel der Franzosen. Mbappé hätte das Führungstor beinahe nachgeholt, verpasste das lange Eck von der linken Seite nur knapp (77.). PSG war einem Treffer wesentlich näher als das weiße Ballett, bei dem in der Schlussphase noch Federico Valverde und Eden Hazard für Modrić und Vinícius (82.) sowie Gareth Bale für Benzema (87.) kamen.

PSG – Real Madrid: Mbappé schockt Blancos in letzter Minute

Die Wechsel blieben wirkungslos. Stattdessen fiel in der vierten Minute der auch vierminütigen Nachspielzeit der Treffer des Tages. Durch Mbappé. Was für ein Drehbuch. Der 23-Jährige tankte sich von der linken Seite in den Strafraum hinein und ließ das runde Leder im Netz zappeln.

Bis zum Rückspiel in drei Wochen haben die Madrilenen nun erst einmal drei Aufgaben in der Primera División zu bewältigen – allesamt in der spanischen Hauptstadt. Zwischen den Heimspielen gegen Deportivo Alavés und Real Sociedad steht ein Auswärtsspiel an, das aber beim Madrid-Klub Rayo Vallecano stattfindet.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mich würde es mittlerweile nicht einmal wundern, wenn Carlo noch die Liga verspielt mit seinem katastrophalen Kadermanagement. Nicht, dass ich ihn mir zurückwünsche aber die Saison hätte so auch Zidane hinbekommen bis jetzt, womöglich eher sogar besser. Anfangs war es ja zumindest ansehnlicher als unter ZZ aber das hat sich leider auch schnell gelegt. Ganz ehrlich? Pfeif auf die CL, irgendwie Meister werden und im Sommer dann bitte einen Trainer holen, der für zeitgemäßen, mutigen Fußball steht (Gallardo zB.)
 
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Das war das traurigeste Fußballerlebnis was ich seit langem gesehen hab. Da hab ich von Hansa Rostock besseren Fußball gesehen. Wir haben heute gefühlt mit drei Spielern gespielt. Wäre donnarumma zwischendurch mal in die Sauna gegangen, hätte das nix geändert. Das Zentrum war nie besetzt in den abzählbaren Momenten wo wir mal den Ball hatten, die Außenverteidiger haben schlechter gespielt als manche dorfkinder und dann hat Ancelotti noch den Humor GOAT Vasquez einzuwechseln. Bale kommt natürlich erst wenns zu spät is und natürlich auch für Benzema, warum auch nicht, und Vinicius macht Vinicius-Sachen,zusammengefasst ein gelungener abend.
 
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Ich bin ja vielmehr der Überzeugung, dass wir nicjt schlechter als sonst waren, sondern wir erstmalig einem guten Gegner gegenüberstanden. Aber wie so oft haben sich viele mit 1:0 gegen drittklassige Clubs begnügt. Die spanische Liga ist aktuell einfach nicht stark. Da muss man als Real Madrid viel stärker auftreten, damit man sagen kann, Real ist in guter Verfassung. Ich verstehe einfach nicht, warum das viele bis heute nicht gesehen haben. Das geht im Prinzip die ganze Saison so. Unser Mittelfeld, auch wenn Casemiro heute geandios war, kriegt es bei diesem Mangel an Taktik nicht hin, eine Bindung zur Offensive aufzubauen. Mal abseits von Mbapoe, Messi, CR7 oder Ähnliches Kaliber könntest du jeden da heute in der Offensive aufstellen, die würde anstelle von Vinicius nichts gebacken bekommen. Der stand immer direkt drei Spielern gegenüber, während Mendy und andere sich vom Gegenspieler decken lassen und sich nicht freilaufen. Was bleibt dann noch außer ein aussichtsloses Dribbling oder der bekannte Rückpass? Die Mannschaft geht seit 2018 zu Grunde. Und genau da hat man schon kritisiert und dieses Problem mit einem Trainer von Weltklasse angehen müssen. Aber nein. Solange man ja gewinnt, ist alles gut…

Real ist ein lächerlicher Haufen und wer denkt, dass dies erst seit heute so ist, der ist einfach blind. Das war ein schleichender Prozess. Jeder Spieler, der neu zum Team stößt hat mehr taktische Raffinesse und Vertikalität im Spiel als unsere alteingesessenen Spieler. Aber man lässt diese solange auf der Bank versauern, bis auch sie sich anpassen und so spielen wie der Rest? Wir sind so tief angekommen, dass wir staunen würden, wenn wir mal so einen Doppelpass spielen würden wie Messi und Neymar heut. Aber unsere Spieler denken ja, dass Doppelpässe, Läufe und Pässe in Schnittstellen, anlaufen, Gegenspieler binden, Räume schaffen, die denken echt, die wären zu klug für diese klassischen und erfolgsversprechenden Methoden.
 
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Mich würde es mittlerweile nicht einmal wundern, wenn Carlo noch die Liga verspielt mit seinem katastrophalen Kadermanagement. Nicht, dass ich ihn mir zurückwünsche aber die Saison hätte so auch Zidane hinbekommen bis jetzt, womöglich eher sogar besser. Anfangs war es ja zumindest ansehnlicher als unter ZZ aber das hat sich leider auch schnell gelegt. Ganz ehrlich? Pfeif auf die CL, irgendwie Meister werden und im Sommer dann bitte einen Trainer holen, der für zeitgemäßen, mutigen Fußball steht (Gallardo zB.)

Ich habe nur Angst das Ihn die Liga im Amt hielte, um auf sicher zu gehen, würde ich sogar die Liga opfern. Das grundsätzliche Problem ist der fehlende Glaube daran, dass wir einen entsprechenden Trainer bekommen, der die notwendige Zeit bekäme und hier etwas ändern dürfte. Es ist einfach nur noch ernüchternd und deprimierend...
 
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