Spielbericht

Riesige Remontada: Joselu dreht Spiel und schießt Real nach London

Real Madrid schafft die Road to Wembley! Im Rückspiel gegen den FC Bayern waren die Blancos meist die aktivere Mannschaft mit besseren Chancen, gerieten trotzdem in Rückstand und brauchten so eine weitere Remontada und viel spätes Drama. Aber Joselu sorgt für eine weitere unvergesslichere Nacht und bestätigt den Mythos: keiner ist mehr Real als Real selbst!

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Joselu hat das Rückspiel spät gedreht – Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images

Startformationen: eine Änderung bei Real, drei bei Bayern

MADRID. Zwölf Halbfinal-Teilnahmen in 14 Jahren sind nicht genug: Real Madrid schafft es in diesem Zeitraum auch zum sechsten Mal ins Finale der UEFA Champions League! Im Halbfinale waren die Bayern den Königlichen nicht immer gewachsen, verloren nach dem 2:2 im Hinspiel mit 2:1 im Rückspiel – obwohl sie zwischendurch führten.

Aber der Reihe nach: Während Carlo Ancelotti mit Rückkehrer Daniel Carvajal für Lucas Vázquez nur eine Änderung aufbot, änderte Thomas Tuchel seine Hinspiel-Elf auf drei Positionen: Matthijs de Ligt, Aleksandar Pavlović und Serge Gnabry ersetzten Kim Min-jae, Leon Goretzka und Thomas Müller. Die Formationen in der Übersicht:

  • Lunin – Carvajal, Rüdiger, Nacho, Mendy – Valverde, Tchouaméni, Kroos – Bellingham – Rodrygo, Vinícius.
  • Neuer – Kimmich, De Ligt, Dier, Mazraoui – Pavlović, Laimer – Sané, Musiala, Gnabry – Kane.

Gnabry früh raus, Vinícius früh an Pfosten

In der Anfangsphase, die sich früh vor den Strafräumen abspielte, machte jedoch kein Neuer, eher ein alter Bekannter auf sich aufmerksam: Ein Schuss von Hinspiel-Doppelpacker Vinícius Júnior landete dank Manuel Neuers Fingerspitzen am Pfosten, Rodrygo Goes vergab die sehr gute Nachschuss-Gelegenheit (13.). Danach stand dann einer der Neuen im Fokus: Gnabry konnte nach 28 Minuten nicht mehr weiter machen, wurde durch Alphonso Davies ersetzt. Im weiteren Verlauf schien sich der Spielverlauf des Hinspiels zu spiegeln: da hatten die Bayern mehr Spielanteile und machten den Druck, jetzt waren die Blancos dran, während die immer passiveren Gäste primär auf Konter lauerten. Aber weil Vinícius weitere Gelegenheiten vergab (23., 40.), ging es trotz eines Ballbesitzverhältnisses von 58:42 Prozent und 8:2 Abschlüssen torlos in die Kabinen.

Vinícius-Show beginnt, aber Neuer hält stand

Durch Tuchels Umstellungen in der Halbzeitpause lief der Ball bei den Bayern zwar etwas zielstrebiger nach vorne –Harry Kane prüfte Andriy Lunin (53.) – doch das auf Kosten der rechten Seite der Gäste, denn da konnte sich plötzlich Vinícius noch mehr austoben als bisher. So sorgten in den Minuten 46, 52, 55 und 60 die Dribblings des Brasilianers für große Gefahr, die beste Gelegenheit vergab Rodrygo (55.), der selbst später Neuer mit einem Freistoß herausforderte (59.).

Davies trifft, Real-Tor aberkannt, doch dann kommt Joselu

Real schien überlegen – doch dann fiel das Tor aus dem Nichts für die Gäste. Bei einem Konter schickte Jamal Musiala den eingewechselten Davies und weil Carvajal mit Musiala mitgegangen war, hatte Davies Platz und Zeit für einen Schuss ins lange Eck (68.). Ancelotti wechselte sofort: Kroos und Tchouaméni wurden durch Eduardo Camavinga und Luka Modric ersetzt, der früh eine Ecke brachte, nach der der Ball im Netz lag (70.) – aber weil Nacho Fernández‘ zuvor beide Hände in Joshua Kimmichs Gesicht hatte, ließ Marciniak den Treffer nach VAR-Check nicht gelten.

Trotz weiterer Wechsel schien den Hausherren etwas zu fehlen, auch von den Fans kam nicht er übliche Druck. So musste erneut Vinícius etwas versuchen und auf sein Glück hoffen – auf einen Fehler von Neuer. Weil der deutsche Nationaltorhüter mal einen Schuss nicht festhalten konnte, war der eingewechselte Joselu zur Stelle und glich in der 88. Minute aus, schien so die Verlängerung zu erzwingen. Denkste: Drei Minuten später traf er erneut nach Rüdiger-Zuspiel und wie der VAR bestätigte: kein Abseits, 2:1 (90.+1.)!

Finale am 1. Juni, bis dahin noch vier Spiele und Meisterfeier

Sie haben es tatsächlich geschafft. Nicht nur den Finaleinzug – sondern erstmals auch Thomas Tuchel in Madrid geschlagen, der zuvor zusätzlich alle seine elf Halbfinal-Teilnahmen für sich entschieden hatte. Real Madrid fährt nach Wembley – am 1. Juni kämpfen die Blancos gegen Dortmund um La Decimoquinta, den 15. Europapokal. Bis dahin stehen noch vier Liga-Spiele aus – das nächste am Samstag gegen Granada, wonach es am Samstag die Pokalübergabe und Meisterfeier geben soll. Und jetzt auch die Finaleinzugs-Party. Und das mit ganz viel Drama dank dieses unvergesslichen Rückspiels.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Ich war so gehyped,das weiterkommen ist eigentlich so verdient aber das reguläre Tor das aberkannt wurde hinterlässt so den fahlen Beigeschmack:(
Trotzdem hala madrid hermanos!
 
Ich war so gehyped,das weiterkommen ist eigentlich so verdient aber das reguläre Tor das aberkannt wurde hinterlässt so den fahlen Beigeschmack:(
Trotzdem hala madrid hermanos!


Wen jukts? Wir waren viel besser und haben so oder so verdient gewonnen! Das der Schiri diesen Fehler am Schluss macht können wir nichts dafür.

Hala Madrid
 
Ich war so gehyped,das weiterkommen ist eigentlich so verdient aber das reguläre Tor das aberkannt wurde hinterlässt so den fahlen Beigeschmack:(
Trotzdem hala madrid hermanos!

Reguläres Tor kann man nicht sagen, wurde ja nicht aufgelöst? Dennoch unglücklich vom Schiedsrichter... Aber es war entweder gleiche Höhe, oder sogar Abseits - und sollte es Abseits gewesen sein (wird hoffentlich aufgelöst), dann ist jegliche weitere Diskussion überflüssig mMn.
 

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