
Ramos: Ist es die vermeintliche Deadline, die abläuft?
MADRID. Eine Entscheidung rückt näher. Allein schon deshalb, weil die vertragliche Vereinbarung beider Parteien nur noch etwas mehr als drei Monate gültig ist. Sergio Ramos, dessen Arbeitspapier zum 30. Juni ausläuft, möchte die Klubverantwortlichen offenbar in den kommenden Tagen kontaktieren und ihnen mitteilen, ob er ihr Angebot zur Verlängerung annimmt oder nicht – und dementsprechend nach 16 Jahren Abschied nimmt. Das berichtete die spanische Fußball-Talksendung „El Chiringuito“ in der Nacht zu Mittwoch.
Offenbar sieht sich der Kapitän, der am 30. März 35 Jahre alt wird, dazu gedrängt, Nägel mit Köpfen zu machen, nachdem er vergeblich auf ein Entgegenkommen von Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez gewartet hat.
Erst zuletzt hatte die Sportzeitung MARCA zudem geschrieben, dass die Bosse ihm eine Entscheidungsfrist bis Ende März gesetzt hätten, was möglicherweise auch mit einer Verpflichtung von Bayern Münchens David Alaba zusammenhängt, die Real erwägt. Hieße demzufolge: Es ist an der Zeit, für Klarheit zu sorgen. Jetzt.
Ein Jahr: Real gibt bei Angebot offenbar nicht nach
Auch wenn Ramos in der vergangenen Woche im Rahmen der Präsentation der zweiten Staffel seiner Serie in Zusammenarbeit mit Amazon Prime Video öffentlich auf den Fortschritt des Fußballs hinwies und dabei betonte, dass Profis mittlerweile auch in einem höheren Alter allemal noch leistungsfähig sein können, bleibt Real laut „El Chiringuito“ scheinbar stur.
Bedeutet: Das Angebot, das dem Routinier vom Verein vorliegt, sieht erst einmal nur eine weitere Saison im Trikot des weißen Balletts vor. Die finanziellen Bezüge blieben in dem Fall unverändert, wobei die zehnprozentige Senkung des Gehalts wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie für Real nach wie vor für alle Akteure Bestand hat.
Hauptsache bleiben: Laufzeit für Ramos am Ende sekundär?
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder geheißen, der Abwehrchef fordere über Bruder und Berater René Ramos von den Merengues einen Vertrag über zwei weitere Jahre mit gleichbleibendem Gehalt. Nimmt er die Offerte mit der einen zusätzlichen Spielzeit jetzt aber doch an, weil ein Verbleib nur so möglich ist? Möglich. Erweist sich Ramos für die Königlichen auch in der Saison 2021/22 als unverzichtbar, könnte es dann nämlich durchaus wieder ein Thema werden, nochmals ein Jahr dranzuhängen.
Es ist ja schließlich nicht so, als würde man den Defensiv-Spezialisten schnellstmöglich loswerden wollen. Dass das Gegenteil der Fall ist, konnte man am Dienstagabend mal wieder sehen: Real empfing Atalanta Bergamo im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals und gewann auch dank Ramos 3:1. Die Nummer 4 machte in der Verteidigung einen hervorragenden Job und traf darüber hinaus per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0.
Übrigens: Mit nun 15 Treffern in der Königsklasse steht der Andalusier auf Platz zwei – nur noch ein Törchen hinter dem torgefährlichsten Verteidiger der CL-Geschichte: Roberto Carlos (16 Tore). Bald könnte sich Ramos also auch diesen Top-Wert schnappen!
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— Real Madrid C.F. (@realmadrid) March 16, 2021
„Jeder weiß, was Sergio für uns bedeutet“
„Jeder weiß, was Sergio für uns bedeutet und wie wichtig er für die Mannschaft ist. Wir sind froh, dass er mit seiner Gewinner-Mentalität und seinen Leader-Qualitäten zurück ist“, schwärmte Emilio Butragueño, Direktor für institutionelle Beziehungen.
Ramos hatte erst am vergangenen Wochenende von seiner zweimonatigen Pause in Folge einer Operation am linken Meniskus sein Comeback gefeiert. Nach dem Viertelfinal-Einzug in der Königsklasse wurde Reals Leitwolf übrigens erneut auf seine offene Zukunft angesprochen. Ramos: „Im Moment kann ich keine Neuigkeiten mitteilen. Wenn es etwas gibt, bin ich der Erste, der davon erzählt.“ Also schon demnächst?
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