
Solari: „Als Spieler ist es am besten“
MADRID/MILAN. Von 2000 bis 2005 als aktiver Spieler bei Real Madrid unter anderem die Champions League 2002 und die spanische Meisterschaft 2001 und 2003 geholt, blieb Santiago Solari den Königlichen auch nach seiner Spielerkarriere, die 2011 endete, erhalten. Der Argentinier coachte ab 2015 hinweg diverse Jugendmannschaften in La Fábrica, ehe er durch die Entlassung von Julen Lopetegui im November 2018 zum Cheftrainer ernannt wurde. Im Vorfeld der FIFA-Preisverleihung THE BEST zog Solari Vergleiche zwischen seiner Karriere als Spieler und Trainer und ließ ein besonderes Jahr aus seiner Spielerkarriere mit Real Madrid wieder aufleben.
Als Trainer übernahm der 42-jährige Argentinier bei Real Madrid ein schweres Erbe, dass bereits Lopetegui mit sich trug. Letztlich reichte es für Solari gerade einmal vier Monate auf der Trainerbank der Königlichen. Auf die Frage, ob er es als Spieler mehr genossen habe, hatte der Ex-Blanco eine klare Antwort. “Als Spieler ist es am besten”, so Solari. “Du kannst aktiv die Freude am Spiel miterleben, das Spiel selbst gestalten. Du bist einfach mitten drinnen.”
“Als Trainer ist es komplett anders. Du sieht die Fußballwelt aus einer viel größeren Perspektive, kommst mit ganz anderen Berührungspunkten in Kontakt. Dessen ist man sich gar nicht bewusst, wenn man selbst noch Spieler ist. Als Spieler ist die Freude am Spiel einfach unendlich”, führte der Argentinier weiter aus und erklärte: “Als Trainer sind die Probleme hingegen unendlich. Es ist deshalb etwas komplett anderes.”
Komplett negativ blicke Solari dennoch nicht auf seine bisherige Karriere als Trainer zurück. Laut ihm seien die “schlechten Momente zwar enttäuschend, weil man die negativen Ergebnisse nicht teilen kann, sondern selbst die Verantwortung trägt. Wenn man jedoch gewinnt, ist es etwas, das man erreicht hat – noch einmal ein anderes Gefühl, als als Spieler.”
CL-Sieg 2002: „Viel Last von den Schultern gefallen“
Insbesondere erinnerte sich der Argentinier als Spieler zurück an das historische Jahr 2002, in dem man sowohl die Champions League als auch die Supercopa de España gewann und das hundertjährige Bestehen des Vereins feierte.
“Es war ein besonderes Jahr für Real Madrid, gerade, weil es das 100-jährige Jubiläum des Vereins war. Wir haben sehr gut in der Liga gekämpft, wurden dort leider nicht Meister. Dann kam das Finale in der Copa del Rey gegen Deportivo La Coruña, im Estadio Santiago Bernabéu – es war so ein besonderes Spiel, weil es nicht alltäglich ist, ein Finale im eigenen Stadion zu spielen. Wir haben es jedoch mit 2:1 verloren. Das Finale in der Champions League stand aber bevor und zum Glück konnten wir dort gewinnen. Es war deswegen so außergewöhnlich, da durch die Geschichte des Vereins so viel Last von unseren Schultern gefallen ist”, erzählte Solari rückblickend über das Jahr, in dem er seinen ersten Titel in der Königsklasse feierte, der zugleich Reals neunter im Europapokal war.

Als Mittelfeldspieler bei den Königlichen kam der heute 42-Jährige insgesamt 131 Mal zum Einsatz, wobei ihm 20 Tore gelungen waren. Als Trainer brachte es der Argentinier zwischen November 2018 und März 2019 immerhin auf einen Punkteschnitt von 2,00 pro Partie. Gereicht hat es für eine weitere Zukunft bei Real Madrid damit jedoch nicht.
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