
Real Madrid gegen Chelsea: Nach Hinspiel alles offen
MADRID. Kein Erfolg, aber auch keine Niederlage: Real Madrid hat sich am Dienstagabend im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel mit einem 1:1 vom FC Chelsea getrennt, wettbewerbsübergreifend damit von den letzten fünf Partien zum vierten Mal unentschieden gespielt. Die Ausgangsposition vor dem Rückspiel am Mittwoch kommender Woche an der Stamford Bridge ist nicht die beste, dennoch haben die Königlichen eine gute Chance auf den Einzug in das Endspiel der Königsklasse am 29. Mai.
Zidane setzt auf Dreierkette – Hazard zunächst Reservist
Trainer Zinédine Zidane entschied sich zu dem Duell mit den „Blues“ für eine Dreierkette vor Keeper Thibaut Courtois mit Éder Militão, Raphaël Varane und Nacho Fernández. Die Außenbahnen besetzten Daniel Carvajal und Marcelo, das Mittelfeld bildeten Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos. In vorderster Front erhielt Vinícius Júnior neben Karim Benzema das Vertrauen von Zinédine Zidane, der seine Startelf im Vergleich zur LaLiga-Partie gegen Real Betis (0:0) damit auf drei Positionen umstellte. Isco, Marco Asensio und Rodrygo Goes mussten auf die Ersatzbank. Dort saß zunächst auch Ex-Chelsea-Profi Eden Hazard.
Real Madrid in Anfangsphase von Chelsea geschockt
Die Königlichen fanden gegen ein vom Start hinweg offensiv agierendes Chelsea alles andere als gut in die Partie und hatten jede Menge Glück, nicht schon früh in Rückstand zu geraten. Timo Werner kam nach einer kurzen Kopfball-Hereingabe zentral aus fünf Metern ungestört zum Abschluss, jedoch konnte Courtois diesen in höchster Not parieren (10.). Knappe fünf Minuten später zappelte es dann allerdings im Netz des weißen Balletts. In Folge eines langen Zuspiels von Antonio Rüdiger nutzte Christian Pulisic die schlechte Abstimmung zwischen den Real-Verteidigern, umkurvte Courtois und beförderte das runde Leder zur zu jenem Zeitpunkt verdienten Führung in die Maschen (14.).

Benzema: Erst Außenpfosten, dann Ausgleichstreffer
Den Gästen gehörte die Anfangsphase, sie waren sicher am Ball und ließen Real meist hinterherlaufen. Die Blancos fanden nach etwa 20 Minuten besser in die Begegnung. Der Dosenöffner: Ein Linksschuss von Benzema aus halblinker Position an den Außenpfosten (23.). Das Spiel, das im Laufe der ersten Halbzeit ein heftiger Regenfällen heimsuchte, ausgeglichener – was sich dann auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Kroos spielte eine Ecke kurz auf Modrić, der wiederum auf Marcelo weiterleitete. Die Flanke des Brasilianers köpfte Casemiro aus seitlicher Position in die Strafraum-Mitte, wo Militão nochmals per Schädel verlängerte. Benzema nahm das Spielgerät mit dem Kopf an, legte es sich so vor und drosch es zentral aus kurzer Entfernung zum 1:1 in die Maschen (29.).

Die Londoner entwickelten in der ersten Durchgang insgesamt mehr Zug zum gegnerischen Tor, kamen mit ihrem Tempo öfter in aussichtsreiche Positionen. Real, lautstark angetrieben von dem auf der Tribüne sitzenden Sergio Ramos (noch im Aufbautraining nach Wadenverletzung), hatte nach dem Ausgleichstreffer bis zur Pause keine Großchance mehr. Einmal mehr mangelte es dem Ensemble von Zidane an der notwendigen Durchschlagskraft.
Zidane wechselt Hazard für Vinícius ein
Und das blieb nach dem Seitenwechsel erst einmal so. Real versuchte es, Chelsea hielt allerdings nach wie vor gut dagegen und forderte die Defensive der Hausherren ein ums andere Mal heraus. Die Partie war offen, spielte sich weiterhin auf Augenhöhe ab. Nach 66 Minuten, als der Regen nach einem zwischenzeitlichen Abflauen wieder heftiger wurde und sich ein Gewitter über Madrid breit machte, reagierte Zidane erstmals personell, brachte Hazard für Vinícius. Thomas Tuchel wechselte gleich dreimal: Hakim Ziyech, Kai Havertz und Reece James für Pulisic, Werner und César Azpilicueta (67.).

Trotz der Veränderungen – bei Real kamen zudem noch Álvaro Odriozola und Asensio für Carvajal und Marcelo (77.), womit vom 3-5-2 auf ein 4-3-3 umgestellt wurde, – hatte die Begegnung im zweiten Abschnitt unter dem Strich wenig zu bieten. Das Geschehen spielte sich in der Regel zwischen den Strafräumen ab. So blieb es letztendlich bei dem 1:1. Die Entscheidung fällt an der Stamford Bridge. Zuvor bekommen die Madrilenen es im Titelkampf der Primera División mit CA Osasuna zu tun (Samstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Chelsea muss am selben Tag gegen den FC Fulham ran.
Community-Beiträge