
Solari war der erste Trainer, der an Vinícius glaubte
MADRID. Er sitzt einfach nur da und lächelt, als er den Worten seines Gegenübers lauscht. Es sind Worte über die beachtliche Entwicklung, die Vinícius Júnior bei Real Madrid genommen hat. Der Brasilianer ist unter Carlo Ancelotti zu einem Stammspieler avanciert, in der laufenden Saison kommt er schon nach 16 Partien auf neun Treffer und sieben Assists.
Die ersten Ansätze des großen Talents, das in Vinícius schlummert, bekam der Madridismo hautnah mit, als Santiago Solari bei den Königlichen noch als Trainer der Profis beschäftigt war. So wie Ancelotti jetzt und anders als zuvor Julen Lopetegui und danach Zinédine Zidane brachte der Argentinier dem mittlerweile 21-Jährigen ein großes Vertrauen entgegen, sodass dieser bereits in der Spielzeit 2019/20 unbekümmert aufspielen konnte.
Nun, nach der endgültigen Explosion von Vinícius, erhält Solari nachträglich noch den einen oder anderen Schulterklopfer. Weil man spätestens jetzt konstatiert, dass er richtig damit lag, auf das Flügel-Ass zu setzen, auch wenn dieses damals erst 18 Jahre alt war.
„Mich freut es enorm für Viní“
Der 45-Jährige, der nach viereinhalb Monaten als Coach der ersten Mannschaft Mitte März 2019 entlassen worden war und inzwischen in Mexiko beim Club América arbeitet, stapelt allerdings tief. „Wenn Spieler eine gute Phase erleben, dann erinnert man sich eben an die Trainer, die sie aufstellten“, meinte der einstige Real-Profi in einem Interview mit dem spanischen Fußball-Statistiker „MisterChip“ demütig.
Dass es für Vinícius bei den Königlichen so gut läuft, begeistert Solari insbesondere deshalb, da er ihn als einen alles andere als abgehobenen Youngster in Erinnerung hat. „Mich freut es enorm für Viní. Mich freut es für ihn als Person. Er kam mit 17 Jahren zu Real Madrid und war immer sehr bescheiden. Er ging für einige Spiele runter in die Castilla und war in Brasilien bei einem dort sehr populären Klub schon eine anerkannte Person. Es waren alle Faktoren gegeben, dass er kommt und nicht einmal darüber nachdenkt, in der dritten Liga zu spielen. Er kam sehr demütig und hat sich schnell eingewöhnt“, so Solari.
„Es überrascht mich nicht, wie Vinícius heute ist“
„Er hat seine Leistung in der Castilla gezeigt und seine Entwicklung durchgemacht, was letztlich fundamental war. Er war immer sehr empfänglich dafür, nicht nur von Mitspielern, sondern auch von Trainern zu lernen. Was er mitgebracht hat, ist das Unentbehrliche. Das andere ist eine Frage der Zeit. Wie man sich vor dem Tor oder im defensiven Positionsspiel verbessern kann. Es überrascht mich nicht, wie er heute ist. Es macht mich sehr glücklich und ich freue mich für ihn, weil er es sich verdient“, meinte er des Weiteren.
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