
Reinier hadert: „Die zwei Jahre kommen nicht wieder“
GIRONA. Ein Tor hier, ein Tor dort: Reinier Jesus hat innerhalb eines Monats beim FC Girona praktisch genauso viel erreicht wie in zwei Jahren bei Borussia Dortmund. Sein Leih-Aufenthalt beim BVB war unter dem Strich ein absoluter Reinfall, was der von Real Madrid inzwischen in Katalonien geparkte Brasilianer nun auch selbst so zugibt.
„Zwei Jahre sind vergangen, die für mich verloren waren und nicht wiederkommen werden. Ich wollte einfach von da weg. Als das erste Jahr verging, wurde mir klar, dass sich nichts ändern würde und es nichts für mich war, weil ich alles getan hatte“, sagte der 20-Jährige in einem Interview mit der Fernsehsendung „Globo Esporte“.
Gefallen lassen muss Reinier speziell vor dem Hintergrund seiner Enttäuschung erst recht die Frage, warum er seinem Dasein als Profi der Westfalen nicht vorzeitig beendete. Nach seiner Ankunft im Sommer 2020 hatte er schließlich drei Gelegenheiten dazu. Warum der offensive Mittelfeldspieler im Trikot der Dortmunder auf magere 741 Einsatzminuten kam, was nicht einmal neun komplette Partien sind, kann er nicht nachvollziehen.
Brasilianer hat „ein reines Gewissen“
„Ich musste mit dem Trainer sprechen, wir haben auf Englisch über das Training gesprochen, über das Spiel, das ich verbessern musste. Niemand hat mir etwas erklärt. Ich habe trainiert, bin nach Hause gefahren und war jeden Tag da. Ich bin immer pünktlich angekommen, habe alles gemacht, ein reines Gewissen. Es ist vorbei. Es gibt da nicht viel zu reden“, so Reinier.
Er sei trotz der negativen Erfahrung „ein anderer Mensch“ geworden. „Ich sprach kein Englisch, ich sprach kein Deutsch, was ziemlich schwierig ist. Das Schlimme ist, dass ich meinen Fußball nicht weiterentwickeln konnte. Ich habe gut trainiert, Leute, ich nenne keine Namen, haben beim Training gesagt: ‚Du trainierst sehr gut, Glückwunsch, weiter so‘. Und sie haben mich nicht spielen lassen. Ich habe es nicht verstanden. Ich habe gut trainiert und sie ließen mich nicht spielen. Es ist ihre Entscheidung, ich habe jeden respektiert, den Klub, die Spieler, aber es ist schade. Alles war großartig, aber ich hatte das Pech, nicht gespielt zu haben. So ist das Leben“, meinte Reinier, der sein Glück für die laufende Saison in Girona versucht. Ob es für ihn früher oder später dann auch noch für Real reicht? Sein Vertrag läuft bis 2026.
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