
„Ich werde nicht wechseln“: Mariano hält sein Wort
MADRID. Er hat sein Wort gehalten. „Ich werde nicht wechseln. Real Madrid ist mein Klub“, hatte Mariano Díaz der Öffentlichkeit Anfang Juni klipp und klar zu verstehen gegeben. Dass die Königlichen wenig später Luka Jović für 60 Millionen Euro von Bundesliga-Verein Eintracht Frankfurt loseisen sollten, änderte nichts an seinem Plan. Mariano war sich auch bewusst, dass der Transfer des Serben zu jenem Zeitpunkt vor dem Abschluss stand.
Und siehe da: Jetzt, drei Monate später und nach dem Ende des Sommer-Transfermarkts, ist Mariano nach wie vor ein Profi von Real. Weil er selbst es so wollte. Während die Verantwortlichen ihre Bereitschaft signalisierten, den 26 Jahre alten Dominikaner in Form eines Verkaufs zu Geld zu machen, blitzte bei ihm ein Klub nach dem anderen ab.
Monaco, Schalke, Sevilla? Non, nein, no
Nachdem anfangs dem Ligue-1-Teilnehmer AS Monaco ein Interesse an Mariano nachgesagt worden war, sollen sich vor dem Ablauf der Wechselfrist allen voran der FC Sevilla und der FC Schalke 04 um eine Verpflichtung bemüht haben. Einen Anruf aus Andalusien habe der Torjäger ignoriert, heißt es. Sevilla-Sportdirektor Monchi bestreitet, sich überhaupt mit Mariano beschäftigt zu haben, was jedoch zumindest bezweifelt werden darf. Zum einen, da der letztlich verpflichtete Javier „Chicharito“ Hernández mit seinen inzwischen 31 Jahren sicherlich nicht die erste Wahl für das Angriffszentrum gewesen sein wird. Andererseits, weil Sevilla-Trainer Julen Lopetegui schon zu seiner Zeit als Real-Coach maßgeblich an Marianos Rückkehr in das Estadio Santiago Bernabéu beteiligt gewesen war.
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Schalke 04 wiederum war für Mariano nach dem 14. Tabellenplatz in der Bundesliga-Saison 2018/19 offensichtlich nicht attraktiv und vielversprechend genug. Die Gelsenkirchener seien jedoch der einzige Interessent gewesen, der ihm ein Netto-Gehalt von vier Millionen Euro pro Saison. Seine Rolle als Reals Stürmer Nummer drei zieht er aber, den Eindruck erweckt es jedenfalls, gegenüber allem anderen vor.
Mariano glaubt an seine Chancen unter Zinédine Zidane. Obwohl sie in der bisherigen Spielzeit mit nur zwei Testspiel-Einsätzen über insgesamt 40 Minuten und keiner einzigen Kader-Nominierung für ein Pflichtspiel bislang quasi inexistent sind. Obwohl man ihm auch mit dem Entzug der legendären Rückennummer 7 und der Zuweisung der bedeutungslosen 24 signalisiert hat, dass viele andere Akteure eine viel größere Wichtigkeit besitzen.
Ergeht es Mariano wie Bale und James?
Das hatte man vor einigen Wochen aber auch noch gesagt, wenn beispielsweise über Gareth Bale und James Rodríguez gesprochen wurde. Zwei längst abgeschriebene Spieler, die am 2. Spieltag der Primera División gegen Real Valladolid (1:1) plötzlich gemeinsam von Beginn an mitmischten. Bale stand sogar in jedem der bisher drei Liga-Partien in der Startelf. Ob sich Zidane jetzt, wo Klarheit herrscht, auch bei Mariano als Wundertüte entpuppt? Im Fußball könne alles passieren, pflegt der Coach ja selbst grundsätzlich zu sagen.
Was dem in Barcelona zur Welt gekommenen Stürmer Hoffnung machen dürfte: die Doppelspitze, auf die „Zizou“ ab dieser Saison ein ums andere Mal zurückgreift. Bei einem 4-4-2-System könnte es für Mariano so mindestens zu Joker-Einsätzen reichen und im Bestfall für einen Platz in der Anfangsformation. Dass letzterer Fall zur Normalität wird, ist aufgrund seiner mit dem unantastbaren Karim Benzema und Jović nun zwei Konkurrenten zwar nicht gerade wahrscheinlich. Es würde ihm aber gehörig dabei helfen, sein persönliches Ziel zu erreichen: „Ich will zeigen, wofür ich zurückgekehrt bin. Es wird meine Saison!“ Auch das sagte er vor drei Monaten. Und mit dem Halten seines Worts kennt er sich ja aus…
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