
Je 40 statt 26 Prozent für die Vereine
Real Madrids erstes Pokalfinale seit 2014 bringt einiges an Nachfrage mit sich! Aber wie so oft bei großen Partien kann nicht jeder Ticket-Wunsch erfüllt werden, auch wenn bei dem Endspiel am 6. Mai (22 Uhr) in Sevillas Cartuja-Stadion fast 58.000 Zuschauer rein passen. Immerhin: Jeweils 40 Prozent des Kontingents gehen an die Vereine. Zum Vergleich: Die UEFA hatte beim CL-Finale 2022 nur jeweils 26 Prozent pro Klub vorgesehen, entsprechend fragte Jürgen Klopp: „Wo sind die restlichen Tickets?“
Real teilt 20.000 Tickets auf: 81 Prozent an Fans, 19 Prozent an Klub
Beim Finale im andalusischen Olympiastadion gehen 20.438 Tickets an Real Madrid und das in einem Preisrahmen von 39 bis 221 Euro, wobei die unteren Preiskategorien teilweise mit Sichteinschränkungen sind. Von diesen 20.438 Tickets gehen 16.555 (81 Prozent) an die Fans, die restlichen 19 Prozent braucht der Verein für sich, Mitarbeiter, Ex-Spieler, Angehörige der ersten Mannschaft und so weiter. Eine derartige Aufteilung (81 und 19 Prozent) gab es auch schon bei den letzten großen Finals.
Auslosung unter den „Socios“
Diese 16.555 Fan-Tickets teilen sich auf verschiedene Gruppen auf, den Großteil machen natürlich die „Socios“ aus, also die Mitglieder, denen der Verein gehört. Hier haben 12.027 „Socios“ ganze 39.823 Tickets bestellt – zu viele, sodass es wie üblich bei großen Endspielen zu einer Auslosung kam. Übrig bleiben so 15.277 Tickets für die „Socios“, dazu kommen 200 Tickets für die 100 ältesten „Socios“ sowie 78 „Socios“ mit eingeschränkter Mobilität. Die restlichen 1.000 Tickets aus dem Fan-Kontingent (19 Prozent) gehen an „Peñas“, also nationale und internationale Fanklubs. Und die übrigen 3.883 Tickets (81 Prozent) teilen sich auf verschiedene Gruppen im Verein auf, darunter auch 300 VIP und 450 Sponsoren. Kurios: Mit 1.152 Tickets gehen dieses Jahr deutlich mehr an die erste Mannschaft als noch 2022 in Paris (1.050), dabei ist der Kader sogar etwas kleiner geworden – scheinbar sind mehr Spieler beziehungsweise deren Familien heiß auf ein Pokalfinale angesichts fünf CL-Finals in den letzten neun Jahren.
Was/Wer | Anzahl | Prozent | CL 2022 |
Socios | 15.277 | 74,8 % | 14.574 (74 %) |
100 älteste Socios | 200 | 1,0 % | 200 (1,0 %) |
Eingeschränkte Socios | 78 | 0,4 % | 148 (0,8 %) |
Peñas | 1.000 | 4,9 % | 1.000 (5,1 %) |
Spieler und Trainer | 1.152 | 5,6 % | 1.050 (5,4 %) |
Junta Directiva (je 15) | 340 | 1,7 % | 255 (1,3 %) |
Ex-Fußballer und -Basketballer | 180 | 0,9 % | 150 (0,8 %) |
Frauen-Team und Cantera | 300 | 1,5 % | 300 (1,5 %) |
Basketball-Team | 100 | 0,5 % | 100 (0,5 %) |
Partner und Sponsoren | 450 | 2,2 % | 450 (2,3 %) |
VIP | 300 | 1,5 % | 100 (1,0 %) |
Fundación Real Madrid | 100 | 0,5 % | 200 (0,5 %) |
Dirección General | 200 | 1,0 % | 100 (0,5 %) |
Klub-Angestellte | 400 | 2,0 % | 800 (4,1 %) |
Protokoll und Institutionelles | 361 | 1,8 % | 218 (1,1 %) |
Gesamt | 20.438 | 100 % | 19.618 |
Wer also nicht gerade ein Familienangehöriger eines Spielers ist oder im Klub arbeitet, dem bleibt bei Endspielen – wie gewohnt – nur eine kleine Chance, um an Tickets zu kommen: Fanklubs. Das Kontingent von nur 1.000 Plätzen ist jedoch ebenfalls sehr überschaubar angesichts fast ebenso vieler Fanklubs in Spanien und im Ausland, sodass auch die Fanklubs intern auswählen, wer sich ein Ticket verdient hat – beispielsweise durch Dauer der Zugehörigkeit oder durch die Anzahl der Auswärtsfahrten in der laufenden Saison.
Denn auch wenn das Estadio de la Cartuja nicht gerade klein ist (57.619 Plätze), zu 100 Prozent mit Fans kann ein Stadion nicht ausgefüllt werden – sowohl die beiden teilnehmenden Vereine als auch Verband RFEF haben sowohl Mitarbeiter als auch Partner und Sponsoren mit „Rechten“ auf Plätze. So bleiben gewisse Top-Spiele für Fans eben schwierig.
Community-Beiträge