2:1! Real Madrid tanzt im Derby – auch Atlético ist kein Stolperstein

Real Madrid holt neunten Sieg im neunten Spiel

MADRID. Am Ende ist es nicht Vinícius Júnior, der zum Tanz bittet. Und dennoch lässt Real Madrid im Estadio Cívitas Metropolitano die Hüften schwingen. Die Königlichen haben ihre sensationelle Siegesserie am Sonntagabend im Derby gegen Atlético fortgesetzt und mit einem 2:1 ihr neuntes Erfolgserlebnis im neunten Saisonspiel verbucht. Was für ein Lauf!

Auch die bisher schwerste Aufgabe der jungen Spielzeit, zumal auswärts, erwies sich für das Team von Trainer Carlo Ancelotti nicht als Stolperstein, sodass es in La Liga auch nach dem 6. Spieltag mit 18 von 18 möglichen Punkten an der Tabellenspitze thront. Der Vorsprung auf Erzrivale FC Barcelona beträgt weiterhin zwei Zähler.

Im Vorfeld des Kräftemessens der Lokalrivalen war eine absurde Debatte entstanden, ob es denn in Ordnung sei, dass Vinícius seine eigenen Treffer tanzend zelebriert. Eine Diskussion, die eine seltsame Dynamik annahm, in rassistischen Äußerungen mündeten. Rund eine Stunde vor dem Anstoß im Metropolitano holten Fans der „Rojiblancos“ zu beleidigenden Rufen aus, nannten den dunkelhäutigen Stürmer-Star der Blancos „Affe“.

Rodrygo und Valverde sorgen für 2:0 zur Pause

Reals kollektive Rache folgte dann auf dem Rasen: Rodrygo Goes, der im Angriffszentrum in Abwesenheit des noch verletzten Karim Benzema erneut den Vorzug vor Eden Hazard erhalten hatte, erzielte in der 18. Minute die Führung. Der Brasilianer spielte das runde Leder über die linke Seite zu Aurélien Tchouaméni, der ihn dann in Weltklasse-Manier per Vorlage aus dem Stand in Szene setzte – 1:0. Rodrygo eilte zur Eckfahne, tanzte dort mit Vinícius.

Der Angreifer mit der Nummer 21 hatte im Strafraum sofort abgeschlossen, Atlético-Keeper Jan Oblak war machtlos – und musste vor dem Seitenwechsel noch ein weiteres Mal hinter sich greifen. Vinícius stürmte von der halblinken Seite heran, traf zunächst den Innenpfosten, woraufhin Federico Valverde per Abstauber auf 2:0 erhöhte (36.). Der Uruguayer, wiederholt als Rechtsaußen im Einsatz, trug sich im dritten Spiel in Folge in die Torschützenliste ein.

Real Madrid defensiv souverän und offensiv eiskalt

Das Ensemble von Ancelotti, der in der Innenverteidigung neben David Alaba wieder auf Éder Militão zurückgreifen konnte, präsentierte sich eiskalt, hatte abgesehen von den Erfolgserlebnissen sonst nämlich keine wirklichen ernsthaften Chancen. Mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse entwickelten über weite Strecken die Gastgeber, die es allerdings auch mit einer weitestgehend sicheren Real-Defensive zu tun hatten.

Ähnlich lief es nach dem Wiederanpfiff, als die Merengues mit dem Vorsprung im Rücken umso mehr darum bemüht waren, die Begegnung mit Ballbesitz zu kontrollieren. Der Mannschaft von Diego Simeone gelang nach einem Patzer von Thibaut Courtois per Ecke durch Mario Hermoso, der in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte sah (90.+1) nur noch der Anschluss (83.).

Nach blitzsauberen ersten Saisonwochen mit keinem einzigen Punktverlust wird der Klubfußball erst einmal von den Nationalmannschaften unterbrochen. Weiter geht es für den Champions-League-Sieger am 2. Oktober im Estadio Santiago Bernabéu gegen CA Osasuna.

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