
Solari setzte als erster Real-Trainer auf Vinícius
LOS ANGELES. 22 Mal hat er das Runde selbst ins Eckige befördert, 20 Mal hat er einem Mitspieler assistiert: Mit seinen 44 Scorerpunkten ist Vinícius Júnior bei Real Madrid unter Carlo Ancelotti in der zurückliegenden Saison der Durchbruch gelungen. „Carletto“ ist allerdings nicht der einzige Trainer, von dem inzwischen 22-jährigen Brasilianer bei den Königlichen sein ganzes Vertrauen erhielt.
Santiago Solari war in der Spielzeit 2018/19 bekanntermaßen der Erste, der im Estadio Santiago Bernabéu auf den Linksaußen setzte. Dass dieser es so weit gebracht hat und sogar in einem Champions-League-Finale zum Matchwinner avanciert, stimmt den 45-jährigen Argentinier glücklich.
„Es ist etwas Stolz, den man verspürt, wenn man einen 0,5- oder einprozentigen Verdienst hat“, sagte Solari in einem Interview mit der spanischen Sportzeitung MARCA. „Aber der große Verdienst gebührt dem Klub, seiner Scouting-Abteilung – auch bei (Federico) Valverde, (Sergio) Reguilón, (Marcos) Llorente… Und er gebührt den Fußballern selbst. Wenn ein bisschen von mir darin steckt, was Vinícius erreicht hat, dann ist das wunderbar, sehr schön“, so der einstige Mittelfeldakteur, der die Blancos als Coach von Ende Oktober 2018 bis März 2019 betreut hatte.
Messlatte bei Vinícius erreicht? „Hängt von ihm selbst ab“
Nach seiner ersten konstant starken Saison stellt sich die Frage: Wird Vinícius das wiederholen, vielleicht sogar toppen können? Wie hoch liegt die Messlatte des Offensiv-Künstlers? Solari: „Das hängt von ihm selbst ab. Er strahlt eine große Freude aus. Dieses Selbstvertrauen, diese Lust auf Siege und immer weiterzumachen – das sind viele der Dinge, die den Madridismo begeistern. Und er ist auch ein Kämpfer, es ist nicht nur das Talent. Er hat von all seinen Trainern gelernt, defensiv zum Beispiel auch, das merkt man. Er ackert viel, was nicht nur körperliche Kraft erfordert, sondern auch mentale und seelische.“
So wie von Vinícius hält Solari auch auf seinen Nach-Nachfolger Ancelotti große Stücke. Im Falle eines Gesprächs würde er dem Erfolgscoach „einfach nur zuhören. Ich kenne ihn nicht so gut, habe ihn manchmal gegrüßt – wahrscheinlich, als ich in der Jugend und er die Profis trainierte. Ich hege große persönliche Sympathie für ihn, er ist ein Mann mit einer großen Weisheit“, sagte Solari, der nach seiner 15-monatigen Amtszeit beim Club América in Mexiko seit März ohne Job ist.
Community-Beiträge