Tickets

Real Madrid gegen ManCity: Ticket-Rekord von 125 bis 445 Euro

Alles wird teurer, auch im Fußball: Trikots, TV-Abos und vor allem auch Eintrittskarten. Real Madrid kann speziell in Top-Spielen wie gegen Manchester City offensichtlich verlangen was es will, anders lässt sich der erneute Ticket-Wucher in der Champions League kaum erklären. Denn klar ist: Auch bei Tickets bis 445 Euro dürfte das Bernabéu ausverkauft sein.

689
Trotz der Rekord-Preise wird das Bernabéu auch am 9. APril ausverkauft sein – Foto: JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images

Jährlicher Ticket-Wucher bei Real Madrid

Dass Fußball mehr und mehr zum Luxus und Exklusivprodukt für wenige verkommt, merkt man auch jährlich an den steigenden Eintrittspreisen im Estadio Santiago Bernabéu. Müssen Fans schon für „normale“ Spielen viel hinlegen (gegen den Athletic Club liegen die Preise zwischen 75 und 180 Euro), so kommt es in der Champions League zum jährlichen Rekord.

Denn die Preise für das Hinspiel im Achtelfinale gegen Manchester City sind so hoch wie noch nie: 125 Euro kosten Tickets in der günstigsten Kategorie, hinter dem Tor ganz oben im vierten Rang, 445 Euro kosten die teuersten Tickets unten an der Mittellinie. Wohlgemerkt: dabei handelt es sich nicht um die nochmal teureren VIP-Tickets mit Verpflegung.

Und diese Preise gelten nur für „normale“ Fans, denn „Socios“, also die rund 97.000 Mitglieder, denen der Verein gehört, zahlen etwas weniger: 88 bis 312 Euro bedeuten aber auch für die „Socios“ einen Rekord.

So teuer war ein Besuch im Estadio Santiago Bernabéu noch nie

Letztjähriger Rekord gegen ManCity übertroffen

Von Jahr zu Jahr steigen die Preise bei den Top-Spielen – und Real Madrid kann es sich offensichtlich erlauben. Denn die Nachfrage ist so groß wie noch nie, da werden selbst die Tickets für 270 Euro hinter den Toren alle weg gehen – obwohl der Ticket-Shop Real Madrids nicht nur veraltet, sondern auch extrem fehleranfällig wirkt. Um bei einem Spiel der Königlichen live dabei zu sein, braucht es also nicht nur viel Geld, sondern auch Geduld und Glück.

Die Nachfrage ist da, so können sich Florentino Pérez und Co. jährlich steigende Preise erlauben. Zum Vergleich: Vor einem Jahr bedeuteten die 120 bis 445 Euro gegen ManCity noch einen Rekord – damals jedoch im Halbfinale statt wie jetzt „nur“ im Viertelfinale. Wenn dann der FC Barcelona am 21. April zu Besuch kommt, könnte erstmals die 450-Euro-Marke geknackt werden. Und auch hier dürften die mittlerweile rund 75.000 Plätze – das Bernabéu hat Umbau-bedingt noch nicht seine volle Kapazität zurück – allesamt vergeben werden getreu des „Friss oder stirb“-Mottos.

Wer gegen ManCity trotz dieser offensichtlichen Mondpreise trotzdem dabei sein will, der kann sich trotzdem noch nicht sicher sein. Denn es kommt wie üblich zu mehreren Verkaufsphasen. Erst dürfen „Socios“ mit Dauerkarte ab 22. März sich um Tickets bemühen, danach sind andere „Socios“ dran, ehe ab 28. März dann die Besitzer der Madridista-Karte ihr Glück versuchen können und für den extrem unwahrscheinlichen Fall, dass dann noch Plätze frei bleiben, käme es am 1. April zu einem öffentlichen Vorverkauf. In dieser Saison macht sich jedoch der Eindruck bemerkbar, dass selbst für Madridistas kaum noch etwas übrig bleibt. Der Verdacht: Aufgrund der finanziellen Krise in Spanien bestellen viele Socios noch mehr Tickets als eh schon, um diese anderweitig zu veräußern.

 

Weitere Infos zwecks Tickets und Eintrittskarten bei Real Madrid gibt es in unserer Übersicht.

