
Aus neun macht zwölf Punkte Abstand auf Barça
BARCELONA. Einen Sieg gegen den FC Barcelona hätte Real Madrid im Camp Nou gebraucht, eine Niederlage resultierte daraus. Die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti ging dabei noch dank eines Eigentors von Ronald Araújo früh in Führung (9.), doch kassierte unmittelbar vor der Pause durch Sergi Roberto den Gegentreffer (45.). Marco Asensios Abseitstor in der Schlussphase zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht (81.), daraufhin traf Franck Kessié in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg für die Katalanen (90.+2).
Bereits vor dem Clásico besaß Barça an der Tabellenspitze neun Punkte Vorsprung. Durch den Triumph über Real steigt dieser auf zwölf Zähler an. Bei noch zwölf verbleibenden Spielen in LaLiga scheint dieser Abstand für den amtierenden Meister aus Madrid so gut wie nicht mehr aufzuholen zu sein.
Und das obwohl Ancelotti sich im Clásico für dieselbe Startaufstellung wie zuletzt beim 1:0-Erfolg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Liverpool entschied: Thibaut Courtois im Tor, davor in der Verteidigung Daniel Carvajal, Éder Militão, Antonio Rüdiger und Nacho Fernández. Im Mittelfeld legten Luka Modrić, Eduardo Camavinga und Toni Kroos los. Federico Valverde, Karim Benzema und Vinícius Júnior starteten erneut zusammen im Angriff.
Vinícius bedankt sich bei Aráujo
Bereits in den Anfangsminuten wirkte Real Madrid im Camp Nou etwas überrumpelt. Der FC Barcelona kam deutlich besser ins Spiel und dominierte zu Beginn. Die Madrilenen konnten hierbei von Glück sprechen, dass nichts daraus resultierte und man sich langsam aber sicher zu befreien wusste. Dies hatte zur Folge, dass die Blancos allmählich selbst nach vorne spielen konnten und ihnen das Spielglück zuteil wurde.
Denn Vinícius suchte links im Strafraum die Grundlinie und versuchte es mit einer eigentlich aussichtslosen Flanke. Der Brasilianer konnte allerdings von Glück sprechen, dass der Ball unfreiwillig Ronald Araújos Kopf traf, von dort überraschend aufs Tor flog und Marc-André ter Stegen überlistete. Die Merengues gingen glücklich früh in Führung (9.).

Roberto gleicht kurz vor der Halbzeit aus
Hernach agierte Barça wieder drückender und arbeitete am Ausgleich. Besonders Raphinha zeigte sich über den rechten Flügel aktiv und prüfte Courtois mit einem strammen Schuss vom rechten Strafraumeck durchaus gefährlich. Jedoch wehrte Reals Schlussmann souverän ab (34.). Barcelonas Bemühungen wurden unmittelbar vor dem Ende des ersten Durchgangs doch noch belohnt. Wieder lief es über Raphinha, dessen Abschluss zunächst noch geblockt wurde, dafür aber bei Sergi Roberto landete. Barças Nummer 20 visierte aus 16 Metern nach rechts und ließ Courtois, der nach Raphinhas erstem Versuch nicht schnell genug wieder hochkam, keine Chance (45.). Mit einem 1:1 ging es in die Pause.
Rodrygo nutzt Fehler nicht, Lewandowski scheitert akrobatisch
Nach dem Seitenwechsel machten die Katalanen dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Während sich bei den Hausherren in den ersten 45 Minuten vor allem Raphinha in den Fokus spielen wollte, war es danach Robert Lewandowski. Der Pole setzte in der zweiten Hälfte das erste Ausrufezeichen, indem er sich aus gut 20 Metern um die eigene Achse drehte und mit Effet flach abzog. Sein Schuss flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei (59.).
Bei den Herren in weiß ging offensiv nach wie vor wenig zusammen. Und wenn, dann musste Barça es durch eigene Fehler ermöglichen. Sergio Busquets verlor die Kugel leichtfertig an Carvajal, der wiederum dem eingewechselten Rodrygo Goes den Abschluss überließ – der aber aus 16 Metern rechts über ter Stegens Tor rauschte (63.). Wenige Minuten später ließ erneut Lewandowski Reals Abwehr aufatmen. Den Ball verzog er aber bei seinem artistischen Seitfallzieher – Glück für die Madrilenen (67.).
Asensios Tor zählt nicht – Kessíe verpasst Real den K.o.
Mit zunehmender Spielzeit wurde es spannender. Und beinahe schien es, als könnten die Gäste aus Madrid daraus einen Vorteil ziehen. So griffen die Königlichen mal wieder an. Über Rodrygo und Carvajal lief es, wobei Letzterer die Flanke auf den eingewechselten Marco Asensio schlug. Der Offensivmann drückte die Kugel aus kurzer Distanz hinter die Linie und jubelte bereits (81.). Doch nach VAR-Check stellte sich heraus: Asensios Schulter befand sich im Abseits, der Treffer zählte folgerichtig nicht.
Der FC Barcelona konnte also nochmal aufatmen und drängte im Gegenzug auf gefährliche Weise selbst auf die Führung. Und zwar so gefährlich, dass man Real sogar gravierenden Schaden zufügen konnte. Plötzlich hatte Alex Balde auf links Platz, ließ Militão nicht mehr an sich herankommen und spielte einen strammen Pass ins Zentrum auf den eingewechselten Franck Kessíe, den Mendy nicht entschlossen verteidigte. Barças Joker schloss erfolgreich per Direktabnahme flach ins rechte Eck ab (90.+2).

Das Camp Nou bebte, den Sieg ließ sich Barça nicht mehr nehmen – ein bitterer K.o. für den spanischen Rekordmeister aus Madrid.
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