
„Hakimis Entwicklung hier war perfekt“
DORTMUND. Reinier Jesus macht keinen Hehl daraus: Er will das Hakimi-Modell wiederholen. Beide sind beziehungsweise waren für zwei Jahre an Borussia Dortmund verliehen und so wie Achraf Hakimi als Top-Star aus der Leihe hervor ging, will auch der Brasilianer die nächsten Schritte erfolgreich tätigen.
„Ich sprach mit Achraf Hakimi, der mir viele Tipps gab. Seine Entwicklung hier war perfekt und seine Karriere wurde absolut beschleunigt. Das ist natürlich etwas, das ich gerne kopieren will“, erklärte der 18 Jahre alte Südamerikaner.
„Die letzten sechs Monate waren verrückt“
Im Interview mit dem Online-Portal Soccerbible blickt er zurück auf seine letzten Entscheidungen: „Die letzten sechs Monaten waren etwas verrückt für mich: ich bin von Brasilien nach Madrid gezogen und jetzt hier in Deutschland. Aber ich hätte nicht anders machen wollen. Das ist, wovon ich als kleiner Junge geträumt habe: Auf der größten Bühne für die größten Klubs in Europa spielen. Durch COVID ist nichts mehr wirklich normal, aber der Klub und meine Kollegen (beim BVB; d. Red.) haben mir echt geholfen, damit ich mich angekommen fühle.“
Hakimis Weg „kopieren“, ja. Aber ein Superstar werden? Nein! „Ich möchte ein super Fußballspieler werden, kein Superstar. Das wird immer meine erste Priorität sein, alles weitere dazu wäre eine nette Ergänzung“, so Reinier. Auf die Frage, ob er als Superstar bekannt sein wolle, antwortete er: „Ich möchte bekannt sein als Spieler aus Brasilien, der seine Träume verfolgt. Ich hoffe, dass ich meinen Teamkollegen helfen kann, den Fans Freude zu bereiten und mich weiter als Person und Spieler entwickeln kann. Der Klub hat mir viel Vertrauen gezeigt und jetzt liegt es an mir, ihr Vertrauen in mich zurückzuzahlen.“
Der nette „Familien-und-Freunde-Typ“ von nebenan
Die bodenständige, gar nicht so laute Art und Weise war bei Reinier bereits bekannt. Er beschreibt sich selbst als ein „Familien-und-Freunde-Typ“, immerhin ist seine „Familie mit mir nach Europa gezogen. Aber ich bin sicher, wenn wir uns erstmal richtig niedergelassen haben, werde ich schauen, ob ein paar meiner Freunde nachkommen können.“
Er sei „definitiv dankbar für dieses Leben, aber am Ende wär es alleine nicht so schön. Ich möchte diese Reise mi meiner Familie und Freunden genießen, denn nur darum geht es. Das gleiche gilt für meine Teamkollegen: Wir gewinnen zusammen, aber wir verlieren auch zusammen. Daher würde ich absolut sagen, dass ich ein Teamplayer bin.“
Bodenständig, dankbar – kein Skandale
Wie konnte der Mann aus Brasilia dann trotz des 30-Millionen-Euro-Wechsels zum größten Klub der Welt so bodenständig bleiben und das Scheinwerferlicht umgehen? „Dadurch, dass ich meine Familie an meiner Seite habe. Nach Spielen spreche ich mit Freunden und Familie, die das Spiel gesehen haben. Sie sorgen dafür, dass ich der Gleiche bleibe, aber bei Niederlagen können sie mich auch aufbauen und vom Spiel ablenken, was auch sehr wichtig ist.“
Vorbei sind die Zeiten, in denen brasilianische Talente wie Robinho oder Cicinho eher durch Partys, Schmuck und andere Exzesse auffielen – wie Rodrygo Goes scheint auch Reinier einer zu sein, der sich auf das sportliche konzentriert. Bis Sommer 2022 kann er das in Dortmund tun, dann dürften ihm, ähnlich wie seinem „Vorbild“ Hakimi, viele Türen aufstehen – natürlich auch die von Real Madrid.
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