Pressekonferenz

„Keine Erklärung“: Zidane machen ständige Ausfälle ratlos

Real Madrid hat gegen den FC Valencia leichtes Spiel. Das Team von Zinédine Zidane ist dank Treffern von Karim Benzema und Toni Kroos zum dritten Mal nacheinander siegreich. Einzig der erneut verletzungsbedingte K.o. von Daniel Carvajal trübt die Stimmung. Die Pressekonferenz mit Zidane.

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Zinedine Zidane
Zidane sah einen mühelos eingefahrenen Sieg seiner Mannschaft – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

ZINÉDINE ZIDANE über…

…den 2:0-Erfolg gegen den FC Valencia: „Es war ein gutes Spiel. Defensiv haben wir die Partie alle sehr gut interpretiert, nicht nur die Abwehr. Alle haben ohne Ball sehr gut verteidigt. Und mit dem Ball haben wir dem Gegner, vor allem in der ersten Halbzeit, Schaden angerichtet. Da waren sehr gute Spielzüge dabei. So müssen wir weitermachen.“

…den Kampf um den Gewinn der Meisterschaft bei den fünf Punkten Rückstand auf Atlético, das auch noch zwei Partien weniger absolviert hat: Wir machen weiter und werden nicht auf die anderen schauen. Wir haben einen guten Lauf, wollen weitermachen und an uns glauben. Das ist sehr wichtig.

…die ständigen Verletzungen und den nun erneuten Ausfall von Daniel Carvajal: „Wir haben nicht herausgefunden, woran das liegt. Ich verstehe es nicht, es sind viele Verletzungen. Ich bin besorgt, denn es stört mich als Trainer immer. Es ist ein Rückfall, es tut mir für Carva leid. Er hat 25 Minuten lang sehr gut gespielt und ist für uns ein wichtiger Spieler. Ich ärgere mich. Ich habe dafür aber keine Erklärung. Ich will die Spieler immer bei mir haben. Verletzte Spieler sind das Schlimmste für einen Trainer. Hoffentlich ist es eine kleine Angelegenheit. Wir werden sehen, mehr kann ich derzeit nicht sagen.“

…die 20 Teams, die wegen des engen Terminplans vielleicht zu viele für die Liga sind: „Ich gehe darauf nicht ein. Wir feiern einen wichtigen Sieg. Über den Kalender haben wir schon geredet. Er ist, wie er ist. Wir hatten keine normale Vorbereitung und es treten viele Verletzungen auf. Wir machen weiter und ich hoffe, meine Spieler zurückzubekommen. Das ist das Wichtigste. Was den Rest eingeht, da mische ich mich nicht ein.“

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Karim Benzema

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…die verbesserte Abwehr: „Die Verbesserung kommt daher, weil wir an uns glauben. Im Laufe einer Saison bekommst du manchmal Probleme, die man dann überstehen muss. Das tun wir. So müssen wir weitermachen. Die Saison ist noch lang, 48 Punkte verbleiben in der Liga jetzt noch. Mal sehen, was am Ende dabei rauskommt.“

…Ferland Mendy, dessen Offensiv-Qualitäten mehr zur Geltung kommen: „Ich freue mich darüber, denn er ist noch nicht lange hier und kann sich noch sehr steigern. Dass er der Mannschaft auch offensiv etwas geben kann, freut mich. Zuletzt hat er ein Traumtor gemacht. Nun hätte er wieder treffen können, aber das Tor wurde ihm aberkannt. Er ist aber ein Spieler, der die Außenbahn auf und ab läuft. Uns tut das gut.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Servus also ein entspannter nachmittag mal wieder ist auch schön leider hat es den Dani wieder erwischt hoffe er ist wieder am start gegen Bergamo. Danke geht auch an Jan Platte raus der Werbung gemacht hat für die community hier und die tolle arbeit dir das RealTotal Team macht schönen und angenehmen Sonntagabend noch leute!!
 
Spanneder Beitrag von einem Freund von mir. Passt zum Thema Zidane. Hier möchten einige, dass Herr Zidane Real verlässt.

Die Anforderungen an den modernen Fussballtrainer sind umfassend und durch eine wachsende Komplexität geprägt. Doch welche Kompetenzen muss ein Fussballtrainer heutzutage mitbringen, um erfolgreich zu sein?