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Das Bernabeu wird zu einem Elite-Schuppen! Die einfachen Leute müssen draußen bleiben.
Klar...der Markt macht den Preis, aber muss man sich dieser Kapitalismus-Maxime denn immer hingeben?

Ich wollte mit meiner Familie schon lange Mal ins Bernabeu um meinen Kindern etwas "weißes Seele" zu verpassen, aber das ist finanziell schlichtweg nicht stemmbar, auch weil Real Madrid sich absolut familienunfreundlich verhält. Beinahe in jedem Stadion der Welt gibt es Familiensektoren, Sammelkarten, Reduzierungen für Kinder bzw. sogar Gratis-Eintritte für Kleinkinder. Unterm Strich habe ich mir das mal ausgerechnet was es mich kosten würde mit meiner 4-köpfigen Familie zu einem einfachen La Liga-Match ins Bernabeu zu gehen. Nur allein für die Tickets würde mich das weit über 500 € kosten. Nebst Anreise usw. bist du da schnell mal locker 1.000-1.200 € los. Davon abgesehen kommt man außer über ViaNogo kaum zu Karten (bin sogar Premium-Mitglied).

Laut Perez nimmt das Interesse am Fußball ab und "man müsse etwas dagegen tun".
Fangen wir doch mal da an, dass es ein Breitensport bleiben sollte und jedem der Zugang gewährt wird!
SO NICHT!
 
Das Bernabeu wird zu einem Elite-Schuppen! Die einfachen Leute müssen draußen bleiben.
Klar...der Markt macht den Preis, aber muss man sich dieser Kapitalismus-Maxime denn immer hingeben?

Ich wollte mit meiner Familie schon lange Mal ins Bernabeu um meinen Kindern etwas "weißes Seele" zu verpassen, aber das ist finanziell schlichtweg nicht stemmbar, auch weil Real Madrid sich absolut familienunfreundlich verhält. Beinahe in jedem Stadion der Welt gibt es Familiensektoren, Sammelkarten, Reduzierungen für Kinder bzw. sogar Gratis-Eintritte für Kleinkinder. Unterm Strich habe ich mir das mal ausgerechnet was es mich kosten würde mit meiner 4-köpfigen Familie zu einem einfachen La Liga-Match ins Bernabeu zu gehen. Nur allein für die Tickets würde mich das weit über 500 € kosten. Nebst Anreise usw. bist du da schnell mal locker 1.000-1.200 € los. Davon abgesehen kommt man außer über ViaNogo kaum zu Karten (bin sogar Premium-Mitglied).

Laut Perez nimmt das Interesse am Fußball ab und "man müsse etwas dagegen tun".
Fangen wir doch mal da an, dass es ein Breitensport bleiben sollte und jedem der Zugang gewährt wird!
SO NICHT!

Bisher hatten wie immer Glück und haben auf der Real-Seite irgendwie Tickets ergattert (zu den Preisen schweige ich lieber), aber du hast völlig recht! SO macht das keinen Spaß mehr!! Im Stadion dann sind die Touristen, die nur da sind, um einen Haken am Eventplan zu machen, besonders nervig. Selfies, bei der Hymne labern oder gleich zu spät kommen, zeitiger und zwischendurch losgehen weil Bier alle - für das, was auf dem Rasen passiert, interessieren die sich null. Aber haben Tickets, deren Preis offenbar egal ist. Die Stimmung leidet auch und der gemeine Real-Fan gerät total ins Hintertreffen.
Ein Geschenk bekommen deine Kinder, wenn ihr VIP bucht… Unser erstes Mal war VIP, weil ich da noch keine Ahnung vom Buchungssystem hatte und meinem Kind die Reise komplett schenken wollte. Die lecker-Essen-Tickets im „Sala Reyes de Europa“ waren günstiger als zwei Jahre später die regulär gekauften Clásico-Tickets.
Nee, das macht keinen Spaß und einen Fan nicht glücklich!
 
Das Bernabeu wird zu einem Elite-Schuppen! Die einfachen Leute müssen draußen bleiben.
Klar...der Markt macht den Preis, aber muss man sich dieser Kapitalismus-Maxime denn immer hingeben?

