Interview

Sacchi sieht Bale-Transfer als „kommerzielle Operation“

Vor acht Jahren noch als Sportdirektor des größten Vereins der Welt tätig, arbeitet Arrigo Sacchi heute als Koordinator der italienischen Jugendnationalmannschaften. Auch wenn er nicht mehr zu den engsten Vertrauten von Florentino Pérez zählt, glaubt der 67-Jährige zu wissen, weshalb der Real-Präsident trotz eines starken Kaders so heiß auf Superstar Gareth Bale ist. „Das hat vor allem kommerzielle Gründe“, sagte Sacchi im Interview mit der venezianischen Tageszeitung MERIDIANO, in dem er außerdem Carlo Ancelotti adelte.

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Arrigo Sacchi
War zwischen 2004 und 2005 als Sportdirektor der Königlichen tätig: Arrigo Sacchi

„100 oder 120 Milllionen Euro sind verdammt viel“

MADRID. Gareth Bale ist zwar kein gefeierter Pop-Star wie David Beckham, aber wird im Falle eines Wechsels zu Real Madrid die Einnahmen des neunfachen Champions-League-Siegers auf lange Sicht durch Trikotverkäufe und das Anlocken von neue Sponsoren, Werbepartnern und Anhängern – insbesondere aus Großbritannien – steigern. Dieser Meinung ist Arrigo Sacchi, ehemaliger Sportdirektor der Königlichen (2004 bis 2005). Als Bekannter von Florentino Pérez glaubt der Italiener zu wissen, dass der Präsident der Spanier den 24-Jährigen primär aus geschäftlichen anstatt sportlichen Gründen verpflichten will. Der Kauf des Walisers diene als Investition in die Zukunft, in der er nicht nur zu einem potentiellen Weltfußballer, sondern auch zu einer Werbe-Ikone werden soll. „100 oder 120 Millionen Euro ist verdammt viel Geld. Ich denke, dass Madrid wegen Sponsoren die Absicht verfolgt, gerade einen britischen Spieler zu verpflichten. Es handelt sich bei diesem Transfer vielmehr um eine kommerzielle Operation, weniger um eine sportliche“, so die Worte des 67-Jährigen gegenüber MERIDIANO.

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„Ich hoffe, dass Ancelotti in Madrid viele Titel gewinnt“

Der neue Trainer Bales könnte Carlo Ancelotti werden. Sacchi ist ein Freund des 54-Jährigen und legt beide Hände dafür ins Feuer, dass der Spieler, sollte er denn den Weg von der White Hart Lane an die Concha Espina finden, sich unter „Carletto“ nochmals verbessert. „Carlo ist einer der besten und erfahrensten Trainer, die es derzeit auf der Welt gibt. Er weiß, wie man Spieler unterrichtet und er besitzt langjährige Kenntnisse. Seine Philosophie vom Fußball ist positiv und ich hoffe, dass er in Madrid viele Titel gewinnt. Ich bin ein Freund von ihm und hege nach wie vor große Sympathie für den Verein. Real ist der größte und berühmteste Klub. Natürlich wünsche ich mir, dass es dort für Carlo gut läuft“, so der Koordinator der italienischen Jugendnationalmannschaften.

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