Vereinslegende, Vizekapitän, Publikumsliebling. Und an diesem Dienstag ein Jahr älter. Marcelo Vieira da Silva Júnior feiert seinen 32. Geburtstag – und eine bewegende Karriere.

In Rio de Janeiro und in Armut aufgewachsen, reifte er in Fluminenses harter Fußballschule zum Profi heran. Fern von der Familie im Internat, wollte er viele Male aufgeben, wie via The Players‘ Tribune verriet. Doch er hielt durch und bekam dann den berühmten Anruf aus Madrid.
„Ich dachte, ich würde nur für einen Plausch dorthin fliegen. Als ich ankam, um den Klub zu treffen, sah ich den Vertrag auf dem Tisch mit dem Real Madrid-Logo darauf – und ich hab‘ den Sch*** so schnell unterschrieben“, erinnerte er sich und verriet zudem, dass auch nach der Unterschrift die Zukunft des Nachfolgers von Roberto Carlos nicht sicher war. Nicht nur der Hamburger SV hätte ihn kriegen können: Nach seinem Wintertransfer für 6,5 Millionen Euro nach Madrid, wollte man ihn im Sommer sogar verleihen. Doch nicht mit dem Brasilianer: „Sie müssen schon Flüche aufbringen, damit ich das (den Leih-Vertrag; d. Red.) unterschreibe!“
Marcelo blieb. Und füllte die Fußstapfen des 2007 abgewanderten Carlos voll aus. Mit seinen 505 Einsätzen, streifte sich nur ein Nicht-Spanier noch häufiger das weiße Trikot über – Roberto Carlos (527). Der „Ausländer“ mit den meisten Saisons bei Real (14) – Carlos und Alfredo Di Stéfano brachten es „nur“ auf elf Spielzeiten in Madrid.
Seit 2007 zaubert Marcelo auf Reals linken Abwehrseite. 37 Tore und 96 Vorlagen gelangen ihm in diesem Zeitraum. Ebenfalls absolute Spitze: 21 Titel – kein Madrilene gewann mehr, auch wenn sich Marcelo den ersten Platz noch mit drei anderen Real-Legenden teilt.
Und nachdem Reals Nummer 12 von den Juventus-Gerüchten nichts wissen wollte, kann man davon ausgehen, dass er seinen Vertrag bis 2022 in Madrid erfüllen und dort möglicherweise auch seine Karriere beenden wird.
Auch wenn Ferland Mendy am Stammplatz des Brasilianers knappert und Marcelo in den letzten Jahren nicht der Mannschaft helfen konnte, hält Zinédine Zidane weiter große Stücke auf ihn: „Über Marcelo wird viel geredet. Dass er mal gut und mal schlecht ist. Marcelo ist Marcelo.“ Und mittlerweile auch ein Mentor, wie Vinícius Júnior verriet. Bis zu seinem immer näher kommenden Karriereabend dürfte dem Mann aus Rio de Janeiro also nicht langweilig werden.
https://www.youtube.com/watch?v=nHvHlcOmeS4
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