
„Man sollte nichts erfinden“
MADRID. Während der FC Barcelona nach seinem historischen Triple-Sieg an Leistungsträgern wie Dani Alves, Jordi Alba, Pedro Rodríguez oder Trainer Luis Enrique festhält, vollzieht sich bei Real Madrid ein erneuter Umbruch. Bildet auch Sergio Ramos einen Teil der Veränderungen an der Concha Espina? Der Innenverteidiger soll sich seit Monaten in Vertragsgesprächen mit der königlichen Vereinsführung befinden, allerdings auf keinen gemeinsamen Nenner mit ihr kommen. Medienberichten zufolge verlange der 29-Jährige eine Gehaltserhöhung, die ihn hinter Cristiano Ronaldo zum bestbezahlten Akteur im Luxus-Kader von Rafael Benítez machen würde. Dieser Forderung blicke Präsident Florentino Pérez skeptisch entgegen, heißt es.
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René Ramos reagierte mit Verwunderung auf diese Berichte. Der Bruder und Berater des Welt- und Europameisters stellte gegenüber RADIO MARCA klar, dass es noch überhaupt keine ernsten Verhandlungen gegeben habe: „Man sollte nichts erfinden. Uns hat noch niemand von Real angerufen. Noch bleiben ihm zwei Jahre Vertrag.“ Zugleich signalisierte er aber die Bereitschaft, sich mit der Direktive Reals an einen Tisch zu setzen: „Wir sind da, um über seine Verlängerung zu sprechen. Stand jetzt will Sergio noch lange bleiben. Er fühlt sich von den Fans und auch vom Präsidenten gewollt.“
Die Spekulationen um Ramos’ Zukunft nahmen auch wegen des Trainer-Wechsels zu, mit dem sich die Identifikationsfigur weniger einverstanden zeigte. „Ich hätte womöglich anders entschieden“, lauteten die Worte des Helden von „la Décima“, der bekanntlich ein hervorragendes Verhältnis zu Carlo Ancelotti besaß. Laut René sei die Aussage seines Bruders allerdings vielerorts fehlinterpretiert worden: „Dass Sergio gut mit Ancelotti auskam, heißt nicht, dass er gegen (Rafael) Benítez ist.“
Rafael Benítez beerbt Carlo Ancelotti! Real Madrid schlägt nach zwei Jahren mit dem Italiener, der unter anderem die Champions League gewann, ein neues Kapitel auf. Mit dem Ex-Neapel-Coach Benítez verpflichten die Blancos einen alten Bekannten…
Der 55-jährige Übungsleiter wurde in Madrid geboren, spielte in Reals Jugendabteilung und machte auch seine ersten Schritte als Trainer bei den Königlichen.
Dementsprechend gerührt präsentierte er sich während seiner Vorstellung auf dem Ehrenbalkon des Estadio Santiago Bernabéu. Mit Tränen in den Augen verriet er, dass ein Traum für ihn wahr geworden sei: „Es ist ein emotionaler Tag, denn ich kehre nach Hause zurück. Ich hoffe, dass die Dinge gut laufen, wir Titel gewinnen und die Mannschaft gut spielt. Ich möchte das Vertrauen mit Arbeit zurückzahlen.“
Benítez unterzeichnete einen Drei-Jahres-Vertrag bis 2018.
„Benítez ist einer der besten Trainer der Welt. Wir starten eine neue Etappe. Bei Real Madrid wird immer das Maximum gefordert und unser Trainer wird uns in unseren Zielen, die die Träume der Madridistas sind, stärker machen. Rafa atmet den Fußball und Madridismo. Er bietet Arbeit und Leidenschaft für diesen Sport und ist bekannt für seine brillanten Spielvorbereitungen und auch seinen großartigen Werdegang. Er ist ein Mann aus diesem Hause. Rafa, du kommst zum größten, prestigeträchtigsten und meistgeschätzten Klub der Welt. Du kennst unsere Werte und Prinzipien“, begrüßte Präsident Florentino Pérez den Ancelotti-Nachfolger.
Im Anschluss an die emotionale Vorstellung ging es zur Pressekonferenz. Während Benítez voller Tatendrang in den Saal marschierte, schien die Dame von der „Security“ bereits den Feierabend herbeigesehnt zu haben.
Der Rückkehrer nahm sich für seinen ersten Austausch mit den Journalisten jedoch reichlich Zeit. Zwar beantwortete er sämtliche Fragen ausführlich, ließ sich hinsichtlich möglicher Neuverpflichtungen oder taktischer Veränderungen allerdings nicht in seine Karten schauen. „Heute ist nicht der passende Tag, um über solche Themen zu reden“, winkte er lächelnd ab.
„Als ich zu Liverpool kam, hatte ich das Projekt, innerhalb von vier Jahren etwas zu gewinnen. Wir gewannen im ersten Jahr einen Titel. Hier ist es anders, du musst beginnen und schon liefern. Die Anforderungen sind maximal. Erster zu sein, ist das Einzige, was zählt. Zweiter zu sein, ist nichts wert. Das Ziel ist es, alles zu gewinnen“, erklärte Benítez.
Nach rund 25 Minuten war die Fragerunde beendet. Ein entschlossener Benítez verabschiedete sich fürs Erste, um die größte Herausforderung seiner bisherigen Laufbahn anzupacken.
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