Die Zeiten, als Fussballtrainer durch Stoppuhrendrücken und impulsive Kabinenansprachen versuchten ihre Spieler zu führen und zu motivieren, sind passé. Rolle und Verständnis eines erfolgreichen Trainers haben sich grundlegend geändert. Während der traditionelle Trainer als autoritäre Person mit einem transaktionalen Führungsstil angesehen wurde, gilt ein zeitgemässer Trainer als empathische, befähigende, demokratische und hochkompetente Fachkraft (Niem & Helle, 2016, S. 1 ff.).

Die Liste der Anforderungen an moderne Fussballtrainer ist umfassend und ihre Rolle demzufolge äusserst komplex ausgestaltet. Sie sind Spielstrategen, Sportpsychologen, Führungskräfte, Teamentwickler, Konfliktmanager und Ansprechpartner für Sponsoren sowie Medien. Sie müssen das Leistungsmaximum aus den Spielern hervorholen, zudem sind sie verantwortlich für den Erfolg der Mannschaft und stehen nicht selten im Rampenlicht, wo sie unter enormem Erfolgsdruck stehen. Um diese Vielfalt an unterschiedlichsten Erwartungen bewältigen zu können, sind spezifische Kompetenzen gefragt, die über die Fähigkeit zur Vermittlung fussballspezifischer Inhalte hinausgehen.

Der Coach muss eine Gruppe von Individuen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sowie differierenden Persönlichkeiten zu einem Hochleistungsteam formen, das grösser ist als die Summe seiner Einzelteile. Beispiele wie das Meistermärchen von Leicester City FC, die 2015/2016 völlig überraschend das Meisterrennen der englischen Premier League für sich entschieden, zeigen, wie es Trainern – in diesem Fall Claudio Ranieri – gelingt, aus einer Ansammlung von einzelnen Spielern ein Hochleistungsteam zusammenzuschweissen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Ob dies auch einem Trainer gelungen wäre, der seine Mannschaft mit einem transaktionalen, diktatorischen Führungsstil führt, bleibt zu bezweifeln.

Doch was definiert einen guten Trainer und was zeichnet einen Erfolgstrainer aus? Aus unserer grossangelegten Studie ausgewählten Erfolgstrainern sowie einigen Spielern ergaben sich folgende Kernthemen, die den Erfolgstrainer von heute auszeichnen:

1) Fach- und Methodenkompetenzen als Grundvoraussetzung

Es lässt sich feststellen, dass die Fach- und Methodenkompetenzen entscheidende Kompetenzen sind, um Fussballtrainer zu werden. Auf der höchsten Stufe bzw. für die Trainer in den höchsten Ligen wird das Vorhandensein der Fach- und Methodenkompetenzen indes als Grundvoraussetzung angesehen.

Auch in Zukunft wird diese Kompetenzdimension als Grundvoraussetzung angesehen, wobei zusätzlich fachübergreifende Kompetenzen gefragt sind. Auf den höchsten Ebenen muss das Ziel sein, den Fussball in all seinen Facetten sowie aus allen Perspektiven zu beleuchten und unter der Leitung absoluter Experten bis ins Detail zu analysieren. Demzufolge müssen ebenfalls Teilbereiche, die aufgrund der zunehmenden Spezialisierung möglicherweise durch Spezialisten im Funktionsteam abgedeckt werden, in ihren Grundzügen beherrscht werden.

2) Führungskompetenz – gefragter denn je

Die Führungskompetenz ist gefragter denn je – und dies aus zweierlei Gründen: zum einen, weil aufgrund der Kadergrösse und der zunehmenden Anzahl der dem Trainer direkt unterstellten Experten im Funktionsteam die Anzahl an Mitarbeitern zunimmt, und zum anderen, da aufgrund der guten fachlichen Ausbildung der Trainer auf Top-Level die Führungskompetenzen als Erfolgskriterium bewertet werden.

