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Ronaldo zurück zu Real Madrid? Theoretisch spricht einiges dafür

Weil er mit Juventus Turin international am laufenden Band scheitert, wird Cristiano Ronaldo mit einer Rückkehr zu Real Madrid in Verbindung gebracht. Die Meldung, wonach Berater Jorge Mendes auf die Königlichen zugegangen sei, stammt von der Quelle, die einst Monate zuvor den CR7-Abgang aus Madrid angekündigt hatte. Für ein Real-Comeback spricht einiges – zumindest in der Theorie.

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Cristiano Ronaldo
Ronaldos Juve-Etappe verläuft bislang mäßig – Foto: IMAGO / Pacific Press Agency / Agencia EFE

Spekulationen um Madrid-Comeback von Ronaldo

MADRID/TURIN. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Cristiano Ronaldo hat das Mitte 2018 mit seinem Abenteuer bei Real Madrid getan und vor allem wegen eines Zerwürfnisses mit Präsident Florentino Pérez nach neun Jahren Abschied genommen. Der portugiesische Weltstar wechselte für eine Ablösesumme in Höhe von 117 Millionen Euro nach Italien zu Juventus Turin, konnte dort bis dato aber lediglich nationale Erfolge feiern.

Jetzt, knapp drei Jahre nach dem Aus in Spanien, machen Spekulationen die Runde, wonach es zu etwas Fulminantem kommen könnte: einer Rückkehr des inzwischen 36 Jahre alten Torjägers zu den Königlichen. Realistisch oder nur ein Mittel der Medien, um Auflagen und Klickzahlen zu steigern? Konkret ist derzeit nichts, doch zumindest in der Theorie würde einiges für ein Comeback von CR7 sprechen. REAL TOTAL listet bedeutende Aspekte auf.

Cristiano Ronaldo
Ronaldo ist mit 450 Treffern in 438 Pflichtspiel-Einsätzen der Spieler mit den meisten Toren in der Geschichte von Real Madrid – Foto: IMAGO / agefotostock

Ronaldo und Real: Das spricht für eine Rückkehr

  • Juventus international nicht konkurrenzfähig

Ronaldo wählte Juventus im Jahr 2018 als seine nächste Karriere-Station, um auch im italienischen Fußball zu einer Legende zu avancieren. Auf seiner To-do-Liste: Um jeden Preis die Champions League mit der „Alten Dame“ gewinnen. Einzig Clarence Seedorf ist es bis dato gelungen, den Henkelpokal mit drei verschiedenen Klubs zu holen. Ronaldo ist süchtig danach, Rekorde zu jagen.

» Sergio Ramos „hätte Cristiano nicht gehen lassen, beide haben verloren“

Die Realität in Turin sieht für ihn aber ernüchternd aus. Dreimal startete CR7 mit Juve einen Versuch, dreimal scheiterte man kläglich – und das wahrlich nicht an besonders namhaften Mannschaften. 2019 musste man sich Ajax Amsterdam im Viertelfinale geschlagen geben (1:1, 1:2), in den nächsten beiden Editionen der Königsklasse war jeweils schon im Achtelfinale gegen Olympique Lyon (0:1, 2:1) und neuerdings gegen den FC Porto (2:1, 3:2 n. V.) Schluss. Kurzum: Juventus ist international alles andere als konkurrenzfähig.

Cristiano Ronaldo
In Madrid gewann Ronaldo den Henkelpott viermal – Foto: IMAGO / Alterphotos
  • Ronaldo gilt in Turin als Sündenbock

Dabei hatten die Turiner ohne den mehrfachen Weltfußballer in den eigenen Reihen kurz zuvor noch zweimal das Endspiel erreicht, letztlich aber verloren (2015, 2017). Ronaldo gilt nach dem Scheitern gegen Porto als Sündenbock im Kosmos von Juventus und muss sich seitens der italienischen Presse gehörig Kritik anhören.

