
Real Madrid: Größere Kader-Veränderung im Sommer?
MADRID. Er deutet sich noch nicht allzu sehr an, aber: Erlebt Real Madrid dieses Jahr einen Transfer-Sommer, der sich gewaschen hat? Die Königlichen haben mit Paris Saint-Germains Kylian Mbappé eine Hammer-Verstärkung zur Saison 2022/23 inoffiziell bereits sicher, darüber hinaus könnte Präsident Florentino Pérez jedoch noch weitere Akteure in das Estadio Santiago Bernabéu holen. Erling Haaland zum Beispiel.
Abgesehen von den beiden Star-Stürmern wären allerdings wohl noch mehr Verpflichtungen notwendig. Allein schon deshalb, weil an der Concha Espina womöglich ein größerer Exodus bevorsteht. Es sind nämlich so einige Profis, die sich potentiell auf der Streichliste des Vereins befinden. REAL TOTAL klärt auf.
Real Madrid: Drei Verträge laufen aus
- Gareth Bale
Der Vertrag des Walisers läuft zum 30. Juni aus und wird nicht verlängert. Carlo Ancelotti bestätigte den Abgang des Linksfußes bereits, wobei dieser auch ohne diese Verkündung klar gewesen wäre. Bale spielt nämlich absolut keine Rolle, wirkt mit seinen erst fünf Saison-Einsätzen eher wie ein Fußballer außer Dienst. Real wird froh sein, den mit einem geschätzten Jahresverdienst von mindestens 15 Millionen Euro netto endlich loszuwerden. Geld, das gut reinvestiert werden kann in Akteure, die dem Team sportlich wirklich helfen.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 100 Prozent
- Isco
So wie Bale im Sommer 2013 an die Concha Espina wechselt. Und auch sein Kontrakt endet, eine Verlängerung gilt ebenso als ausgeschlossen. Isco befindet sich mit seinen 29 Jahren zwar noch in einem guten Fußballeralter, hat in den vergangenen Spielzeiten aber gehörig abgebaut und strahlt keinerlei Ambitionen mehr aus. Diese Saison kommt er bis dato auf nicht einmal 400 Einsatzminuten, sodass es für Real auch in dieser Causa keinen Grund gibt, den Vertrag nochmals zu verlängern.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 95 Prozent
- Marcelo
Der Brasilianer ist der Dritte im Bunde, dessen Arbeitspapier nach dem 30. Juni keine Gültigkeit mehr haben wird. Auch er bleibt als Teil einer goldenen Generation in Erinnerung, doch auch er kommt den sportlich hohen Erwartungen an der Concha Espina mit seinen inzwischen 34 Jahren nicht mehr hinterher. Marcelo hofft insgeheim scheinbar auf eine weitere und letzte Verlängerung, der Klub wird ihm diesen Gefallen aber wohl kaum tun. Eher geht es Real darum, den Kapitän gebührend zu verabschieden und dann mit einem jüngeren Vertreter für Ferland Mendy à la Fran García, Miguel Gutiérrez oder vielleicht ja sogar Sergio Reguilón einen Neuanfang zu starten.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 95 Prozent
Zwei teure Mega-Flops sollen gehen
- Eden Hazard
In knapp drei Jahren nur 65 Einsätze, nur sechs Tore und nur zehn Vorlagen: Hazard ist gemessen an seiner Ablöse von inzwischen mindestens 115 Millionen Euro der größte Flop der 120-jährigen Real-Historie. Und das wird er womöglich auch weiterhin bleiben. Kylian Hazard hat nämlich zuletzt durchblicken lassen, dass sein Bruder nicht unbedingt plant, die spanische Hauptstadt zu verlassen. Ihm geht es dort gut, seiner Familie ebenfalls, dazu habe der 31-Jährige mit seine Karriere auch schon mehr oder weniger hinter sich, so die Aussage von Kylian. Vertraglich gebunden ist die Nummer 7 an die Madrilenen bis 2024. Dass die Verantwortlichen diesen beenden und das teure Missverständnis gerne schnellstmöglich loswerden würden, ist ein offenes Geheimnis. Aber welcher andere Klub will sich diesen Hazard noch antun, geschweige denn eine Summe von schätzungsweise 20 Millionen Euro zahlen? Da scheint nicht mal ausgeschlossen, dass Real ihn gratis verscherbelt. Hauptsache weg – und das kolportierte Gehalt in Höhe von 21 Mio. Euro brutto pro Saison einsparen.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 35 Prozent
- Luka Jović
