Interview

„Raúl akzeptierte nicht, dass Villa und Torres besser waren als er“

Luis Aragonés ist nach 24 Jahren als Spieler und Trainer Atlético Madrids zwar ein waschechter „Rojiblanco“, würde aber sehr gerne eines Tages auch einmal die Königlichen coachen. Im Interview mit der Zeitung ABC verriet der 75-Jährige, dass ihn diese Stelle reize und er auch schon „einige Male“ beinahe auf der Trainerbank des Bernabéu-Stadions gelandet wäre. Außerdem sprach Aragonés über zwei Ikonen der Merengues: Raúl González Blanco und Iker Casillas.

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Aragones
Schickte Raúl nach der Weltmeisterschaft 2006 in Nationalmannschaftsrente: Luis Aragonés

„Iker muss immer spielen, wenn er in Form ist“

MADRID. Luis Aragonés war es, der Raúl González Blanco nach der Weltmeisterschaft 2006 aus der spanischen Nationalmannschaft verbannte. Der damalige Trainer der „Selección“ zerstritt sich mit seinem Kapitän und Führungsspieler, weil er David Villa und Fernando Torres als stärker betrachtete. Zwei Jahre später gewannen die Iberer die EM in Wien und begründeten eine glorreiche Epoche – ohne Raúl. Für die Entscheidung, die lebende Legende Real Madrids aus dem Kader geworfen zu haben, klopft sich der 75-Jährige noch heute auf die Schulter. „Viele kritisierten mich, aber ich entschied richtig. Ich sagte Raúl, dass Villa und Torres mehr als er leisten und das akzeptierte er nicht. Ich war mit der Wahrheit voraus und es hat sich ausgezahlt, auf diese beiden Stürmer zu bauen“, meinte Aragonés gegenüber der Zeitung ABC.

Eine ähnliche Situation wie Raúl vor sieben Jahren durchlebt derzeit Iker Casillas. Vor zwölf Monaten noch unantastbar, darf der fünffache Welttorhüter bei den Königlichen nur noch in den Pokalwettbewerben ran und ist auch in der „Selección“ nicht mehr die dauerhafte Nummer eins. Aragonés würde „San Iker“ jedoch immer spielen lassen, wenn er so hält wie zuletzt in der Champions League gegen Juventus Turin: „Iker zählt zu den drei besten Torhütern und muss zweifellos immer spielen, wenn er gut in Form ist. Sollte er nicht zu Einsätzen bei Real kommen, muss Vicente (Del Bosque) natürlich an Alternativen für die WM denken, weil Ikers körperlicher Zustand nicht optimal wäre.“

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„Würde jetzt womöglich ‚Ja‘ zu Real sagen“

Nach solchen Worten hätte Casillas sicherlich nichts dagegen, Aragonés als Trainer zu haben. Wie der mittlerweile 75-Jährige verriet, stand er auch schon „einige Male“ kurz vor einem Engagement an der Concha Espina. „Die Umstände haben letztlich nicht gepasst“, so der arbeitslose Übungsleiter, der sich allerdings noch ein Türchen zu den Blancos offen hält: „Würde Madrid mich jetzt fragen, würde ich womöglich Ja‘ sagen. Es ist aber nicht der richtige Moment, da (Carlo) Ancelotti gute Arbeit leistet. Es wird zwar noch ein wenig Zeit brauchen, bis bei Real alles läuft, aber er ist ein Fachmann.“

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