Ich wollte mit meiner Familie schon lange Mal ins Bernabeu um meinen Kindern etwas "weißes Seele" zu verpassen, aber das ist finanziell schlichtweg nicht stemmbar, auch weil Real Madrid sich absolut familienunfreundlich verhält. Beinahe in jedem Stadion der Welt gibt es Familiensektoren, Sammelkarten, Reduzierungen für Kinder bzw. sogar Gratis-Eintritte für Kleinkinder. Unterm Strich habe ich mir das mal ausgerechnet was es mich kosten würde mit meiner 4-köpfigen Familie zu einem einfachen La Liga-Match ins Bernabeu zu gehen. Nur allein für die Tickets würde mich das weit über 500 € kosten. Nebst Anreise usw. bist du da schnell mal locker 1.000-1.200 € los. Davon abgesehen kommt man außer über ViaNogo kaum zu Karten (bin sogar Premium-Mitglied).

Laut Perez nimmt das Interesse am Fußball ab und "man müsse etwas dagegen tun".
Fangen wir doch mal da an, dass es ein Breitensport bleiben sollte und jedem der Zugang gewährt wird!
SO NICHT!

Und bei dieser Rechnung von dir sprichst du aber auch nur von einem stinknormalen Liga-Spiel gegen Cadiz oder so. Ein Derby gegen Atlético, Clasico oder UCL-Spiel, bist du da schnell bei weit über 2000 €!

Als ich letztes Mal dort war, waren da unzählige Touristen, die eigentlich gar nicht wegen dem Verein selbst dort waren, sondern halt einfach mal um dort zu sein. Damit man halt das Stadion eines grossen Fussball-Klubs besucht hat. Und wie @Madridista desde el schon ansprach, interessiert das Spiel diesen Leuten einfach null. Die sind mit allem beschäftigt dort, aber nicht mit dem Fussballspiel. Das ist halt wirklich extrem schade für Fans wie uns, die halt wirklich wegen dem Verein dort sind.
 
Bisher hatten wie immer Glück und haben auf der Real-Seite irgendwie Tickets ergattert (zu den Preisen schweige ich lieber), aber du hast völlig recht! SO macht das keinen Spaß mehr!! Im Stadion dann sind die Touristen, die nur da sind, um einen Haken am Eventplan zu machen, besonders nervig. Selfies, bei der Hymne labern oder gleich zu spät kommen, zeitiger und zwischendurch losgehen weil Bier alle - für das, was auf dem Rasen passiert, interessieren die sich null. Aber haben Tickets, deren Preis offenbar egal ist. Die Stimmung leidet auch und der gemeine Real-Fan gerät total ins Hintertreffen.
Ein Geschenk bekommen deine Kinder, wenn ihr VIP bucht… Unser erstes Mal war VIP, weil ich da noch keine Ahnung vom Buchungssystem hatte und meinem Kind die Reise komplett schenken wollte. Die lecker-Essen-Tickets im „Sala Reyes de Europa“ waren günstiger als zwei Jahre später die regulär gekauften Clásico-Tickets.
Nee, das macht keinen Spaß und einen Fan nicht glücklich!

Habe das genauso empfunden!!! Besonders dieses „ich gehe jetzt einfach 10 Minuten früher raus weil ich kein Bock mehr habe“ hat mich so dermaßen genervt!! Ich habe 160€ für ein Ticket gezahlt (das letzte mal nur 120€ mit besseren Plätzen) und ich will die ganzen 90Minuten + Nachspielzeit genießen und nicht ständig meine Sicht auf das Feld verlieren, weil Leute in den Reihen vor mir aufstehen oder ich selbst aufstehen muss, um desinteressierte durchzulassen.

