
Ancelotti über Real-Rückkehr: „Glaube es immer noch nicht“
MADRID. Er wollte den Tag nicht vor dem Abend loben, weil er „abergläubisch“ sei. Als Carlo Ancelotti am Freitag bei einer Pressekonferenz von Real Madrid nach seinem Gefühl zu der so gut wie sicheren Errungenschaften gefragt worden, nach den Meisterschaften in Italien, England, Frankreich und Deutschland auch in der spanischen Liga zu triumphieren, hielt er sich bedeckt – um tags darauf wie seine Profis und die Madridistas ausgelassen zu feiern.
Nach dem Abpfiff des 4:0 gegen Espanyol am 34. Spieltag der Primera División sang 62 Jahre alte Italiener Reals Hymne „Hala Madrid y nada más“ mit. Er vergoss freudig sogar die eine oder andere Träne, wurde von seinen Spielern jubelnd in die Luft geworfen, sagte den Reportern am Spielfeldrand: „Ich will dem Klub dafür danken, dass man mich zurückgeholt hat, als ich es nicht erwartet hatte. Wirklich. Es ist besonders, Trainer von Real Madrid zu sein und die Rückkehr war ein Glück. Ich glaube es immer noch nicht. Real Madrid hat etwas Besonderes an sich, das Trikot wiegt schwer – und das nicht nur für die Spieler.“

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Meisterfeier bei Real Madrid: Ancelotti spaßt und heizt an
Ancelotti musste und muss sich in dieser Saison trotz der unter dem Strich vielen erfolgreichen Partien immer wieder Kritik aus den Medien und aus dem Madridismo anhören, umso mehr schien er diese Titel-Fiesta am Samstag genossen zu haben. Auf dem Party-Bus tanzte er mit Vinícius Júnior und Éder Militão, tippte Karim Benzema auf die eine Schulter, um ihn dann zum Spaß von der anderen Seite zu erschrecken.
Bei der Fete am Cibeles-Brunnen mimte er den Anheizer, stimmte gegenüber den Fans einen Schlachtruf an. Zu guter Letzt veröffentlichte Vinícius dann am Sonntagabend ein Foto, auf dem „Carletto“ auf ebenjenem Bus doch tatsächlich die stylische Sonnenbrille des jungen Brasilianers trägt und dabei an einer Zigarre zieht.
The BOSS pic.twitter.com/nSNQ6FY2sV
— Vini Jr. (@vinijr) May 1, 2022
Der im Sommer 2021 an die Concha Espina zurückgekehrte mag nicht der größte Taktik-Experte sein, zeigt aber auch in seiner zweiten Amtszeit, was ihn auszeichnet und die Profis letztendlich performen lässt: seine Stärke in der Führung einer Mannschaft, seine Nähe und sein gutes Verhältnis zu den Akteuren. Er sei darin „der Beste“, meint sogar sein oberster Boss, Präsident Florentino Pérez.
Trainer bei Real Madrid: Wer Titel holt, darf auch bleiben
Spätestens mit dem Meistertitel dürfte klar sein, dass diese Zusammenarbeit über den Sommer hinaus fortgesetzt wird. Solange Zinédine Zidane nicht das Zepter schwingt, ist der Trainerstuhl bei den Blancos ein Schleudersitz. Wer dagegen bedeutenden Erfolg hat, der bleibt auch. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz bei dem weißen Ballett.
Das hat Ancelotti übrigens auch selbst zu spüren bekommen, als er 2015 am Saisonende keinen großen Titel vorweisen konnte. Ein Jahr nach dem phänomenalen Gewinn des zehnten Champions-League-Triumphs in Lissabon wurde er daher bereits vom Hof gejagt. Dank des Liga-Titels, nach der Supercopa de España übrigens die zweite Silberware der Saison, blüht ihm das dieses Jahr nicht. Wer auch immer auf dem Trainermarkt verfügbar werden könnte. Stichwort Mauricio Pochettino, der nach dem blamablen Königsklassen-K.o. gegen Real bei Paris Saint-Germain womöglich gekündigt wird.
Ancelotti will bei Real Madrid „noch eine Zeit lang bleiben“
Der Argentinier galt speziell im Jahr 2018 als Wunschkandidat, erhielt von Tottenham Hotspur seinerzeit aber keine Freigabe. Selbst als freier Mann würde ihm dieses Engagement nun vorerst verwehrt werden, denn es gibt keinen gewichtigen Grund, sich von Ancelotti zu trennen – nicht nur wegen des starken Abschneidens in LaLiga, sondern auch mit Blick auf die jetzt schon spektakuläre Saison im internationalen Geschäft mit den denkwürdigen K.o.-Runden gegen PSG (0:1, 3:1) und den FC Chelsea (3:1, 2:3 n. V.).
Er ist der Beste, wenn es darum geht, starke Mannschaften zu führen. Er macht das sehr gut, seine Erfahrung ist noch größer. Wir lagen mit allem richtig, auch mit der Kaderplanung. Mit allem. Und Carlo Ancelotti steht da an der Spitze, für uns ist er der Beste.Florentino Pérez über Carlo Ancelotti
Pérez ließ am Rande der Meisterfeier durchblicken, man habe jetzt von zwei Zielen eines erreicht, das andere sei der Henkelpokal. In den ersten Jahren nach Cristiano Ronaldo darf aber bereits die zweite Halbfinal-Teilnahme in Serie zumindest als Teilerfolg betrachtet werden. Diese Saison mit den Top-Kontrahenten, die man im Achtelfinale und Viertelfinale ausgeschaltet hat, umso mehr. Aber vielleicht gelingt Real in der Champions League ja noch der ganz große Wurf, gegen Manchester City ist nach einer 3:4-Niederlage aus dem Hinspiel beim entscheidenden Fight im Bernabéu noch alles möglich. Wenn nicht, dann sitzt Ancelotti dennoch fest im Sattel. Aber auch erstmal nur für das nächste Spieljahr. Dem Meistercoach, Vertrag bis 2024, ist aber bereits klar: „Ich will noch eine Zeit lang bleiben.“
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