
„Absolut“: Toni Kroos steht zu seiner Entscheidung
MADRID. Es ist September und er bleibt daheim. Es ist Oktober und er bleibt daheim. Es ist November und er bleibt daheim. Und das jedes Mal nicht, da er verletzt ist. Für Toni Kroos hat zur laufenden Saison ein fußballerisch etwas neues Leben begonnen, nachdem er Anfang Juli nach dem Aus bei der Europameisterschaft bekanntlich seiner Karriere in der deutschen Nationalmannschaft ein Ende gesetzt hatte – mit der Begründung, mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und sich ganz auf Real Madrid fokussieren zu wollen.
Eine Entscheidung, hinter der er nach fünf Monaten immer noch steht. „Absolut“, bringt der 31-Jährige in der neuen Ausgabe von „Einfach mal Luppen“, dem gemeinsamen Podcast mit Bruder Felix Kroos, überzeugt zum Ausdruck. In den Länderspielpausen kann er so nun die Beine hochlegen, ein wenig herumreisen. Und das tut die Nummer 8 der Königlichen auch.
„Allein die drei Tage im Oktober in Marbella (lacht). Ich weiß, dass ich das in meinem Leben noch sehr häufig machen kann, wenn gesundheitlich alles gut ist. Von daher hätte auch nichts daran geändert, wenn du noch drei Jahre Nationalmannschaft gespielt hättest. Jetzt dieses halbe Jahr nach dem Rücktritt ist es nicht so, dass mir was gefehlt hat“, so Kroos.
Kroos: Gefühl der Wehmut kommt bei Turnieren
„Die Spiele, die die Nationalmannschaft jetzt hatte – in Nordmazedonien, Liechtenstein… Das waren alles Spiele, wo man selbst als aktiver Spieler gesagt hat: Die muss man spielen, aber es sind jetzt auch nicht die Spiele, wo es extrem kribbelt. Bisher war ich nicht unzufrieden, dass ich zu der Zeit da war, wo ich war“, führte er aus.
Der Mittelfeldstratege schließt aber nicht aus, dass dieses Gefühl der Wehmut hin und wieder doch noch mal aufkommen wird – und zwar zur Weltmeisterschaft in Katar. „Ich glaube, dass es sein kann, wenn nächstes Jahr wieder so ein Turnier stattfindet. Das waren die Highlights, da hat es dann auch gekribbelt. Wenn man auch weiß, was da so abläuft in der Mannschaft und dass man für ein Ziel da ist, dann glaube ich, dass es während so einem Turnier schon mal sein kann, dass man sagt: Boah, das Spiel wäre schon geil jetzt. Ganz Deutschland guckt. Aber gut, das ist dann eben so“, meinte Kroos.
Dass er nicht mehr für das DFB-Team aufläuft, wirkt sich auch auf seine Leistungen im Trikot des weißen Balletts aus – und zwar positiv. Der Spielgestalter legt bis dato eine ausgezeichnete Saison hin. Der Greifswalder: „Ich würde es allerdings nicht nur darauf beziehen. Es war ja auch so, dass ich eine Zeit lang verletzt war, ich hatte eine lange Reha und ein gutes Gefühl, als ich wiederkam. Der Aufbau, wie wir da gearbeitet haben, hat mir schon geholfen, eine gute Fitness zu bekommen.“
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