  •  Ronaldos Vertrag bei Juventus läuft 2022 aus

Ob Ronaldo seiner aktuellen Mannschaft noch eine vierte Chance gibt, den großen Coup im wichtigsten Klubwettbewerb der Welt zu landen? Das darf zumindest mal bezweifelt werden. Auch, weil der Routinier vertraglich gar nicht mehr so lange an Juve gebunden ist. 2018 unterschrieb er bis zum 30. Juni 2022. Wie Sportdirektor Fabio Paratici am Rande des Duells mit Porto gelassen mitteilte, sei eine Verlängerung momentan „nicht auf der Tagesordnung“. In der Regel ist das bei derartigen Vertragssituationen aber sehr wohl business as usual. Man möchte meinen: gerade bei Stars wie CR7.

  • Relevante Quelle: Mendes soll Real kontaktiert haben

Aufgrund der für Ronaldo misslichen Lage bei Juventus soll sein Berater Jorge Mendes auf die Bosse von Ex-Klub Real zugegangen sein, um auszuloten, ob eine erneute Zusammenarbeit möglich wäre. „Jorge Mendes hat mit Real Madrid über die Möglichkeit einer Rückkehr gesprochen. Mendes hat einen Draht zu den Verantwortlichen von Real Madrid und spricht oft mit ihnen“, brachte Josep Pedrerol, Moderator der Fußball-Talkshow „El Chiringuito“, den Stein in der Nacht auf Freitag ins Rollen.

Wichtig zu wissen ist hierbei: Ehe sich Ronaldo 2018 aus Madrid verabschiedete, hatte „El Chiringuito“ Monate zuvor über die Probleme mit Pérez im Zuge von Gesprächen wegen einer Gehaltserhöhung berichtet und den Abgang schließlich angekündigt. Heißt: Diese Quelle ist nicht zu unterschätzen. Der Journalist Edu Aguirre gehört zu der Redaktion von „El Chiringuito“ und ist ein privater Freund von Ronaldo. Nachdem dieser sich Anfang März 2020 zum Clásico gegen den FC Barcelona erstmals als Gast wieder im Estadio Santiago Bernabéu hatte blicken lassen, meinte Aguirre: „Ich bin mir sicher, dass Cristiano die Lust verspürt hat, nach Madrid zurückzukehren. Keiner weiß, was in der Zukunft passieren wird. Aber im Fußball kann vieles passieren, alles ist möglich.“

  • MARCA und AS berichten über Ronaldos vermeintlichen Real-Willen

Nach „El Chiringuito“ berichteten inzwischen auch die Sportzeitungen MARCA und AS unter Berufung auf eigene Informationen über das mögliche CR7-Comeback. Die Schlagrichtung in beiden Fällen: Für den Goalgetter sei es vorstellbar, noch mal für das weiße Ballett aufzulaufen. „Cristiano will zurückkehren“, titelt die AS. „Der Portugiese hält es für keine schlechte Idee, zurückzukehren“, schreibt die MARCA.

  • Ronaldo bei Juve: Die individuellen Preise kriegen andere

Was mit den internationalen Misserfolgen von Juventus einhergeht und Ronaldo schon seit einiger Zeit gar nicht schmecken wird: die individuell prestigeträchtigsten Trophäen bekommen andere. Ballon d‘Or, Weltfußballer-Titel, Auszeichnung zu Europas Fußballer des Jahres – als Profi des Serie-A-Klubs hat er keinen dieser Titel auch nur ein einziges Mal gewonnen. Bei Real dagegen räumte er allein den Ballon d‘Or viermal ab, baute seine Legende dort stetig aus. Die Bühne Real Madrid ist eine andere als die Bühne Juventus.

  • Real mangelt es an Torgefahr

Wie steht Reals Chefetage eigentlich zu einer möglichen Ronaldo-Rückholaktion? Das ist bis dato nicht überliefert. Die Bosse um Pérez dürften aber längst registriert haben, dass es dem Team von Zinédine Zidane nicht erst seit dieser Saison an Qualität im Angriff mangelt. Der CR7-Abgang konnte bis heute nie richtig aufgefangen werden.

