Interview

„Real Madrids Spieler standen oft Schlange vor dem Spiegel“

José Mourinho wie er leibt und lebt! Der Trainer des FC Chelsea verriet dem ESQUIRE MAGAZINE, wie kokett seine einstigen Superstars bei Real Madrid oftmals waren, sprach dabei über die „Generation Facebook, Twitter und Co.“ und machte sich in kritischem Tone darüber lustig, wie früh und wie stark junge Akteure heutzutage gehypt werden.

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José Mourinho
José Mourinho spricht gerne aus, was er denkt

„…der Schiedsrichter hat im Tunnel gewartet“

LONDON. Real Madrid bedeutet Glanz und Gloria. Beim ruhmreichen Verein aus der spanischen Hauptstadt ist alles pracht- und prunkvoller, alles eine Nummer größer als bei anderen Klubs dieser Welt. Und wer schon ein Fußballstar ist, Monat für Monat mit freudiger Miene die nächsten Millionen auf dem Konto zählt und für Glamour-Faktor sorgt, bei dem stimmt zumeist auch die modische Linie – oder sie soll zumindest stimmen.

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„Vor dem Spiel standen Real Madrids Spieler oft vor dem Spiegel Schlange, während der Schiedsrichter im Tunnel gewartet hat“, plauderte Ex-Trainer José Mourinho im ESQUIRE MAGAZINE aus dem Nähkästchen: „Aber so ist die Gesellschaft heutzutage. Junge Menschen beschäftigt das sehr: Sie sind 20 Jahre alt und ich 51. Und wenn ich mit Kindern arbeiten will, muss ich ihre Welt verstehen. Wie kann ich verhindern, dass meine Spieler im Bus, ähm… wie nennst du das? Twitters und diese Dinge? Wie kann ich meine Spieler davon abhalten, wenn meine Tochter und mein Sohn dasselbe tun? Ich habe mich anzupassen“, so „the Special One“, der den FC Chelsea nach drei Spielzeiten bei den Königlichen seit dem 1. Juli 2013 zum zweiten Mal in seiner Trainer-Laufbahn coacht.

Wenn ich mit Kindern arbeiten will, muss ich ihre Welt verstehen José Mourinho

Wäre es nur nicht ernst, fände der Portugiese es auch amüsant, wie rasant junge Fußballer von ihrem Umfeld belagert werden, sobald eine erfolgreiche Karriere konkrete Formen anzunehmen scheint. Ziel: Klar, irgendwie selbst zu profitieren, wenn der Kompagnon im Rampenlicht steht. „Früher wollten die Spieler mit ihren Karrieren Geld machen und am Ende ihres Zyklus reich werden. Aber jetzt wollen die Menschen, die sie umgeben, dass sie reich sind, bevor sie ihren ersten Vertrag unterschreiben, wo sie noch nicht einmal in der Premier League oder Champions League gespielt haben“, meinte Mourinho primär in Bezug zum englischen Fußball. Das gelte im weiteren Sinne aber für alle Ligen.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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