Auch aus Spielerperspektive ist die Führungskompetenz der Trainer eine der wichtigsten Voraussetzungen. Je höher das Niveau der Mannschaft ist, desto erfolgreichere Spieler trainiert der Trainer. Ihnen muss nicht mehr gesagt werden, wie sie einen Pass spielen bzw. eine Flanke reinbringen müssen, sondern man muss sie vor allem im menschlichen Bereich «abholen und mitnehmen».

3) Neue Art der Führung

Die Rolle und das Führungsverständnis eines erfolgreichen Trainers haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Während die «traditionellen» Trainer autoritär mit militärischem Führungsstil aufgetreten sind, wird heutzutage von den Trainern ein empathischer, befähigender, demokratischer und insbesondere ein situativer Führungsstil verlangt, um sich den veränderten Anforderungen anpassen zu können (Niem & Helle, 2016, S. 1 ff.).

Früher sind die Spieler von Trainern in einem Ton kommandiert worden, der heute unvorstellbar wäre und kaum zum Erfolg führen würde. Viele Trainer glauben immer weniger an laute Worte und Bestrafung der Spieler. Der Spieler weiss, wenn er schlecht gespielt hat. Die Aufgabe des Trainers und seines Teams ist es vielmehr herauszufinden, wieso der Spieler nicht seine Höchstleistungen abrufen kann. Der moderne Erfolgstrainer spürt, was der «Mensch» hinter dem Spieler braucht, damit dieser seine Leistung bringen kann. Es wäre fatal, die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler nur auf die Leistung auf dem Platz zu reduzieren.

Und der Spieler will auch immer mehr einbezogen werden – vom Befehlsempfänger zum mitdenkenden Spieler. Der Spieler hinterfragt und setzt nicht mehr einfach die Anweisungen des Trainers um. Die Spieler wollen mit guten Argumenten überzeugt und in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

4) Der Spieler – nicht mehr nur der Unbekannte in einer Gruppe

In früheren Zeiten wurde in Bezug auf die Mannschaft vor allem von der Gesamtheit gesprochen, wobei nur selten auf die Individualität des Spielers eingegangen wurde. Dies hat sich wesentlich verändert. Denn in einer Fussballmannschaft treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander.

Gute Trainer haben ein erhebliches Interesse am einzelnen Menschen und an dessen persönlichen und kulturellen Hintergründen. Demnach sollte sich ein Trainer weniger darauf fokussieren, was schlecht ist, sondern die Stärken jedes Einzelnen sehen und dem Spieler diese bewusst machen. Es bringt wenig, wenn den Spielern laufend die Limitationen aufgezeigt werden. Vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren, was die Spieler gut machen, um ein gesundes Selbstvertrauen zu ermöglichen. Dies funktioniert nur über einen engen Austausch und eine gute Beziehung zu jedem einzelnen Spieler. Denn für den Unterschied sorgt am Ende des Tages die Psychologik und nur wer sich wohlfühlt, kann Höchstleistungen bringen.



Diese Erkenntnisse aus dem Hochleistungssport können gleichermassen auch für die Führungskräfte aus der Wirtschaft von Relevanz sein. Denn in den letzten Jahren ist ein zunehmendes Interesse seitens der Top-Manager zu spüren, vom Hochleistungssport zu lernen. Demzufolge ist immer mehr Literatur zu finden, die zum Ziel hat, Leistungsprinzipen aus dem Sport auch für die Wirtschaft zugänglich zu machen. Das ist nicht überraschend: Der Sport ist, wie die Wirtschaft, sehr wettbewerbsintensiv und der Erfolg hängt vom ständigen Streben ab, die Konkurrenz zu übertreffen. Es gibt zweifelsfrei Ähnlichkeiten zwischen den Herausforderungen, mit denen Wirtschaft und Sport konfrontiert sind. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Gruppen besteht allerdings darin, dass der Sport viel stärker darauf ausgerichtet ist, die Menschen zu Höchstleistungen zu bewegen, individuell oder auf Teambasis. Insbesondere im Hinblick auf den Führungsstil der erfolgreichen Trainer, die Personal- bzw. Spielerentwicklung und den Umgang mit Veränderungen können Führungskräfte aus der Wirtschaft Lehren aus dem Fussball ziehen.

Aus dem Grund stehe ich hinter Zidane. Weil das sonst keiner mit den Real Spielern auch ansatzweise hinbringen würde.
 

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