Interview

Real-Karriereende unklar: Nacho über Verbleib, Bayern und Mbappé

Nacho Fernández äußert sich zu seiner Vertragsverlängerung bei Real Madrid und dem Prozess der Entscheidungsfindung, lässt seine Zukunft über 2024 dabei aber zugleich offen. Ein „One-Club-Man“ zu werden, sei nicht sein Hauptziel, so der 33-jährige Spanier. Er hofft, dass Kylian Mbappé zu den Königlichen kommt. Auch gegen eine Verpflichtung von Harry Kane hätte der neue Real-Kapitän nichts.

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Nacho Fernandez Real Madrid
Nacho bleibt Real Madrid treu – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Nacho bleibt bei Real Madrid: „Beste Entscheidung“

NACHO FERNÁNDEZ bei Radiosender CADENA COPE über…

…seine Vertragsverlängerung bei Real Madrid: „Wenn dein Vertrag ausläuft, erreichen dich natürlich Angebote. Es ist dann leichter, zu gehen. Ich bin aber sehr glücklich, ein weiteres Jahr zu bleiben. Ich denke, ich habe die beste Entscheidung getroffen. Es ist keine kurzfristige. Während der Saison gibt es mal einfachere und mal schwierigere Phasen. Es gibt Tage, da denkst du, dass der Moment gekommen sei, um mal eine andere Erfahrung zu machen. Und an anderen Tagen sagst du dir, dass du deine Karriere bei Real Madrid fortsetzen willst. Auf dieser Seite stehe ich natürlich immer mehr. Was mir aber klar ist: Wenn meine Zeit bei Real Madrid endet, würde ich gerne etwas komplett anderes erleben.“

…die Verlockung eines Abgangs durch Offerten anderer Vereine: „Es ist nicht die Anzahl, sondern die Qualität. Für mich war immer am Wichtigsten, mich im Klub wichtig zu fühlen. Das steht für mich an erster Stelle. Es ist auch sehr schwierig, zu gehen, wenn du auf die Saison mit all den Einsätzen und den Spielminuten schaust. Jede Saison toppt die vorherige. Letztlich war die Entscheidung einfacher als es schien.“

„One-Club-Man“? Nacho: „Nicht mein oberstes Ziel“

…ein vermeintliches Angebot aus Deutschland vom FC Bayern München: „Nein, es gab Angebote aus Europa, aus Saudi-Arabien, aus der MLS, die mir auch sehr gefällt. Ich will die Vereine nicht nennen, das wäre nicht fair.“

…die Hoffnung vieler, dass er ein „One-Club-Man“ wird: „Natürlich habe ich das im Kopf, es ist aber nicht mein oberstes Ziel im Leben. Ich schaue von Jahr zu Jahr, man muss von Jahr zu Jahr seine Leistung zeigen, du musst dich wichtig fühlen. Das schätze ich am meisten. Wenn ich mich in der kommenden Saison genauso gut fühle, dann werde ich den Vertrag um ein weiteres Jahr verlängern. Was in einem Jahr ist, weiß ich aber nicht. Mir würde es natürlich gefallen, meine Karriere hier zu beenden – aber nicht auf jede Art und Weise. Ich würde gerne so aufhören, wie es jetzt für mich läuft: Ich bin wichtig für die Mannschaft, komme auf viele Spielminuten, viele Einsätze.“

„Wusste, dass es nicht mein Abschiedsspiel ist“

…das Duell mit dem Athletic Club im Estadio Santiago Bernabéu, das für viele ein Abschiedsspiel war, für ihn aber nicht: „Ich wusste für mich, dass es nicht mein Abschiedsspiel ist. Nach so vielen Jahren wäre das auch nicht die Art und Weise gewesen, mich so von meinem Klub zu verabschieden. An dem Tag hatte ich auch ein Gespräch mit dem Klub, mit dem Präsidenten, der sehr liebevoll zu mir war. Als wir Marco (Asensio) verabschiedeten und Fotos mit den Pokalen gemacht haben, gab er mir eine Umarmung und meinte, wegen mir würden erst einmal keine Fotos gemacht werden. Am Tag danach habe ich dann noch einmal mit dem Klub gesprochen, dann war alles klar.“

…seinen Aufstieg zum neuen Kapitän der Mannschaft: „Die Leute kennen mich bestens. Dass ich jetzt der erste Kapitän bin, wird mich absolut nicht verändern. Ich kämpfe seit dem ersten Tag für dieses Wappen. Ich mag diese Verantwortung.“

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Kapitänsordnung bei Real

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Verlässt Luka Modrić Real Madrid? „Glaube nicht“

…seine Rolle unter Trainer Carlo Ancelotti: „Es war am Anfang der Saison schwierig, weil ich wenig spielte und ich große Zweifel an einem Verbleib hatte. Ich fühlte mich nicht geschätzt und war der Meinung, er wäre etwas unfair zu mir. Ab Januar hat sich dann alles radikal geändert, sodass ich sogar auf mehr Spielminuten und Einsätze kam als in vorherigen Jahren. Mit dem Trainer habe ich eine sehr gute Beziehung. Er weiß, was ich der Mannschaft geben kann, wie wichtig ich bin.“

…das Gerücht um einen Abgang von Luka Modrić nach Saudi-Arabien: „Mein Gefühl ist, dass er ebenfalls bleibt. Jetzt ist eine Meldung aufgekommen. So wie ich ihn kenne, glaube ich nicht, dass er geht. Aber ich weiß es nicht. Vielleicht kommt ein Angebot und er entscheidet sich für einen Abgang. Ich weiß es nicht. Mein Gefühl ist, dass er bleibt.“

Nacho hofft auf Kylian Mbappé bei Real Madrid

NACHO FERNÁNDEZ in der Fußball-Talksendung „El Chiringuito“ über…

…eine mögliche Verpflichtung von Kylian Mbappé: „Der Präsident wird wissen, was er zu tun hat. Ich weiß es nicht. Was soll ich über Mbappé sagen? Wenn es nach mir ginge, würde er diesen Sommer natürlich kommen.“

…das Gedankenspiel, ob Harry Kane jetzt verpflichtet werden soll oder ob man auf Mbappé im Jahr 2024 wartet: „Es würde perfekt passen, wenn Kane dieses Jahr kommt und auch Kylian Mbappé. Das sind Spieler, die auch zusammenspielen können. Die besten Spieler müssen bei Real Madrid spielen. Uns haben sehr wichtige Spieler wie Karim (Benzema) verlassen, dadurch gehen uns viele Tore abhanden. Wir brauchen diese Tore für die nächste Saison.“

…die Saison 2022/23: „Sie war kein Versagen, aber wir hätten gerne den einen oder anderen Titel mehr gewonnen. Es war eine gute Saison, aber keine herausragende wie in vorherigen Jahren.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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