
Lunin und Arrizabalaga: Mal der eine, mal der andere
MADRID. Andriy Lunin – und nicht Kepa Arrizabalaga. Als Real Madrid am 17. Dezember den FC Villarreal im Estadio Santiago Bernabéu empfing und die Aufstellung offiziell kommuniziert wurde, wirkte es im ersten Moment so, als hätte der Ukrainer den Platz im Tor gewonnen, solange Thibaut Courtois noch fehlt. Der Belgier ist nach seinem Mitte August erlittenen Kreuzbandriss offenbar erst im Mai wieder fit für den Wettbewerb.
Vor jenem 17. Spieltag in LaLiga hatten die Königlichen zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase bei Union Berlin gastiert. Im Olympiastadion stand Arrizabalaga zwischen den Pfosten. Am Wochenende zuvor war wiederum Lunin auswärts gegen Real Betis zum Zug gekommen. Der Einsatz der spanischen Leihgabe des FC Chelsea besaß hinsichtlich der Torwartfrage jedoch keine allzu hohe Bedeutung, bei dem Deutschland-Abstecher handelte es sich bekanntlich ja um keine wirklich signifikante Partie. Die Blancos standen im Vorfeld schon als Achtelfinalist und Sieger der Gruppe C fest.
Weil es dann in der Primera División angesichts des Meisterschaftskampfs eben wieder richtig ernst wurde, erwartete man die Bekanntgabe der Startelf gegen Villarreal mit umso größerer Spannung. Die Wahl fiel auf Lunin. Alles geklärt? Mitnichten. Gleich nach dem 4:1-Erfolg sprach Trainer Carlo Ancelotti geschickt einfach von zwei Stammtorhütern im Kader. Das sei nun auch Lunin, der im November eine Verletzungspause des zuvor gesetzten Arrizabalaga mit guten Leistungen nutzen und so die Torwartfrage neu entfachen konnte.
Real Madrid: Ancelotti will festen Torwart zur Rückrunde
Lunin gegen Betis, Arrizabalaga erstmals wieder gegen Union, Lunin gegen Villarreal, Arrizabalaga dann wieder gegen Deportivo Alavés: Die beiden Courtois-Vertreter wechselten sich zuletzt ab. Bereits vor dem letzten Auftritt im Jahr 2023 gegen Alavés stellte Ancelotti aber klar, dass dieses Spielchen keines auf Dauer sein soll. „In der zweiten Hälfte der Saison werde ich einen der beiden wählen“, so der Italiener, der Anfang Dezember übrigens ganz offen schon ein Arrizabalaga-Comeback zum Duell mit Betis angedeutet, daraufhin aber doch einen Rückzieher gemacht und Lunin aufgeboten hatte.
Sich zwischen dem Basken und dem Osteuropäer zu entscheiden, fällt „Carletto“ nicht leicht. Beide machen es „sehr gut, wir sind sehr zufrieden. Lunin hat sich sehr entwickelt, viel Sicherheit gezeigt. Und Kepa hat sein gutes Niveau gehalten. Nachdem Kepa aus der Verletzungspause zurückgekehrt ist, wollte ich beide gerne belohnen“.
Und wer wird zum Jahresbeginn belohnt, zur klaren Nummer eins in Abwesenheit von Courtois erklärt? So endgültig weiß das aktuell wohl nicht einmal Ancelotti, der seine Mannschaft nach der Weihnachtspause ab Freitag wieder trainieren lässt. Vor der Unterbrechung meinte er, er wolle „eine Woche Urlaub machen und danach darüber nachdenken, wer der Torwart gegen Mallorca sein wird“. Und nicht nur gegen Mallorca.
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