Reportage

Real Madrid und FC Barcelona in Top-Form: El Clásico wird wieder Glanz verliehen

Der 249. Clásico steht an: Real Madrid empfängt am Sonntagabend (21 Uhr) den FC Barcelona zum 29. Spieltag in LaLiga – und es geht mal wieder um mehr als nur drei Punkte. Der Tabellenführer und dessen Verfolger auf Rang drei befinden sich momentan in Top-Form. Und während die Blancos ihrer 35. Meisterschaft näher kommen wollen, geht es für Barça darum, den Aufschwung zu bestätigen – und die aktuell anhaltende Negativ-Serie im Clásico zu brechen.

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Xavi Ancelotti Clásico
Xavi (l.) und Ancelotti (r.) dürfen sich auf einen hitzigen Clásico einstellen – Fotomontage: IMAGO/REAL TOTAL

Real will Serie ausbauen, Barça seit 1.114 Tagen wieder jubeln

MADRID. Endlich wieder Clásico! Real Madrid und der FC Barcelona duellieren sich am Sonntagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) im Rahmen des 29. Spieltags in LaLiga. Während die Königlichen einen weiteren Schritt in Richtung 35. Meisterschaft tätigen wollen, geht es für die Katalanen um die Qualifikation für die Champions League. Die beiden Erzrivalen trennen vor dem Aufeinandertreffen 15 Punkte: Real Madrid rangiert mit 66 Zählern auf dem ersten Tabellenplatz, der FC Barcelona (mit einem Spiel weniger) mit 51 auf dem dritten.

Das Duell verspricht aber gleich aus mehrerlei Hinsicht Brisanz – während die Madrilenen ihren sechsten Clásico-Sieg in Serie einfahren können, geht es für die „Blaugrana“ um die Beendigung ihrer Sieglos-Serie. Der letzte Clásico-Erfolg Barças datiert vom 2. März 2019: Den Gästen gelang im Estadio Santiago Bernabéu damals mit einem 1:0 der bis dato letzte Sieg gegen Real. In anderen Worten: Dieser Triumph wird am Sonntag bereits sage und schreibe 1.114 Tage her sein.

Xavis Barcelona auf Augenhöhe mit Ancelottis Madrid

Der FC Barcelona darf sich aber berechtigte Hoffnungen machen, am Sonntagabend aus Madrid endlich mal wieder Zählbares mitzunehmen. Denn bei den Katalanen hat sich allein schon seit dem letzten Clásico vom vergangenen Oktober (Real siegte 2:1 im Camp Nou) einiges getan. Der Name des Trainers lautet nicht mehr Ronald Koeman, sondern Xavi Hérnandez – und wenn einer Clásico-Erfahrung hat, dann Xavi. Als Spieler trat der Ex-Mittelfeldspieler in 42 Pflichtspielen gegen die Merengues an, siegte 17-mal, spielte zwölfmal Remis – und verbuchte 13 Siege. Anders gesagt: Xavis gewann bisher 40 Prozent seiner Clásicos und verlor „nur“ 30 Prozent.

Doch sind seit seinem letzten Clásico bereits gut sieben Jahre verstrichen – und Xavi nicht mehr auf dem Rasen, sondern an der Seitenlinie. Der Katalane ist seit November 2021 Coach von Barça – und zusammen mit den Winter-Neuzugängen um Ferran Torres, Adama Traoré und Pierre-Emerick Aubameyang ein Grund dafür, weshalb sich die „Cúles“ endlich wieder im Aufschwung befinden. Seit Xavi in Barcelona das Sagen hat, darf wieder von erfolgreicheren Tagen geträumt werden – auch wenn er im Supercopa-Halbfinale seinen ersten Clásico als Trainer mit 2:3 verlor. Der Blick auf die LaLiga-Tabelle seit der Übernahme des 42-Jährigen ist derweil bemerkenswert: Der FC Barcelona hat 34 Punkte gesammelt und damit die zweitmeisten hinter Carlo Ancelottis Real Madrid mit 39 – allerdings hat Barça noch ein Spiel in der Hinterhand.

Blancos gewarnt: „Jetzt kommt das beste Barça der Saison“

„Wir sind in sehr guter Form und haben seit langer Zeit kein Spiel mehr verloren, aber wir wissen, wie schwer das Spiel im Bernabéu wird. Dennoch fahren wir dort hin, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Xavi im Vorfeld. Und Xavi darf sich auf die Schulter klopfen, denn verloren hat der FC Barcelona im Kalenderjahr 2022 noch kein einziges Ligaspiel unter ihm. Die Katalanen verbuchten seit Jahresbeginn mit 23 Zählern die meisten in LaLiga, Real Madrid folgt mit 20 Punkten nur an vierter Stelle – und hat indes auch schon eine Pleite kassiert (0:1 gegen Getafe). „Jetzt kommt Barça, das beste Barça der Saison“, sprach Casemiro im Namen Reals eine Warnung aus.

