
Die Ausgangslage
MADRID. Real Madrid gegen Atlético Madrid – was 14 Jahre lang eine klare Angelegenheit war, ist mittlerweile ein Duell auf Augenhöhe! Nach einem spielerisch doch alles andere als überzeugenden Start der Königlichen in die Saison 2013/14 sind die Zweifel an einem Sieg im prestigeträchtigen „Derbi Madrileño“ durchaus berechtigt. Zwar tritt die Mannschaft von Carlo Ancelotti in der eigenen Festung auf, doch seit dem vergangenen 17. Mai weiß man, dass das keine Garantie für einen Erfolg gegen den Lokalrivalen ist. Das letzte Duell um die Ehre und die Vorherrschaft Madrids ging mit 2:1 an die „Rojiblancos“ – und das ausgerechnet im Finale der Copa del Rey…
Nicht nur die Krone der spanischen Hauptstadt steht heute Abend (22 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) auf dem Spiel. Die Merengues sind nach dem Patzer in Villarreal vor zwei Wochen zum Siegen verdammt, um sich an der Tabellenspitze festzubeißen und den tadellos gestarteten Erzfeind FC Barcelona nicht von dannen ziehen zu lassen. Da Atlético ebenso mit 18 Punkten nach sechs Spielen eine weiße Weste besitzt, ist die Partie heute zweifellos nicht nur eine Chance auf Revanche. Atlético vor Real in der Tabelle? Das will kein Anhänger des Rekordmeisters länger sehen! Ebenso wenig möchte man, dass anders in Elche vor vier Tagen alleine mithilfe des Glücks und des Schiedsrichters gewonnen wird.
Die „Rojiblancos“ werden dem Plan ihres Rivalen einiges entgegenzusetzen haben. Diego Simeone wusste aus dem kleinen Atlético eine Top-Mannschaft zu formen, die um jeden Titel mitspielen kann. Die taktische Stärke und aggressive Spielweise, durch die sich der Argentinier in seiner aktiven Zeit als Profi auszeichnete, übertrug er auf seine Spieler. Atlético demonstrierte in den letzten Monaten unter „el Cholo“ allerdings, dass es auch für tollen Offensivfußball steht. Der Weggang von Top-Torjäger Radamel Falcao zum AS Monaco? Kein Problem! David Villa kam aus Barcelona zum Schnäppchenpreis von weniger als fünf Millionen Euro, doch vor allem die Entwicklung von Diego Costa trägt maßgeblich zu dem historischen Start des Simeone-Teams bei. Der Angreifer aus Brasilien traf schon sieben Mal in der Liga – einmal mehr als Reals „Lebensversicherung“ Cristiano Ronaldo.
Bloß auf CR7s Tore verlassen will man sich an der Concha Espina in Zukunft nicht mehr. Deswegen wurde der Kader im Sommer verstärkt, deswegen wurde mit Gareth Bale ein kommender Weltstar verpflichtet. Im ersten Spitzenspiel der Saison wird der Waliser endlich zu seinem ersten Einsatz vor heimischer Kulisse kommen, nachdem er sich letzten Sonntag beim Aufwärmen vor dem Getafe-Spiel am Oberschenkel verletzte. Bale wird voraussichtlich gemeinsam mit Ronaldo und neun anderen in der Startelf stehen. Ancelotti und mehr als 80.000 im Bernabéu hoffen darauf, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht als in Elche zeigt Das muss sie auch, wenn sie sich mit diesem Atlético überhaupt messen will…

Die Stimmen vor dem Spiel
Real Madrid
