
600 Tage nach Real-Abgang zurück im Bernabéu
MADRID. Exakt 600 Tage danach war es so weit. Nachdem Cristiano Ronaldo Real Madrid am 10. Juli 2018 nach neun gemeinsamen Jahren den Rücken gekehrt hatte, kehrte er am Sonntag an den Ort zurück, an dem er Geschichte geschrieben hatte. Mit Freunden und Familienmitgliedern sah sich der 35 Jahre alte Portugiese im Estadio Santiago Bernabéu von einer VIP-Loge aus das Duell zwischen den Königlichen und dem FC Barcelona an.
Eigentlich hätte Ronaldo an diesem Abend selbst im Einsatz sein sollen, jedoch wurde die Serie-A-Partie seines Klubs Juventus Turin gegen Inter Mailand aufgrund des sich in Italien ausbreitenden Coronavirus verlegt. So erlebte CR7 hautnah mit, wie seine Ex-Mitspieler den Clásico 2:0 gewannen. Bei der Führung von Vinícius Júnior freute er sich applaudierend.
„Cristiano kam, weil er ein Madridista ist“
„Er kam, weil er ein Madridista ist. Das sollte niemand vergessen“, betonte der Sportjournalist Edu Aguirre anschließend in der Fernseh-Talkshow „El Chiringuito“. Aguirre ist gut mit Ronaldo befreundet, verfolgt mit dessen Familie hin und wieder auch Juventus-Spiele auf der VIP-Tribüne des Stadions der „Alten Dame“. Auf die Gefahr eines Real-Abgangs des Torjägers hatte er aufgrund seines engen Drahts einst schon lange zuvor hingewiesen.
„Im Fußball kann vieles passieren, alles ist möglich“
Dass CR7 noch einmal das Trikot des weißen Balletts tragen wird, mag zwar als äußerst unwahrscheinlich gelten. Ronaldo ist schließlich schon 35. Ausgeschlossen sei aber nichts.
„Was Cristiano von den Leuten für Gefühle bekommen hat, ist unglaublich. Schon eine Stunde vor seiner Ankunft am Stadion wusste man bescheid, dass Cristiano kommt. Für einen Moment wurde der Clásico zweitrangig, was verrückt ist. Alle haben gewartet und waren verrückt danach, dass Cristiano zurück ins Bernabéu kommt. Ich bin mir sicher, dass Cristiano die Lust verspürt hat, nach Madrid zurückzukehren. Er ist auf Juve fokussiert, auf die Champions League und niemand wird ihn von dort wegbekommen. Ich weiß nicht, was in der Zukunft passieren wird. Das weiß keiner. Aber im Fußball kann vieles passieren, alles ist möglich. Ich bin mir sicher, dass Cristiano heute Lust verspürt hat, zurückzukehren. Ganz sicher. Als er den Madridismo in einem Clásico sah, als er sein Madrid gegen Barcelona gewinnen sah“, so Aguirre, der bei der Partie als Reporter ebenfalls im Bernabéu war.
Nadie como tú, hermano. ENHORABUENA @Cristiano pic.twitter.com/lhssqrCum9
— Edu Aguirre (@EduAguirre7) May 26, 2018
Der 32 Jahre alte Spanier beteuerte jedoch, nicht gesagt zu haben, Ronaldo wolle unbedingt zu Real zurückkehren. Zwischen dieser Behauptung und seinem Eindruck, der mehrfache Weltfußballer wäre einem Madrid-Comeback sinngemäß nicht abgeneigt, bestehe ein kleiner, aber feiner Unterschied, stellte er klar. Aguirre hielt unmissverständlich fest: „Momentan ist da nichts. Ob er zurückkehren wird? Stand jetzt natürlich nicht. Aber Cristiano hat die Lust verspürt, wieder in Madrid zu spielen, nachdem er das Bernabéu erneut bei einem Clásico erlebt hat. Das ist aber normal und wäre jedem anderen Spieler auch so.“
[advert]
Ronaldo selbst teilte im Juli 2019 bei einer Preisverleihung in der spanischen Hauptstadt mit, er finde es „sehr schade, Madrid verlassen zu haben“. Bei jener Veranstaltung zeigte er sich versöhnlich mit Real-Präsident Florentino Pérez, dem er zuvor noch öffentlich mangelnde Wertschätzung vorgeworfen hatte: „Er betrachtete mich wie eine Geschäftsbeziehung. Was er mir sagte, kam nie vom Herzen. Die vier oder fünf ersten Jahre hatte ich das Gefühl, Cristiano Ronaldo zu sein. Danach weniger.“ Sein Juventus-Vertrag läuft bis 2022.
REAL MADRID LIVE: Jetzt Gratis-Probemonat bei DAZN abschließen
Community-Beiträge