Jović und Real: Es soll einfach nicht sein – und es wird mit nahezu sicherer Wahrscheinlichkeit auch nichts mehr. So wie Zidane setzt auch Ancelotti nicht auf den serbischen Angreifer, der Real im Sommer 2019 65 Millionen Euro an Fix-Ablöse gekostet hatte. Ein kostspieliger Flop, nach knapp drei Spielzeiten steht er bei 49 Einsätzen, drei Toren und vier Vorlagen. Zwischenzeitlich wurde er daher zurück zu Eintracht Frankfurt geschickt, diesmal per halbjähriger Leihe. In Madrid ist Jović auf und neben dem Platz nach wie vor nicht vollständig integriert. Zuletzt durfte er in mehreren Fällen selbst dann nicht von Anfang an ran, als Karim Benzema verletzt fehlte. Reals Haltung ist wohl klar: Im Sommer soll mit Jović Kasse gemacht werden. Der Spieler selbst wird dann wohl ebenso genug haben und das Kapitel beenden – allen voran dann, wenn dem Klub die Verpflichtung von Erling Haaland gelingen sollte.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 75 Prozent
Wem Real Madrid keine Steine in den Weg legt
- Jesús Vallejo
Zwischen den Innenverteidigern eins, zwei und drei sowie dem Innenverteidiger Nummer vier herrscht eine riesige Kluft. Während Éder Militão, David Alaba und Nacho Fernández auf ihre Einsätze kommen, tritt Vallejo mit seinen erst 14 Saisonminuten gar nicht in Erscheinung. Manch einer wird wohl denken, er sei nach wie vor verliehen und sich wundern, dass er doch im Team der Blancos steht. Zu einem Kader mit vier Akteuren für das Abwehrzentrum sei jedem Verein geraten, weshalb eine endgültige Trennung von dem 25-Jährigen, der bereits viermal verliehen wurde, wohl nichts ist, was man zwingend anvisiert. Andererseits könnte man angesichts der Rolle des Spaniers genauso gut einen Mario Gila oder Rafa Marín von der zweiten in die erste Mannschaft hochziehen – oder aber sich auf dem Transfermarkt umsehen. Einem Vallejo würde Real so erst recht keine Steine in den Weg legen.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 50 Prozent
- Mariano Díaz
Nachdem er unter Zinédine Zidane schon absolut unbedeutend gewesen war, wollte er Real zur laufenden Saison eigentlich verlassen. Aber dann irgendwie doch nicht. Ende August platzte ein Abgang am letzten Tag, Ende Januar schien es dann gar keine wirklichen Bemühungen zu geben, die Wohlfühloase Madrid – gutes Gehalt für wenig Gegenleistung – zu verlassen und woanders eine sportlich wesentlich wichtigere Rolle zu spielen. Klar ist: Real würde Mariano ohne zu zögern abgeben, zumal sein Vertrag auch nur noch bis Mitte 2023 läuft und somit nur noch diesen Sommer eine zufriedenstelle Ablösesumme eingenommen werden kann. Unter Ancelotti steht er bei nur etwas mehr als 200 Einsatzminuten. Die Frage ist, ob der Stürmer selbst es nach dieser Spielzeit auch ernst meint und nicht erst alibi-mäßig kurz vor dem Ablauf der Wechselfrist auf die Idee kommt, eine neue Herausforderung annehmen zu wollen.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 60 Prozent
Isco-Abgang und Ancelotti als Verbleib-Argumente
- Daniel Ceballos
Man kann davon ausgehen, dass Ancelotti auch nächste Saison Trainer bei Real ist. Und der Italiener ist ein Fan von Ceballos. Allerdings muss er den Spanier, der in der Hinrunde wegen eines Risses im Sprunggelenk nahezu komplett gefehlt hatte, immer wieder vertrösten und auf die Stars verweisen, die im Mittelfeld unumstritten sind. Ceballos, die letzten beiden Spielzeiten an den FC Arsenal verliehen, kommt daher bislang lediglich auf Kurzeinsätze. Zur neuen Saison könnte er mit einer vollständigen Vorbereitungsphase unter „Carletto“ nochmals angreifen und sich eine bessere Ausgangslage für das Spieljahr verschaffen. Die Führungsriege dürfte das wohl bewilligen, zumal mit Isco bereits ein Mittelfeldakteur Abschied nimmt. Bei einem guten Angebot wäre Real aber sicherlich auch nicht abgeneigt, Ceballos zu Geld zu machen.
» Wahrscheinlichkeit für einen Abgang: 30 Prozent
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