
Kritik am Referee: Eigentlich ein Unding
MADRID. Es gibt Dinge bei Real Madrid, die sich nicht gehören. Verlieren zum Beispiel. Oder, wenn man sich öffentlich lauthals über einen Schiedsrichter herzieht. Das ist sogar eines der Gesetze, die der Verhaltenskodex der Königlichen beinhaltet. Jeder Profi, der an der Concha Espina unterschreibt, hat sich nach diesem zu richten.
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Am Sonntag konnten sowohl Offizielle als auch Spieler nach der 0:2-Niederlage gegen Real Sociedad aber nicht anders, als ihrem Ärger über die Entscheidungen des Gespanns um den vermeintlich Unparteiischen José Luis Munuera Montero Luft zu machen. Für Aufregung sorgt insbesondere ein Foulspiel in der 65. Minute beim Stand von 0:1 an Vinícius Júnior, dessen einzige Konsequenz ein Strafstoß hätte sein müssen.

„Klarer Elfmeter“: Ex-Schiri bewertet Szene und übt Kritik
Eine Ansicht, die über Reals Grenzen hinaus auf Zustimmung trifft. „Das ist ein klarer Elfmeter, der Torwart trifft den Ball nicht. Ein Schiedsrichter kann sich auf dem Platz irren, aber dann muss hier der Videoschiedsrichter eingreifen“, bewertet Eduardo Iturralde González, Ex-Schiedsrichter der Primera División, den Zweikampf.
Der eigentliche Skandal: Obwohl der spanische Fußball seit dieser Saison die Möglichkeit des Videoassistenten nutzt, verzichtete Munuera Montero darauf, sich die Szene nochmals in der Wiederholung anzusehen, um gegebenenfalls doch auf den Punkt zu zeigen. Einen Hinweis soll er nicht bekommen haben. „Wozu gibt es den VAR, wenn er in solchen Situationen nicht eingreift?“, echauffierte sich Emilio Butragueño – REAL TOTAL berichtete.
Ramos: „Das war skandalös“
Sergio Ramos reagierte ebenfalls erzürnt. „Der Schiedsrichter war in diesem Spiel aus meiner Sicht sehr entscheidend. Ich war immer ein Unterstützer des Videoassistenten, aber das muss besser werden. Das war nämlich skandalös“, nahm er kein Blatt vor den Mund.
Ramos: “Para mí ha sido muy determinante. Siempre he sido un defensor del VAR pero hay que mejorarlo, lo de hoy ha sido escandaloso. No es que sea premeditado obviamente, pero te da que pensar”. #ElPartidazoDeVamos pic.twitter.com/7QCLo4PGUm
— #Vamos de Movistar+ (@vamos) 6. Januar 2019
Der Kapitän sprach damit auch eine Situation an, an der er selbst beteiligt gewesen war. Vor dem Foul an Vinícius hätte es in der ersten Halbzeit für einen Rempler gegen Ramos schon einen Elfmeter geben können. Sociedads Übeltäter Asier Illarramendi: „Es gab einen Kontakt.“ Seiner Meinung nach habe dieser aber nicht für einen Strafstoß ausgereicht.
Die Wut über den Auftritt des Referees resultiert aber in erster Linie aus dem Vinícius-Zweikampf. Der AS zufolge hat Real sich wegen der Nicht-Nutzung des Videoassistenten beim spanischen Verband RFEF beschwert. Florentino Pérez höchstpersönlich soll Verbandschef Luis Rubiales kontaktiert haben.

Munuera Montero freute sich über Real-Gegentor
Ob Munuera Montero womöglich handelte, wie er handelte, weil er kein Freund der Königlichen ist? Reals TV-Sender stöberte nach der Heimpleite im Archiv und zeigte seinen Zuschauern am Montag Aufnahmen, wie sich der 34-jährige Spanier in seiner Funktion als Videoschiedsrichter Ende November scheinbar über eines der insgesamt drei Gegentore für das Team von Santiago Solari in Éibar freut. Umstände, bei denen Real es offenbar für alternativlos hält, seinen Verhaltenskodex für einen Moment zu brechen…
El Real Madrid se queja de que Munuera Montero, el árbitro del VAR en el Eibar-Madrid del 24 de noviembre, chocara la mano con sus asistentes tras dar por válido un gol del equipo local.
Imágenes: Real Madrid TV pic.twitter.com/Tc1Y46Uga5
— eSPAINews (@eSPAINews) 7. Januar 2019
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