Trainer Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz: „Wir werden unser Bestes geben, es ist eine wichtige Partie gegen eine Mannschaft, die ihre Sache sehr gut gemacht und alle Spiele gewonnen hat. Atlético hat eine kompakte Mannschaft, die sehr geschlossen als Team spielt. Sie ist aggressiver als wir uns hat eine bessere Physis. Die Aggressivität gehört zum Charakter Atléticos und diese Waffe wird genutzt. Diese Mannschaft ist defensiv gut und sehr organisiert. Mit Tempo müssen wir eine Lösung finden. Langsam zu spielen, wäre kompliziert. Nach dem Pokalfinale in der letzten Saison ist Atlético besser geworden und hat mehr Selbstvertrauen. Aber unsere Stärken sind andere. Real Madrid hat mehr Qualität. Wir können gut spielen und gewinnen!“
Keeper Diego López im BWIN-Interview: „Das Derby ist eine Partie der maximalen Rivalität und wir gehen sie mit großer Lust und Freude an. Das sind Spiele, in denen es um den Esprit des Kampfes und der Leidenschaft geht. Real Madrid muss immer gewinnen und wir dürfen uns in keinem Spiel einen Fehltritt erlauben. Erst recht nicht in so einem und erst recht nicht in unserem Stadion.“
Atlético Madrid
Coach Diego Simeone auf der Pressekonferenz: „Wir müssen 110 Prozent geben. Real hat großartige Spieler, die die Dinge vom einen auf den anderen Augenblick herumreißen können. Wir müssen zeigen, dass wir fokussiert sind. Es wird uns begünstigen, wenn Real Madrid den Ball hat. Real ist besser als wir und hat ein unglaubliches Team.“
Präsident Enrique Cerezo gegenüber der Sportzeitung AS: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und werden auch im Bernabéu erneut alles dafür geben, um einen historischen Start perfekt zu machen. Ein Sieg im Derby wäre nach den sechs Siegen in den ersten sechs Spielen das i-Tüpfelchen! Das Spiel zwischen Real und Elche habe ich nicht gesehen, aber ich weiß, dass wir sogar mit einer schlechten Schiedsrichterleistung gewinnen würden.“
Dazu hier die Stimmen von Thibaut Courtois, Filipe Luis, Juanfran und Koke.
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Statistiken und Besonderheiten
- Das Pokalfinale im Mai entschied Atlético zwar für sich, doch in der spanischen Liga warten die „Colchoneros“ noch immer seit der Saison 1999/2000 auf einen Sieg. Vor 14 Jahren gab es ein 3:1 für Atlético im Bernabéu.
- Wer heute zu spät einschaltet, verpasst womöglich einen Treffer. In insgesamt acht „Derbi Madrileños“ in diesem Jahrtausend fiel immer in den ersten fünf Minuten ein Tor! Unvergessen: Die Bude von „R9“ Ronaldo nach nur 14 Sekunden in der Spielzeit 2003/04.
- Das Duell zwischen Real und Atlético ist auch ein Duell zwischen den besten Torjägern. Diego Costa steht mit sieben Treffern gemeinsam mit Lionel Messi (FC Barcelona) auf Platz eins der „Pichichi“-Liste, Cristiano Ronaldo mit sechs Toren auf Rang zwei. Immerhin: Costa traf in seiner Laufbahn bislang nur einmal gegen die Blancos. Dafür gilt David Villa als „Experte“, was Partien im Bernabéu angeht: fünf Buden erzielte der spanische Nationalstürmer schon im Fußballtempel Madrids, vier Mal gewann er.
- Noch einmal zu Cristiano Ronaldo: Atlético ist einer der Lieblingsgegner des 28-jährigen Portugiesen. Er traf in neun Derbys neun Mal! Nur gegen Athletic Bilbao (11), Málaga (11), Sevilla (12), Barça (12) und Getafe (13) netzte CR7 öfter ein.
- Atléticos Trainer Diego Simeone ist eine Vereinslegende der „Rojiblancos“. Was nur wenige wissen: Im April 1994 erklärte der damalige Mittelfeldspieler des FC Sevilla, seinen Arbeitgeber nur für Real Madrid verlassen zu wollen. Da die Königlichen jedoch kurz darauf Fernando Redondo für die Sechser-Position verpflichteten, wechselte Simeone zum anderen Hauptstadt-Klub.
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