
Real Madrid: Thema Neuzugänge schon Mitte Juni abgehakt
MADRID. Es waren keine leeren Worte: Nach den schon sehr früh abgewickelten Verpflichtungen von Antonio Rüdiger (2. Juni, ablösefrei, FC Chelsea) und Aurélien Tchouaméni (11. Juni, 80 Millionen Euro, AS Monaco) hatten Carlo Ancelotti und Florentino Pérez klargestellt, dass in diesem Sommer kein weiterer Akteur mehr zu Real Madrid wechseln soll. Und so ist es letztlich auch gekommen. Rüdiger, Tchouaméni – y nada más.
Nun gut: Im Vergleich zur vergangenen Saison neu im Team ist auch noch Álvaro Odriozola, der von seinem Leih-Aufenthalt bei Serie-A-Klub AC Florenz zurückkehrte und trotz seiner schlechten Perspektive auf der rechten Abwehrseite keinen Wechsel weg von den Königlichen vorgenommen hat.
Fünf Profis weg – aber nur Casemiro schmerzt richtig
Eine Ablöse gezahlt hat Real einzig für Tchouaméni, kolportiert wird in der Causa eine stolze Fix-Summe in Höhe von 80 Millionen Euro. Der amtierende Champions-League-Sieger verzeichnet nichtsdestotrotz bereits den dritten Sommer in Folge ein Transferplus. Den Zugängen stehen nämlich wesentlich mehr Abgänge gegenüber. Während Marcelo, Isco, Gareth Bale und Luka Jović sind zwar allesamt ablösefrei von dannen gezogen, dafür hat allein Casemiro dem Klub offenbar satte 72 Millionen Euro in die Kassen gespült. Den Brasilianer zog es zu Manchester United.
Obendrein konnten die Bosse um Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez weitere 21,5 Millionen Euro einnehmen. Mit Borja Mayoral, Takefusa Kubo, Miguel Gutiérrez, Mario Gila und Víctor Chust wurden vier Akteure veräußert, die 2021/22 gar nicht zur ersten Mannschaft gehört hatten. Unter dem Strich ergibt das Erlöse von fast 100 Millionen Euro.
Kader breit genug? Real Madrid gibt sich sorglos
Neben den Torhütern Thibaut Courtois und Andriy Lunin sind es 21 Feldspieler, mit denen das weiße Ballett die weitere Saison angeht. Eine Saison, in der mit der Weltmeisterschaft der Nationen in Katar (20. November bis 18. Dezember) eine zusätzlich hohe Belastung auf viele der Profis zukommt. Abgesehen von der spanischen Liga und der Champions League bestreiten die Merengues ab 2023 dann auch noch die Supercopa de España, die Copa del Rey und voraussichtlich die Klub-Weltmeisterschaft.
Real hätte aber nicht einmal etwas dagegen gehabt, wenn es nur 20 Feldspieler wären. Bis vor kurzem war ein Abgang von Marco Asensio, dessen Vertrag zum 30. Juni 2023 ausläuft, noch ein Thema. Ancelotti dazu am vergangenen Freitag: „Wir haben viele Möglichkeiten. Wenn Marco geht, werden wir niemanden verpflichten, weil wir das nicht bräuchten.“
Kurzum: Die Verantwortlichen sind, den Eindruck hatten sie den gesamten Sommer vermittelt, von einer erneut triumphalen Saison auch in dieser Besetzung absolut überzeugt. Ob ihr Gefühl am Ende das richtige gewesen sein oder es sie getäuscht haben wird?
Community-Beiträge