
Super League: EuGH-Urteil am kommenden Donnerstag
MADRID/LUXEMBURG. Am Donnerstag, den 21. Dezember sind alle Beteiligten schlauer. Entzieht der Europäische Gerichtshof in Luxemburg der UEFA die Monopolstellung, Wettbewerbe und Spiele im europäischen Fußball auszurichten? Die Funktionäre der Super League um Real Madrids Präsident Florentino Pérez und Projektmanager Bernd Reichart von A22 Sports Management hoffen darauf, um die Realisierung der Elite-Liga voranzutreiben. Im Zuge dessen arbeiten sie auch gegen den Fußballweltverband FIFA.
„Die UEFA wird ihrerseits den Sieg erklären – egal, was passiert“, prognostiziert jener Reichart in einem aktuellen Video-Statement. „Aber lasst euch nicht täuschen. Die fundamentalen Freiheiten im EU-Recht sind klar und gelten für Bürger und ja, auch für den Fußball“, so der 49-jährige Deutsche, der seit Oktober 2022 in das ambitionierte Projekt involviert ist und als CEO der hinter der Super League stehenden Agentur fungiert.
On 21st December, the CJEU will announce its landmark ruling on the UEFA monopoly over #EuropeanClubFootball. We are asking for the #RightToCompete and will be able to present our proposal if the monopoly is over.
Free competition is better for fans, better for clubs and better… pic.twitter.com/o88gjQsjtj— A22 Sports (@A22Sports) December 15, 2023
Reichart: „Alle nationalen Ligen werden von den Klubs selbst geregelt. Nur auf europäischer Ebene haben die Klubs nichts zu sagen. Wir vertrauen dem Gericht und den Gesetzen der europäischen Union. Nach der Bestätigung, dass das Monopol der UEFA illegal ist, werden wir endlich in der Lage sein, das Ergebnis von Gesprächen über mehr als ein Jahr zu veröffentlichen. Wir werden einen offenen europäischen Wettbewerb für mehr als 60 Klubs vorschlagen. Und wir werden sicherstellen, dass Klubs gleich und fair behandelt werden.“
Offenbar drei 18er-Ligen geplant
Offenbar sind mit Auf- und Abstiegen drei 18er-Ligen geplant: die Super League, die Europa League und die Aspirant League. Jede Liga soll dabei in je zwei Gruppen aufgeteilt werden, um den Spielkalender nicht zu überfüllen. Real-Boss Pérez Mitte November: „Das Projekt Super League hat unter ständigen Desinformations- und Manipulationskampagnen gelitten. Es wurde sogar behauptet, dass wir die nationalen Ligen verlassen wollen, und jeder weiß, dass dies falsch ist, denn die Super League wäre ein Wettbewerb, der perfekt mit den nationalen Wettbewerben und ihren Kalendern kompatibel wäre. Die Super League hat das einzige und wichtigste Ziel, die europäischen Wettbewerbe zu verbessern, zu modernisieren und zu stärken, natürlich ohne Privilegien und ohne dass jemand ausgeschlossen wird, denn es wird ein völlig leistungsorientierter Wettbewerb sein.“
Mitte April 2021 hatten zwölf europäische Vereine die Gründung der Super League verkündet. Zumindest öffentlich hatten sich FC Arsenal, FC Chelsea, FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Tottenham Hotspur, AC Mailand, Inter Mailand, Juventus Turin und Atlético Madrid aufgrund des Drucks aus den eigenen Fanlagern aber zügig wieder zurückgezogen. Diesen Sommer zog dann auch Juventus nach. Damit verbleibt neben Real nur noch der FC Barcelona. Ob sich das im Falle eines positiven Urteils wieder ändert? Offiziell sind hinter den Kulissen trotzdem noch alle Vereine gebunden, denn ein Austritt kostet per Klausel satte 150 Millionen Euro. Siegt wiederum die UEFA, dürften auch Madrid und Barça allmählich loslassen.
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