Interview

Robben kritisiert Real und Pérez: „Ich wollte nicht gehen“

Arjen Robben hat seinen Aussagen, wonach er Real Madrid 2009 nur ungern für den FC Bayern verließ, Nachdruck verliehen. In einem Interview übte der niederländische Superstar harsche Kritik an der Vereinsführung der Königlichen um Präsident Florentino Pérez.

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Photo by Jasper Juinen/Getty Images
Arjen Robben wäre gern länger als zwei Jahre bei Real geblieben – Foto: Jasper Juinen/Getty Images

Wechsel zu Bayern „ein Rückschritt“

MÜNCHEN/MADRID. Im Nachhinein hätte Arjen Robben im Sommer 2009 wohl nichts besseres passieren können, als sich dem FC Bayern anzuschließen. Dem niederländischen Außenstürmer wurde beim deutschen Rekordmeister prompt die Rolle zuteil, die er im Trikot von Real Madrid nie einnahm: die Rolle eines Protagonisten, eines entscheidenden und unverzichtbaren Spielers. 2013 schoss er die Münchner zum lang herbeigesehnten Champions-League-Titel, heute gilt er längst als Legende des Klubs.

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Es ist allerdings kein Geheimnis, dass Robben der Abschied aus Spanien sehr schwer fiel. Der Niederländer betonte bereits Ende 2016 in einem Interview, die Entscheidung pro München sei keine leichte gewesen: „Als ich gekommen bin, war das schon eine ganz schwierige Entscheidung. Ich war bei Real Madrid und Bayern war noch nicht auf dem selben Niveau wie heute.“

Diesen Aussagen verlieh er Ende 2016 bei FOX SPORTS Nachdruck – und sprach gar von einem „Rückschritt“. Der Linksfuß: „Bayern war damals noch nicht da, wo es heute ist. Es war ein Rückschritt und die schwierigste Entscheidung meines Lebens.“

Photo by Denis Doyle/Getty Images
Robben spielte von 2007 bis 2009 in Madrid, wo er einen Titel gewann und 13 Tore in 65 Einsätzen erzielte – Foto: Denis Doyle/Getty Images

„Der Klub wollte Geld machen“

Nach der Entlassung seines Befürworters Juande Ramos (In der Jugend spielte ich immer in der Mitte, dann bin ich auf den linken Flügel gewechselt. Erst in meinem zweiten Jahr bei Real habe ich vermehrt auf der rechten Seite gespielt, und das hat sich beim FC Bayern durchgezogen.“) und dem Führungswechsel hatte Robben sich damals sogar fest vorgenommen, den Königlichen auf jeden Fall treu zu bleiben. „Es war ein seltsamer Sommer. Florentino Pérez war als Präsident zurückgekehrt. Daraufhin kamen ganz viele neue Spieler für sehr viel Geld: Cristiano Ronaldo, Kaká, Karim Benzema und Xabi Alonso. Mir und meinem Berater wurde dann gesagt, dass der Klub Geld machen könnte, wenn er mich verkauft. Aber ich wollte eigentlich nicht gehen“, berichtete Robben.

111 Gründe, Real Madrid zu lieben

Die neu formierte Vereinsdirektive habe ihm nicht die Möglichkeit gegeben, sein Können unter Beweis zu stellen. Ich habe auf die möglicherweise beste Vorbereitung meines Lebens zurückgeblickt, aber trotzdem keine Chance bekommen. Also musste ich eine Entscheidung treffen“, sagte er.

Hättest du Arjen Robben gern länger bei Real gesehen?

So ging sein Wechsel nach München kurz vor Transferschluss am 28. August für rund 24 Millionen Euro über die Bühne. „Am Ende habe ich dann doch unterschrieben, weil der Verein alles in seiner Macht stehende getan hat, um mich zu überzeugen. Auch Louis van Gaal war ein Argument“, verriet Robben und gab zu verstehen: „Mittlerweile bin ich Bayer durch und durch. Ich bin ein Teil dieses Vereins!“ Bei Real verbrachte der Ausnahmekönner zwei Spielzeiten und gewann unter anderem die spanische Meisterschaft.

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