
Ob 34, ob 35, ob 36: Luka Modrić lässt nicht nach
MADRID. 74. Minute im Derby zwischen Real Madrid und Atlético: João Félix meint, so flink, wie er nun mal ist, er käme auf der linken Außenbahn mit einem Übersteiger und einer schnellen Bewegung Richtung Grundlinie an Luka Modrić vorbei. Falsch gedacht. Das defensiv mitarbeitende Mittelfeld-Ass der Königlichen antizipierte die Situation gekonnt, stellte seinen Körper einfach rein und nahm dem Youngster simpel den Ball vom Fuß.
Eine kleine Aktion, die allerdings bestens aufgezeigt hat: Auch im Alter von 36 Jahren ist dieser Kroate immer noch voll auf der Höhe, auch mit 36 Jahren ist er immer noch eminent wichtig für Real. Wer sich in den vergangenen Wochen verwundert gefragt hatte, warum Trainer Carlo Ancelotti denn Spiel für Spiel stets Modrić aufbietet und Federico Valverde keinerlei Chancen von Anfang an erhält, wird das mittlerweile wohl verstanden haben – auch wenn sicherlich nichts dagegen spricht, ihm zwischendurch auch mal eine Pause und dem 23-jährigen Uruguayer mehr Spielpraxis zu verschaffen.
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Das Bernabéu ruft „Modrić, Modrić, Modrić“
Der routinierte Zweikampf gegen Félix brachte der Nummer 10 von den 51.024 anwesenden Zuschauern übrigens unüberhörbare Sprechchöre ein. „Modrić, Modrić, Modrić“, hallte es nach zunächst tosendem Applaus zwölf Sekunden lang durch das Estadio Santiago Bernabéu. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn du das Bernabéu hörst, wie es deinen Namen ruft“, schwärmte der Spielmacher, der nach Karim Benzemas Auswechslung zur Halbzeit übrigens einmal mehr die Kapitänsbinde übernommen hatte, am Sonntag wiederum nach dem Abpfiff gegenüber Realmadrid TV.
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Alles andere als verwunderlich ist inzwischen auch, dass der Ballon-d‘Or-Triumphator von 2018 Medienberichten zufolge gute Karten hat, seinen erneut auslaufenden Vertrag nochmals zu verlängern. Ende Mai einigte er sich mit Real auf eine Zusammenarbeit auch für die laufende Saison, nun winken ihm angesichts seiner starken Leistungen offenbar weitere zwölf Monate. Modrić würde sich damit die Gelegenheit bieten, seine Karriere zu krönen und dann auch im fertig umgebauten Bernabéu aufzulaufen.
Trainer Carlo Ancelotti würde sicherlich nichts dagegen haben. Nach dem 2:0 gegen die „Rojiblancos“ umarmte der Italiener seinen Spielgestalter, flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Carletto“: „Ich habe ihm zu seinem Spiel gratuliert. Er hat ein unglaubliches Spiel gemacht. Ich weiß nicht genau, was ich ihm gesagt habe, aber sein Spiel war spektakulär. Da gibt‘s nichts zu sagen: Er hat mit und ohne Ball Kontinuität und Persönlichkeit gezeigt. Das war außerordentlich!“ Die nächsten Sprechchöre, sie sind wohl nur eine Frage der Zeit.
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