Und wenn wir schon beim Thema sind:
Es mag für viele zu übertrieben rüberkommen, dass ich so empfunden habe, aber die ganzen Touristen beim Trainingsgelände gingen mir auch extrem auf den Keks. Ja, jeder hat das Recht sich durchzukämpfen für Autogramme und Fotos, aber die Menschen kämpfen, als ginge es um Leben und Tod und es wird auch überhaupt keine Rücksicht darauf genommen, dass sich da kleine Kinder befinden, die zwischengeraten. Und das, was mich dabei extrem aufgeregt hat, war, dass viele z.B. Fotos mit Camavinga und Bellingham gemacht haben und dann erstmal nachfragen mussten, wie die Spieler heißen. Das war dann der Moment, wo ich mich ausgeklinkt habe aus der Gruppe von Menschen und mich weiter weg hingestellt habe. Die Spieler zu sehen hat mir gereicht. Und zwei Fotos und ein paar Winker konnte ich trotzdem ergattern, ganz in Ruhe und ohne Geschubse, weil wir da alleine standen.
Naja, wollte das nur loswerden.:whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Ganze nimmt sehr bedenkliche Züge an. Diese Mondpreise ab der CL-K.O.-Runde sind eine Frechheit dem ehrlichen und leidenschaftlichen Fan gegenüber. Ich war 1995 zum ersten Mal im Bernabeu. Damals konnte man sich für ein paar wenige Peseten eine Eintrittskarte kaufen. In den 2000er-Jahren war es zwar logischerweise schon teurer, aber ein CL-Vorrundenspiel oder ein Liga-Spiel (Liga-Spiele waren sogar teurer als die CL-Vorrundenspiele) konnte man im Segundo oder Tercer Anfiteatro Fondo Sur locker für 35 bis 50 EUR ergattern. Mittlerweile entwickelt sich der Profi-Fussball in Spanien immer mehr zu einem Sport ausschließlich für die Elite. Mit verheerenden Folgen: Der echte und leidenschaftliche Real-Fan, der auch für etwas Stimmung sorgen würde, muss draussen bleiben (mal abgesehen vom Grada-Block im Fondo Sur). Der Großteil der restlichen Sitzplätze wird von Event-Fans belegt, die es schick finden, sich mal ein Spiel im Bernabeu anzuschauen. Und die meisten Real-Socios sind jezt auch nicht unbedingt die großen Stimmungskanonen. Die Stimmung im Stadion leidet darunter natürlich sehr. Ich persönlich habe mir eine Grenze gesetzt. Für ein Spiel gegen keinen so namhaften Gegner bezahle ich im Höchstfall 100 EUR für eine Eintrittskarte. Alles darüber hinaus ist absurd. Klar, für einen Clásico oder für ein Derby gegen Atlético oder für ein CL-K.O.-Rundenspiel würde ich im Ausnahmefall 150 EUR berappen, aber für 150 EUR kriegt man für solch ein Spiel vermutlich eh keine Karte. Der Fussball entfernt sich immer weiter von seiner Basis. Das ist eine sehr traurige Entwicklung.
 
Bin gespannt wie lange ich dieses mal in der Warteschlange sein werde, ohne dann wieder mal an karten zu kommen.
ganz ehrlich perez und alle anderen im Verein reden immer davon der größte Verein der Welt zu sein, aber dann schaut man sich mal unseren Online Ticket-Shop an und bemerkt dass eigentlich jeder kreisliga verein einen besseren Online shop haben würde, wenn sie einen hätten. ist eigentlich unverständlich für mich wie man soo einen schlechten Webshop haben kann & einfach nichts dagegen macht ihn besser zu machen. am geld kanns ja eigentlich nicht scheitern aber anscheinend besteht null interesse ihn rund um zu erneuern
 
Nimmt langsam englische Züge an. Alles sehr bedenklich.
 

Verwandte Artikel

Testspiel in Tirol: Tickets nach halber Stunde schon ausverkauft

Wenn Real Madrid zu Besuch kommt, ist die Nachfrage immer groß. So...

Jährlicher Wahnsinn: Real verkauft Clásico-Tickets bis 455 Euro

Wer beim Clásico am 26. Oktober im Bernabéu dabei sein will, muss...

Auswärts-Tickets für 30 Euro – Real will weiter nicht mitmachen bei LaLiga-Abmachung

Real Madrid verweigert weiter die vor einem Jahr gestartete Ticket-Revolution in LaLiga!...

24.610 insgesamt: So verteilt Real Madrid die Final-Tickets

An die Champions-League-Finalisten gehen mit jeweils 24.610 Tickets nur knapp über die...