
Real Madrid jetzt sechs Punkte vor Sevilla
MADRID. Diesmal nutzt Real Madrid den erneuten Ausrutscher von Verfolger FC Sevilla. Nach dem 0:0 der Andalusier am Samstag gegen CA Osasuna haben die Königlichen den FC Granada am Sonntagabend geschlagen – das jedoch unter dem Strich nicht überzeugend und mit einem wahren Kraftakt. Der Spitzenreiter der Primera División ging im Estadio Santiago Bernabéu mit einem 1:0 als Sieger vom Platz und erhöht seinen Vorsprung an diesem 23. Spieltag damit auf sechs Punkte.
Real hat damit die zumindest mit Blick auf das Ergebnis passende Reaktion gezeigt, nachdem es am Donnerstag mit einem bitteren 0:1 bei Athletic das Ausscheiden im Viertelfinale der Copa del Rey gegeben hatte. Gleichermaßen ist das weiße Ballett nach zwei sieglosen Partien in Folge in die Erfolgsspur zurückgekehrt.
Kein Jović, kein Hazard! Isco überraschend im Sturm
Trainer Carlo Ancelotti musste gegen Granada nicht nur auf Karim Benzema, Vinícius Júnior und Ferland Mendy verzichten, sondern kurzfristig auch noch die Ausfälle von Casemiro und Lucas Vázquez kompensieren. Sie leiden jeweils an einer Magen-Darm-Entzündung, Vázquez wäre aber wohl ohnehin nicht von Anfang an zum Einsatz gekommen.
Vor Keeper Thibaut Courtois verteidigte Daniel Carvajal erstmals nach seiner Coronavirus-Infektion wieder von Beginn an auf der rechten Abwehrseite, Kapitän Marcelo agierte derweil auf der linken. Die Innenverteidigung bildeten Éder Militão und David Alaba, für Casemiro wirkte Eduardo Camavinga zwischen Luka Modrić und Toni Kroos mit. Offensiv bekamen Luka Jović und Eden Hazard erneut nicht das Vertrauen, stattdessen mimte Isco überraschend die Sturmspitze. Die Flügel besetzten Marco Asensio und Rodrygo Goes.

Real Madrid schwach – nur kurze gute Phase
Eine Aufstellung, die nicht wirklich Hoffnungen auf eine sonderlich unterhaltsame Begegnung machte. Vielmehr machte Real in der ersten Halbzeit über weite Strecken einen sehr behäbigen Eindruck. Fehlpässe hier, Zuspiele ins Nichts dort: Die Gastgeber wirkten unkonzentriert, agierten im Spiel nach vorne zudem sichtlich ideenlos.
Nachdem nach rund einer halben Stunde lediglich ein nennenswerter Abschluss durch Asensio herausgesprungen war (13.) und sich die Rückpässe zu Courtois allmählich mehrten, wurden die Zuschauer auf den Rängen unruhig. Pfiffe im Bernabéu! Sie rüttelten das Team etwas wach, denn danach hatte Real seine beste Phase im ersten Abschnitt.
Zunächst landete das runde Leder am Aluminium. 31. Minute: Langer Diagonalpass von Kroos auf Carvajal, der die Vorlage direkt in das Zentrum befördert, wo Granadas Carlos Neva vor Asensio klären will, das Spielgerät dabei aber an die eigene Latte befördert. Nur wenig später traf Rodrygo das Außennetz (32.), während Kroos den Ball auf das Tornetz schoss (33.). Drei gute Chancen binnen drei Minuten. Dann aber erneute Pfiffe, weil die Merengues selbst wieder zu wenig machte und die Gäste ein ums andere Mal in den Strafraum kamen. Ein erneuter Weckruf, denn Asensio aus der Distanz und Isco per linkem Hammer (je 43.) bekamen vor der Pause noch zwei gute Möglichkeiten.

Real erhöht Schlagzahl – Ancelotti wechselt
Zum Seitenwechsel wich Camavinga für Federico Valverde, Kroos ging dafür auf die zentrale Position, Modrić auf die halblinke. Bitter: Valverde lief nach einem Zuspiel allein auf das gegnerische Gehäuse zu, hätte so früh für die Führung sorgen können, jedoch wurde er wegen eines vermeintlichen Ellbogenschlags zu Beginn seines Sprints zurückgepfiffen (49.).
Real wurde druckvoller, erhöhte die Schlaganzahl, zeigte sich auch sicherer am Ball. Die Führung lag mehr und mehr in der Luft. Um sie auch wirklich zu erzielen, nahm Ancelotti in der 65. Minute einen Doppelwechsel vor: Hazard und Jović ersetzten Rodrygo und Isco.
Asensio sorgt für überfällige Führung
Für den Dosenöffner sorgte folglich aber ein Akteur, der von Anfang an mitwirkte: Asensio. Der Offensiv-Allrounder fasste sich in der 74. Minute aus der zweiten Reihe und leicht halbrechter Position ein Herz und ließ den Ball im linken Eck einschlagen. Die Erlösung! Asensio riss sich vor Erleichterung das Trikot vom Leib. Den Vorsprung brachten die Blancos schließlich über die Zeit.
Ein Arbeitssieg. Ob die Königlichen auch die letzte Aufgabe vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain meistern? Am kommenden Wochenende geht es auswärts gegen den FC Villarreal zur Sache.
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