
Real Madrid verpasst Derby-Sieg gegen Atlético
MADRID. Wenn man bei knapp über der Hälfte der Saison schon acht Punkte hinter dem großen Rivalen im Kampf um die Meisterschaft liegt, gibt es kaum einen Spielraum mehr für weitere Patzer. Ein zu fehleranfälliges Real Madrid hat sich am Samstag jedoch wieder einen geleistet. Im Estadio Santiago Bernabéu reichte es gegen Atlético lediglich zu einem 1:1.
Schon Ende Januar beim Derby im Viertelfinale der Copa del Rey hatte es in der regulären Spielzeit keinen Erfolg gegeben, sondern erst mithilfe der Verlängerung (3:1).
Dem nach dem Europa-League-K.o. gegen Manchester United angeschlagenen FC Barcelona bietet sich damit am Sonntag die Gelegenheit, den Vorsprung auf zehn Punkte auszubauen. Die Katalanen gastieren am 23. Spieltag der Primera División beim Tabellen-18. UD Almería (18:30 Uhr). Am Donnerstag kommt es dann übrigens zum Clásico-Hinspiel im Pokal-Halbfinale. Real empfängt Barça im Bernabéu.
Ancelotti rotiert im Mittelfeld – ereignisarme erste Hälfte
Trainer Carlo Ancelotti rotierte gegen Atlético im Mittelfeld, beließ Luka Modrić und Eduardo Camavinga zunächst auf der Ersatzbank, beorderte auch Aurélien Tchouaméni dorthin. Vor Thibaut Courtois, Daniel Carvajal, Éder Militão, Antonio Rüdiger und Nacho Fernández agierten stattdessen Federico Valverde, Toni Kroos und Daniel Ceballos. Den Angriff bildeten Marco Asensio, Karim Benzema und Vinícius Júnior.

In einer ereignisarmen ersten Halbzeit hatte Asensio mit einem Flatterball aus der Distanz noch die beste Gelegenheit (9.), wonach das spielbestimmende Real mehr oder weniger lediglich zu Halbchancen kam. Die Merengues taten sich gegen den defensiv starken und offensiv harmlosen Lokalrivalen schwer, ernsthafte Gefahr zu entfachen, brachten es bei 62 Prozent Ballbesitz bloß auf zwei direkte Torschüsse und fünf Schüsse.
Real Madrid: Álvaro Rodríguez gleicht Rückstand aus
Real intensivierte seine Offensivbemühungen nach dem Seitenwechsel, hatte allerdings nach wie vor Probleme, Durchschlagskraft zu entwickeln und zwingend zu werden. Nach rund einer Stunde wichen Kroos, Ceballos und Asensio für Camavinga, Modrić und Tchouaméni (63.), woraufhin die Hausherren die das letzte Drittel der Begegnung in Überzahl agierte. Der erst zur zweiten Durchgang eingewechselte Ángel Correa ließ sich vor der Ausführung eines Einwurfs weit entfernt vom Ball zu einem Ellbogenschlag gegen Rüdiger hinreißen, sah die glatte Rote Karte (64.).

Dann der Schock: Trotz eines Manns weniger gelang plötzlich den „Rojiblancos“ die Führung. José María Giménez köpfte eine Freistoß-Flanke von Antoine Griezmann hinein in die Maschen (78.). Zuvor hatte Ancelotti noch Álvaro Rodríguez, Sturm-Youngster aus der zweiten Mannschaft, für Nacho gebracht (77.), kurz darauf kam Lucas Vázquez für Carvajal (83.). Rodríguez glich in der 85. Minute nach einer Modrić-Ecke per Kopf aus, für mehr reichte es nicht mehr.
Nach zuvor fünf Erfolgserlebnissen nacheinander mit insgesamt 20 Treffern reißt Reals Siegesserie damit schon wieder. Ob am Donnerstag gegen Barça ein neuer Lauf beginnt? Angesichts des großen Punkte-Rückstands in der Liga wird der Pokal immer wichtiger.
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