
Jährlicher Ticket-Wucher bei Real Madrid
Dass Fußball mehr und mehr zum Luxus und Exklusivprodukt für wenige verkommt, merkt man auch jährlich an den steigenden Eintrittspreisen im Estadio Santiago Bernabéu. Müssen Fans schon für „normale“ Spielen viel hinlegen (gegen den Athletic Club liegen die Preise zwischen 75 und 180 Euro), so kommt es in der Champions League zum jährlichen Rekord.
Denn die Preise für das Hinspiel im Achtelfinale gegen Manchester City sind so hoch wie noch nie: 125 Euro kosten Tickets in der günstigsten Kategorie, hinter dem Tor ganz oben im vierten Rang, 445 Euro kosten die teuersten Tickets unten an der Mittellinie. Wohlgemerkt: dabei handelt es sich nicht um die nochmal teureren VIP-Tickets mit Verpflegung.
Und diese Preise gelten nur für „normale“ Fans, denn „Socios“, also die rund 97.000 Mitglieder, denen der Verein gehört, zahlen etwas weniger: 88 bis 312 Euro bedeuten aber auch für die „Socios“ einen Rekord.

Letztjähriger Rekord gegen ManCity übertroffen
Von Jahr zu Jahr steigen die Preise bei den Top-Spielen – und Real Madrid kann es sich offensichtlich erlauben. Denn die Nachfrage ist so groß wie noch nie, da werden selbst die Tickets für 270 Euro hinter den Toren alle weg gehen – obwohl der Ticket-Shop Real Madrids nicht nur veraltet, sondern auch extrem fehleranfällig wirkt. Um bei einem Spiel der Königlichen live dabei zu sein, braucht es also nicht nur viel Geld, sondern auch Geduld und Glück.
Die Nachfrage ist da, so können sich Florentino Pérez und Co. jährlich steigende Preise erlauben. Zum Vergleich: Vor einem Jahr bedeuteten die 120 bis 445 Euro gegen ManCity noch einen Rekord – damals jedoch im Halbfinale statt wie jetzt „nur“ im Viertelfinale. Wenn dann der FC Barcelona am 21. April zu Besuch kommt, könnte erstmals die 450-Euro-Marke geknackt werden. Und auch hier dürften die mittlerweile rund 75.000 Plätze – das Bernabéu hat Umbau-bedingt noch nicht seine volle Kapazität zurück – allesamt vergeben werden getreu des „Friss oder stirb“-Mottos.
Wer gegen ManCity trotz dieser offensichtlichen Mondpreise trotzdem dabei sein will, der kann sich trotzdem noch nicht sicher sein. Denn es kommt wie üblich zu mehreren Verkaufsphasen. Erst dürfen „Socios“ mit Dauerkarte ab 22. März sich um Tickets bemühen, danach sind andere „Socios“ dran, ehe ab 28. März dann die Besitzer der Madridista-Karte ihr Glück versuchen können und für den extrem unwahrscheinlichen Fall, dass dann noch Plätze frei bleiben, käme es am 1. April zu einem öffentlichen Vorverkauf. In dieser Saison macht sich jedoch der Eindruck bemerkbar, dass selbst für Madridistas kaum noch etwas übrig bleibt. Der Verdacht: Aufgrund der finanziellen Krise in Spanien bestellen viele Socios noch mehr Tickets als eh schon, um diese anderweitig zu veräußern.
Weitere Infos zwecks Tickets und Eintrittskarten bei Real Madrid gibt es in unserer Übersicht.
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