Pressekonferenz

Ramos kann auf Last-Minute-Tore verzichten: „Entspannter leben“

Sergio Ramos ist zurück. Der Mann, der Real Madrid in der Vergangenheit so häufig mit Toren in der Nachspielzeit gerettet hatte. Darauf würde der 30-jährige Kapitän aber verzichten, teilte er auf der Pressekonferenz vor dem Finale der Klub-Weltmeisterschaft mit. Seine Devise: Spiele lieber schon eher entscheiden. Mit den Medien sprach Ramos zudem über das Duell mit Kashima Antlers, Zinédine Zidane, Cristiano Ronaldo, seine null Punkte bei der Ballon d‘Or-Wahl und den umstrittenen Video-Schiedsrichter.

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Sergio Ramos Real Madrid
Ramos will am Sonntag Klub-Weltmeister werden – Foto: Toru Yamanaka/AFP/Getty Images

SERGIO RAMOS über…

…das Finale der Klub-Weltmeisterschaft (Sonntag, 11:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker): „Es ist immer eine neue Erfahrung, wenn man einen Titel gewinnen kann. Ungeachtet meiner großartigen Vita drücke ich jedes Jahr den Reset-Knopf, um bei null zu beginnen. Mir bleiben noch viele Jahre. Wir haben eine neue Gelegenheit, einen Titel zu gewinnen. Als Kapitän wäre ich derjenige, der den Titel in die Höhe streckt und das macht einen stolz. Jedes Mal, wenn ich mir vorstelle, dass ich das tue, ist es ein Traum. Nach der vielen Arbeit verdient es sich die Mannschaft, dieses Finale zu bestreiten.“

…Gegner Kashima Antlers: „Wir wissen um die Bedeutung. Sie haben die beste Mannschaft aus Südafrika und die beste aus Südamerika eliminiert. Von daher ist es die stärkste Mannschaft Japans. Ein Titel ist immer wichtig.“

…seine Fitness: „Ich fühle mich ziemlich gut, nachdem ich aufgrund der Einsätze in den letzten Spielen eine Überlastung hatte. Jetzt habe ich das Abschlusstraining komplett mitgemacht und stehe dem Trainer zur Verfügung.“

Sergio Ramos Real Madrid
Ramos war beim Abschlusstraining dabei – Foto: Toru Yamanaka/AFP/Getty Images

…den Zustand des Teams: „Ich habe die Trainingseinheiten gesehen, die Mannschaft ist in einer guten Verfassung – trotz dessen, weniger Tage zur Erholung zu haben. Sie hat eine spezifische Arbeit verrichtet, um bestmöglich in dieses Finale zu gehen. Ich denke nicht, dass es irgendein Problem geben wird.“

…Cheftrainer Zinédine Zidane: „Die Gruppe hat sich mit seiner Ankunft – wir haben es immer gesagt – komplett verändert, was die Stimmung betrifft. Er führt die Mannschaft sehr gut und es ist ein Schlüssel, damit jeder das Beste aus sich herausholt. Wir waren kurz davor, Meister zu werden, haben viele Punkte aufgeholt. Am Ende gewannen wir aber die Champions League und den Super Cup. Einer der Schlüssel ist, dass er sein Talent als Spieler in seine Karriere als Trainer mitgenommen hat. Wir haben einen großartigen Trainer und sind alle sehr glücklich darüber, dass er derjenige ist, der das Team führt.“

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…seine bedeutende Rolle in Finalspielen: „Es sind Endspiele und alles geht in die Geschichte ein – ob das Gute oder das Schlechte. Es kommt auf den Kampf bis zur letzten Minute an, auf den Glauben. Ob andere den haben, weiß ich nicht. Real Madrid verpflichtet uns aber dazu, bis zum letzten Moment zu kämpfen. In Endspielen hatte ich auch Glück, man muss es aber auch suchen. Hoffentlich begleitet mich das Glück in diesen wichtigen Momenten weiterhin.“

…seine vielen Treffer in der Nachspielzeit: „Ich bevorzuge, dass die Mannschaft gewinnt und es nicht auf die Nachspielzeit ankommt (lacht). Es stimmt, dass in den letzten Jahren Situationen entstanden sind, bei denen ich der Protagonist war. Ich denke, der Madridismo würde viel entspannter leben, wenn es nicht nötig ist, erst in der Nachspielzeit zu treffen.

Sergio Ramos Real Madrid
Ramos köpfte Real zuletzt in der 92. Minute zum 3:2-Sieg gegen Deportivo – Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

…das aktuelle Team verglichen mit früheren Mannschaften der Blancos: „Es ist schwer, zu definieren, was diese Mannschaft von Real Madrid im Vergleich zu anderen hat. Die Vergleiche sind abscheulich. Ich würde mit etwas einer jeden Mannschaft verbleiben, aber es ist wahr, dass es sehr schwer ist, eine Mannschaft zu haben, wie wir sie jetzt besitzen. Es sind nun einige Jahre, in denen wir nicht viele Verpflichtungen getätigt haben. Es gab Phasen, da gab es viele Brasilianer, viele Niederländer… Jetzt sind wir schon eine Zeit lang dieselben Spieler und wir verstehen uns mit einem einfachen Blick. Das ist sehr wichtig.“

…die Polemik um den FIFA-Test des Video-Schiedsrichters: „Es gibt Tausende von Meinungen und alle sind respektabel. Für mich ist es eine gute Entscheidung und die Technologie wird es am Ende nicht nur den Schiedsrichtern einfacher machen, sondern allen. Man muss es respektieren und dankbar sein, denn es kann sehr wichtig sein.“

…den Ballon d‘Or-Triumph von Cristiano Ronaldo: „Er hat sich das verdient und einmal mehr demonstriert, dass der der Beste ist. Es gibt zwei großartige Spieler auf der Welt: der eine ist Cristiano Ronaldo, der andere Lionel Messi. Am Ende sind es zwischen den beiden kleine Details, die entscheiden, ob der eine oder der andere gewinnt. Dieses Jahr ist es denke ich klar, dass Cristiano Ronaldo es sich verdient hat.“

…die Erkenntnis, dass er bei der Ballon d‘Or-Wahl keinen einzigen Punkt erhielt: „Das stört mich nicht. Mich überrascht es, dass Iniesta keinen Punkt erhielt. Bei mir aber nicht (lacht). Für mich ist es verrückt, dass ein Raúl González, ein Andrés Iniesta oder ein Xavi Hernández nie einen Ballon d’Or bekommen haben.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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