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  • Haaland und Mbappé: Es ist kompliziert

Als die neuen Ronaldos bei Real gelten schon seit einiger Zeit Kylian Mbappé und Erling Haaland. Weder der Superstar von Paris Saint-Germain noch der nimmermüde Torjäger von Borussia Dortmund ist für die Madrilenen aber leicht zu holen. Angesichts der finanziellen Einbußen aufgrund der Coronavirus-Pandemie und dadurch seit nunmehr einem Jahr fehlenden Ticketeinnahmen, die rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen, sind Reals Mittel begrenzt. Einen Spieler für eine dreistellige Millionen-Ablöse für sich zu gewinnen, gilt zwar nicht als völlig ausgeschlossen, aber ziemlich kompliziert.

  • Corona erschwert Umbruch: CR7 könnte übergangsweise helfen

Der 2019 eingeleitete Umbruch gestaltet sich auch daher schwierig und wird möglicherweise nochmals etwas aufgeschoben. Ronaldo könnte übergangsweise theoretisch wieder helfen, die maue Offensive zu verstärken. Ronaldo scheint nach wie vor absolut topfit zu sein, doch allein wegen seines fortgeschrittenen Alters von 36 Jahren sinkt seine potentielle Ablöse automatisch. Wie viel müsste Real für ihn an Juve überweisen: 50 Millionen, 60 Millionen Euro? Sicherlich weniger als es bei Mbappé und Haaland aktuell der Fall wäre. Was das Gehalt betrifft, würden bei CR7 aber bestimmt etwas mehr Kosten anfallen.

Ronaldo und Real: Konflikt-Punkte

  • Trennung verlief nicht ganz sauber

Ronaldos Abschied war 2018 ein Ergebnis der fehlenden Wertschätzung seitens Pérez, die er beklagte. Als ein paar Wochen nach der Trennung vergangenen waren, nahm der Portugiese kein Blatt vor den Mund und warf Pérez vor, er hätte ihn schon lange nur noch „wie eine Geschäftsbeziehung“ betrachtet: „Ich habe seinerseits gespürt, das ich nicht mehr so wertgeschätzt werde wie am Anfang. Was er mir sagte, kam nie vom Herzen. Der Präsident gab mir das Gefühl, als wäre ich nicht mehr unverzichtbar“. Mitte 2019 sahen sich die beiden dann bei einer Preisverleihung in Madrid wieder, lachten gemeinsam, umarmten sich. Alles nur Schein oder war da schon Gras über die Sache gewachsen?

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  • System-Problematik mit Hazard

Eden Hazard wird in Madrid von einem unvergleichlichen Verletzungspech verfolgt. Dennoch vertrauen sie bei Real weiterhin darauf, dass der über 100 Millionen Euro teure Belgier den Erwartungen noch gerecht wird. Im 4-3-3 bespielt Hazard die linke Außenbahn. Die Position also, die Ronaldo jahrelang gehört hatte. Hier könnte ein Konflikt entstehen, sollte das weiße Ballett auch in Zukunft in einem 4-3-3 spielen. Interessant wäre auch: Bekäme Ronaldo seine Nummer 7 zurück? Die hat momentan ebenfalls Hazard.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
1. Ronaldo wäre 36 und nicht 37 Jahre.
2. Zidanes unerfolgreiche rückkehr? Wo stand den real bevor zidane zurück kam ? Wer hat den noch an die Meisterschaft geglaubt? Die Meisterschaft zu holen reicht wohl einigen nicht.
3. Grad ZZ spiel mit den Flanken etc. Würde unserer offensive mit einem cr7 gut tun.
Leistungen:
CR7 stats 20/21 saison: 32spiele 27tore 5 vorlagen
Ich schätze da er die spanische liga besser kennt wären seine stats hier besser.
Falls ein cr7 mit einer niedrigen ablöse(sollte bei dem Alter möglich sein) und gehalt Einbußen kommen würde wäre er herzlich willkommen. Er könnte der Mannschaft sofort weiterhelfen. Unsere tote offensive wird nicht mit nur einem neuen mbappe oder haland belebt und wer glaubt es würden beide kommen der hat wohl die letzten transferperioden von perez verpasst.

