
Real Madrid gegen PSG: Alle zwei Jahre wieder
PARIS. Gruppenphase 2015/16, Achtelfinale 2017/18, Gruppenphase 2019/20: Seit nun etwas mehr als einer halben Dekade stehen sich Real Madrid und Paris Saint-Germain in der Champions League im Zwei-Jahres-Rhythmus gegenüber. In der neuen Saison müsste es, wenn es danach geht, also wieder zu einem Aufeinandertreffen kommen.
Diesmal wäre es ein Duell der ganz besonderen Art – weil Sergio Ramos kürzlich die Seiten gewechselt hat. Vom Urgestein der Königlichen zum Neuling des Scheich-Klubs. Man stelle sich nur einmal vor, dem Abwehr-Star würde dann auch noch ein Tor gelingen, am Ende sogar noch im Estadio Santiago Bernabéu. Gegen einen Treffer an sich hätte er dann sicherlich keine Einwände, von einem Jubel sähe Ramos aber definitiv ab.
„Real Madrid wird immer in meinem Herzen sein“
„Niemals würde ich das tun. Real Madrid befindet sich in meinem Herzen und sie verdienen diesen Respekt. Ich würde nicht jubeln, nicht mal über einen Sieg, weil sie das nicht verdienen. Auch wegen der Fans“, versicherte der 35-Jährige in einer Presserunde mit spanischen Journalisten. Ramos machte ebenso deutlich: „Ich denke jetzt nicht daran, auf Madrid zu treffen. Wir hoffen, dass es eine großartige Saison wird. Wir werden sehen, was passiert. Real Madrid wird aber immer in meinem Herzen sein.“
Worte, die glaubhaft sind, blickt man doch allein nur wenige Wochen zurück, als der beinharte Innenverteidiger bei seinem Abschied von den Blancos, denen er 16 Jahre lang gedient hatte, in Tränen ausbrach. Ramos pochte im Zuge der Verhandlungen über einen Vertrag über den 30. Juni zu lange auf zwei weitere Spielzeiten, während Real ihm immer nur ein Jahr anbot. Diese Offerte nahm er letztlich zähneknirschend an – um daraufhin von Florentino Pérez und José Ángel Sánchez zu erfahren, dass es wegen einer abgelaufenen Frist gar nicht mehr bestehen würde. Ein trauriges Ende.
„Nicht mit Ancelotti gesprochen“
Hat der langjährige Kapitän überhaupt den Eindruck, als hätte der Klub alles für seinen Verbleib unternommen? „Zurückzuschauen, ist immer ein Fehler“, wich Ramos dieser Frage jetzt aus: „Ich hatte eine wunderbare Etappe bei Real Madrid, es waren viele Jahre. Ich verbleibe mit all dem Schönen. Es ist traurig, ein Zuhause zu verlassen, das dir so viel gegeben hat. Aber ich komme in ein wunderbares neues Haus und bin sehr glücklich. Ich bin abenteuerlustig und es ist gut für alle, aus der Komfortzone heraus zu kommen. Ich bin glücklich mit dem Schritt, den ich gemacht habe.“
Carlo Ancelotti ging vor etlichen Jahren übrigens den umgekehrten Weg. Der Italiener kehrte PSG 2013 den Rücken, um in Madrid anzuheuern und dort unter anderem Ramos zu trainieren. Ihre zwei gemeinsamen Jahre waren von einer unheimlichen gegenseitigen Wertschätzung geprägt. Trotz dessen habe der Spanier „nicht mit Ancelotti gesprochen, bevor ich gegangen bin. Ich verspüre ihm gegenüber eine große Zuneigung, aber wir haben bis jetzt über nichts gesprochen“, teilte er der Sportzeitung L’ÉQUIPE wiederum mit.
„Neymar überzeugte mich, bevor ich zu PSG wechselte“
Einen Austausch gab es dafür mit Neymar, berichtete er. Der Brasilianer leistete seinen Beitrag zu dem Transfer. „Ich habe mich in den sechs oder sieben Jahren oft mit Neymar unterhalten. Auch wenn er bei Barça und ich bei Real Madrid spielte, hatten wir immer eine außergewöhnliche Freundschaft. Das gilt auch für (Ángel) Di María oder Keylor (Navas), mit dem ich auch nach seinem Abgang aus Madrid befreundet geblieben bin. Neymar überzeugte mich, bevor ich zu PSG gewechselt bin. Ehe man zu einem neuen Klub geht, ist es immer nützlich, mit einigen Spielern zu sprechen, oder mit Leonardo oder (Nasser) Al-Khelaïfi. Alle haben mich auf ihre Weise überzeugt“, berichtete Ramos.
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