Doch weiß Xavi, dass es mit der Meisterschaft aufgrund der Punktedifferenz rechnerisch quasi nichts mehr werden kann: „In LaLiga (noch um die Meisterschaft mitzuspielen; Anm. d. Red.) ist sehr schwierig, selbst wenn wir im Bernabéu gewinnen. Sie haben nur zwei Spiele verloren, und wir brauchen drei oder vier Siege (mehr als Real Madrid; Anm. d. Red.). Wir dürfen nicht zu optimistisch sein.“

„Besonderes Gefühl“: Real setzt erneut auf die Kraft des Bernabéus

Und Real will das formstarke Barça auf alle Fälle schlagen – auch um den eigenen Ansprüchen an die Ligaspitze gerecht zu werden. Wie die „Blaugrana“ siegte der spanische Rekordmeister in der Primera División zuletzt viermal in Folge. Während sich der FC Barcelona am Donnerstagabend in Istanbul bei Galatasaray für das Viertelfinale der Europa League qualifiziert, sorgten die Königlichen bereits eine Woche zuvor für eine sensationelle „Remontada“ gegen Paris Saint-Germain – und zogen ins Viertelfinale der Champions League ein.

Das Estadio Santiago Bernabéu, es wird im Clásico erneut als zwölfter Mann in weiß dienen. „Es ist immer zur Stelle. Es herrscht ein Feeling, ein besonderes Gefühl, wenn die wichtigsten Spiele anstehen, und das war auch in dieser Saison zu spüren, aber wie immer. Ich erinnere mich an viele Spiele im Bernabéu in den letzten acht Jahren, wie die Viertel- und Halbfinals der Champions League. Die Fans haben uns viel Energie gegeben und das ist auch der Grund, warum wir die Finals erreicht haben“, sagte Toni Kroos vor dem Clásico. „Ein Spiel wie das am Sonntag, ein Clásico, ist auch ein Finale.“

Real oder Barça – wer entscheidet den 249. Clásico für sich?

Dem Clásico wird damit – abgesehen der Ausgangslage, dass die Meisterschaft vermeintlich schon entschieden ist – wieder Glanz und Spektakel verliehen. Eben da es sich mal wieder als wahres Prestigeduell entpuppt: Real Madrid seine Clásico-Serie gegen den FC Barcelona ausbauen und ein Ausrufezeichen an der Tabellenspitze senden will, aber Barça unterdessen mit Xavi beweisen will, dass es tatsächlich wieder Richtung Fußballolymp geht – und mit Blick auf die weiteren Saisonziele (Champions-League-Qualifikation und Europa League) keinen Dämpfer kassieren möchte.

„Ich denke nicht, dass es einen speziellen Schlüssel gibt, um dieses Spiel zu gewinnen. Es sind viele Dinge, die wir zu tun haben“, meinte David Alaba auf Seiten von Real, während Barcelonas Torres versicherte: „Es ist klar, dass Real Madrid auf einem großartigen Level ist, doch wir sind es auch.“ Und wer am Ende jubelt? „Der Clásico wird ein wenig von unserer Form an diesem Tag geprägt sein, denn man kann nicht sagen, dass eine Mannschaft weniger Qualität hat als die andere. Es sind zwei sehr gute Mannschaften und es kommt immer ein bisschen auf den Tag an“, erklärte Kroos. Der 249. Clásico – er wird ein besonderer werden.

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Kommentare
Du stellst nicht wirklich Pochettino und Xavi auf einer Stufe ?
Steht da was von pochetino oder Xavi ? Stellst du mbappe messi Neymar VOR dem spiel auf eine stufe mit dem Kindergarten von Farca?

Ich sehe bei Barça, in den letzten Spielen eine Einheit, die als Kollektiv wirken. Bei Paris wirken einzelne nicht harmonisierende Einzelspieler, die durch Individualität wirken aber nie als Einheit stehen werden.
Den Kindergarten Society Club aus Paris mit einem traditionellen Fußball Club zu vergleichen würde mir nie in den Sinn kommen.
 
Ich sehe bei Barça, in den letzten Spielen eine Einheit, die als Kollektiv wirken. Bei Paris wirken einzelne nicht harmonisierende Einzelspieler, die durch Individualität wirken aber nie als Einheit stehen werden.
Den Kindergarten Society Club aus Paris mit einem traditionellen Fußball Club zu vergleichen würde mir nie in den Sinn kommen.
Gebe dir prinzipiell Recht, aber dann kommt mir Paris zu schlecht weg.

Ja sie sind keine verschworene Einheit, aber dafür ist die individuelle Klasse enorm hoch.
In der Abwehr und im Sturm ist Paris den Katalonen klar überlegen. Im Mittelfeld sehe ich es etwas ausgeglichener mit leichten Vorteilen bei Barca.
Paris ist aber auf jeden Fall schon ein harter Brocken, was man ja auch gut gegen uns gesehen hat.

Wenn wir es also schaffen die aus dem Weg zu räumen, sollte das auch gegen Barca möglich sein. Nur haben wir leider nicht den besten Stürmer der Welt zur Verfügung ):

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