
„BBC“ feiert Startelf-Comeback
VALENCIA. Der Madridismo hatte eine gefühlte Ewigkeit darauf warten müssen, doch am heutigen Samstag war es endlich soweit: Das erste Mal seit dem 2:3 gegen den FC Barcelona in der Rückrunde der vergangenen Saison stand Real Madrids gefürchtetes Sturmtrio um Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo wieder von Beginn an gemeinsam auf dem Platz und feierte pünktlich zum richtungsweisenden Top-Spiel mit dem FC Valencia sein Startelf-Comeback. Neben „BBC“ schickte Zinédine Zidane im gewohnten 4-3-3 folgende Akteure ins Rennen: Navas – Carvajal, Varane, Nacho, Marcelo – Modrić, Casemiro, Kroos – Bale, Benzema, Ronaldo.
Ronaldo eiskalt vom Punkt
Die Begegnung im Mestalla begannen beide Teams äußerst schwungvoll, ohne zunächst großartige Torgefahr auszustrahlen. Während Real versuchte, durch Ballzirkulation und Spielkontrolle in die Partie zu finden, setzte Valencia in gewohnter Manier auf wuchtige Gegenstöße. Die erste dicke Gelegenheit der Partie resultierte allerdings aus einem Absprache-Fehler in der Hintermannschaft der „Blanquinegros“, als Garay und Neto nach einer Carvajal-Flanke zusammenprallten, Bale völlig unbedrängt jedoch zu hektisch agierte und Neto anschoss (7.). Quasi im Gegenzug meldeten auch die Gastgeber erste offensive Ansprüche an, Rodrigos Distanzknaller nach Kroos-Fehler im Aufbau rauschte aber deutlich über das Gehäuse.
Da beide Mannschaften sehr hoch und vor allem aggressiv anliefen, war das Aufbauspiel in der Anfangsphase beidseitig von einer hohen Fehlerquote geprägt. Just als Valencia sich langsam ein leichtes Übergewicht zu erspielen drohte, schlugen die Königlichen mit Valencias Waffen zurück und setzten über Ronaldo, Marcelo und Benzema einen Bilderbuch-Konter, der mit einem klaren Foul von Montoya im Sechzehner gegen Ronaldo endete. Den folgerichtigen Elfmeter ließ sich der Portugiese natürlich nicht nehmen und verwandelte abgeklärt ins rechte Eck (16.).
Ronaldo nutzt auch Montoyas zweites Geschenk
Durch den Führungstreffer gewann Real merklich an Sicherheit und nahm den „Fledermäusen“ etwas den Wind aus den Segeln, wenngleich das Team von Marcelino bei schnellen Kontern weiter Gefahr ausstrahlte und durch Kondogbias Distanzschuss (24.) auch ein weiteres Ausrufezeichen setzen konnte. Insgesamt imponierte die Begegnung im stimmungsvollen Mestalla durch ein hohes Tempo, weil beide Abwehrreihen aber höchst aufmerksam verteidigten, blieben Großchancen überwiegend Mangelware. Als sich die Partie nach 35 Minuten etwas zu beruhigen schien, schlugen die Blancos aus dem Nichts ein weiteres Mal zu – wieder per Elfmeter. Montoya stieß Benzema ohne große Not zu Boden, den fälligen Strafstoß verwandelte Ronaldo abermals souverän zum 2:0, diesmal in die linke Ecke (38.).
Aufstecken kam für Valencia allerdings nicht in Frage. Angestachelt durch die heißblütigen Fans legten die Gastgeber nochmals eine Schippe drauf und kamen vor dem Pausenpfiff noch zu zwei guten Gelegenheiten: Erst konnte Rodrigo eine scharfe Hereingabe von Santi Mina völlig freistehend aus acht Meter nicht aufs Tor platzieren (43.), wenig später gelang es Casemiro und Co. Guedes‘ Abschluss aus 16 Metern gerade noch entscheidend abzuwehren, sodass es mit einer Zwei-Tore-Führung für die Königlichen in die Pause ging.
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Santi Mina belohnt engagiertes Valencia
Durchgang zwei begann insgesamt etwas verhaltener, wobei Valencia diesmal mehr Initiative im Spielaufbau zeigte und sich Real zunächst aufs Kontern verlegte. Das Problem der Gastgeber aus der ersten Hälfte setzte sich allerdings unverändert fort: Den letzten Pässen mangelte es oft an der nötigen Präzision oder die letzten Aktionen wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, sodass man sich trotz oft vielversprechender Ansätze um den verdienten Lohn brachte. Was aus dem Spiel nicht klappen wollte, funktionierte dann allerdings nach einer Standard: Santi Mina vollstreckte nach einer Ecke per Kopf, nur noch 2:1 aus Sicht der Madrilenen (58.). Der zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente Anschlusstreffer, der sich zuvor angedeutet hatte.
Und den Königlichen gelang es in der Folge auch nicht, sich aus Valencias Umklammerung zu befreien, hatten vielmehr sogar Glück, dass Parejos Abschluss aus dem Rückraum etwas zu zentral geriet und Navas per Fußabwehr klären konnte (67.). Real in dieser Phase ohne jeglichen Zugriff, die Gastgeber merklich am Drücker und zu diesem Zeitpunkt mit deutlich mehr Struktur im eigenen Aufbauspiel.
Marcelo mit der Entscheidung
Ab der 70. Minute gelang es Kroos und Co., das Spielgeschehen wieder ein wenig zu beruhigen und vor allem offensiv für mehr Entlastung zu sorgen. Die größte Gelegenheit bot sich dabei Ronaldo, dessen Schussversuch nach Modric‘ Hereingabe gerade noch zur Ecke geblockt wurde. Weil bei Valencia die Kräfte nachließen, verschob sich die Partie wieder zunehmend weg vom Madrider Gehäuse und in der 84. Minute gelang den Königlichen schließlich auch die Entscheidung. Marcelo und Asensio kombinierten sich sehenswert per Doppelpass durch den Strafraum und der Brasilianer vollstreckte mit einem wuchtigen Abschluss ins kurze Eck zum 3:1, was den Gastgebern auch den Zahn zog.
Am Ende wurde es dann sogar noch (zu) deutlich. Erneut war Marcelo der Ausgangspunkt, der auf Kroos querlegte, welcher mit Kovacic einen Doppelpass spielte und in bekannter Manier ins rechte untere Eck vollende. Der Schlusspunkt unter eine enorm unterhaltsame und intensive Partie, in der sich die Mannen von Zidane unter dem Strich als das effektivere Team erwiesen und durch die drei Punkte wieder auf Tuchfühlung zum dritten Platz gehen.
Nächstes Heimspiel gegen Levante
Aufgrund des Pokal-Aus „dürfen“ sich die Königlichen diesmal über eine Verschnaufpause unter der Woche freuen, weiter geht es in der Liga am Samstag vor heimischen Publikum gegen die UD Levante (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
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