& bitte vergisst mal diesen Hazard flop. Anhand der interviews seiner Mitspieler über die Disziplin und einstellung von hazard im Training etc. Zeigt das er niewieder der alte wird. Er profitiert sein lebenlang vom talent aber ab einen bestimmten alter wie jetzt muss er auch was dafür tun damit er sich nciht verletzt. Das mit hazard wird nichts mehr und das habe ich nach seiner 1. Verletzung schon gesagt und wurde belächelt. Paar jahre später sehen es einige so

Guter Beitrag.
 
Zurück zu Manchester United oder rüber zu Beckham nach Miami, sage ich als CR-Fan!
Bitte nicht zu Real, das Kapitel ist abgehakt und kann nur schlechter werden, er wird nicht jünger und seine Legende ist einzigartig!!
 
Tauscht Hazard gegen CR7. Einen besseren Deal könnten wir nicht machen.
Wo? Bei Fifa 19 ?
Diese Moment Aufnahme ist herrlich, „damals war alles besser“ Mimimi gequatsche ist einfach nur noch ermüdend.

Wenn der Tausch statt findet und Ronaldo auf Grund seines Alters nicht mehr zündet und auch Verletzungen erleidet wird er auch nur noch angefeindet von euch.

Respekt mit den Schicksalsschlägen einzelner Spieler wäre gut, denn Respekt ist ein Grundprinzip und kein Privileg.
 
win/win : das wird eintreffen .

jetzt weiss auch CR7 , was man für eine Messi veranstalten kann mit Messi gehältern . Barca ist pleite . schon länger .

und LaLiga ist eine lachnummer, weil keine sanktionen folgen . aber das ist ein anderes thema .
 
Zurück zu Manchester United oder rüber zu Beckham nach Miami, sage ich als CR-Fan!
Bitte nicht zu Real, das Kapitel ist abgehakt und kann nur schlechter werden, er wird nicht jünger und seine Legende ist einzigartig!!

Bitte nicht nach Miami. Die MLS wäre ein krasser sportlicher Abstieg für ihn.
 
Er ist 36 und muss Keinem mehr was beweisen. Im sonnigen Florida lässt sich die Fußballpension ganz gut leben denke ich, und vl bricht er ja noch den einen oder anderen Rekord in den USA. Dort wäre er wieder DER Superstar um den sich Alles dreht. Das wird ihm leider, wenn er nicht zu Sporting oder so geht, in Europa nicht mehr passieren. Außerdem könnte er dann auch seine Marke in den USA etwas bekannter machen.

Zurück zu Manchester United oder rüber zu Beckham nach Miami, sage ich als CR-Fan!
Bitte nicht zu Real, das Kapitel ist abgehakt und kann nur schlechter werden, er wird nicht jünger und seine Legende ist einzigartig!!

Bitte nicht nach Miami. Die MLS wäre ein krasser sportlicher Abstieg für ihn.
 
Ich denke er kommt nochmal für 2 Jahre, ja das ist kein Umbruch aber er bringt immernoch das mit was fehlt: Torgefahr. Sein Gehalt wäre immernoch hoch, dennoch darf man nicht vernachlässigen, wie viele Einnahmen er auf der anderen Seite generiert. Klar sollten Haaland und Mbappe die Priorität für die Zukunft sein, aber ich persönlich glaube nicht an einen Transfer der beiden in diesem Sommer. PSG fordert viel zu viel für Mbappe und Haaland bleibt vermutlich auch noch eine Saison bei Dortmund, vorausgesetzt sie qualifizieren sich noch für die CL. Kurzfristig gibt es also wahrscheinlich keine bessere offensive Lösung, außerdem könnte es einen Mbappe reizen nochmal mit seinem Idol zusammen zu spielen, weswegen ein Ronaldo Transfer einen ablösefreien Mbappe Transfer im Sommer 2022 vereinfachen könnte. Alles nur Spekulationen und am Ende hängt alles an Haaland und Mbappe, da sie die Zukunft sind, trotzdem ist Ronaldo wahrscheinlich die drittbeste Möglichkeit, alleine sein hype würde Real Madrid gut tun. Und die 29 Millionen Ablöse die dafür fällig wären (soll Juve angeblich fordern), würden sich denke ich sowohl sportlich, als auch Marketingtechnisch lohnen. Denn klar ist, mit der aktuellen Offensive wird es schwierig Titel zu gewinnen.
 

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