
Isco und Varane starten
MADRID. Real Madrid gelingt ein großer Schritt Richtung Champions-League-Finale 2017. Im überraschend einseitigen Halbfinal-Hinspiel setzten sich die Königlichen deutlich mit 3:0 gegen Atlético Madrid durch und dürfen nun vom dritten Endspiel innerhalb der letzten vier Jahre träumen. Matchwinner war einmal mehr Cristiano Ronaldo, der seine Farben erneut mit einem Dreierpack quasi im Alleingang zum Sieg schoss.
Teil der Startformation bildete neben Isco etwas überraschend auch Raphaël Varane, der nach auskuriertem Muskelfaserriss den Vorzug vor Nacho Fernández erhielt. Ansonsten setzte Zinédine Zidane auf sein bewährtes Personal und verzichtete erwartungsgemäß auf große Experimente. Bedeutet: Vor Keylor Navas verteidigten Daniel Carvajal, ebenjener Varane, Sergio Ramos sowie Marcelo, das Vierermittelfeld bildeten Casemiro, Luka Modrić, Toni Kroos und Isco und im Sturm ruhten die Hoffnungen auf Cristiano Ronaldo und Karim Benzema.
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Ronaldo sticht, Carvajal muss runter
Das dritte Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Spielzeit begann sehr kontrolliert. Beide Teams tasteten sich langsam in die Begegnung und waren merklich darum bemüht, keine einfachen Fehler zu begehen. Real erwartungsgemäß mit mehr Ballbesitz sowie deutlicher optischer Überlegenheit und nach sechs Minuten auch mit der ersten dicken Gelegenheit: Carvajal und Isco kombinierten sich sehenswert über rechts in den Strafraum, doch sowohl der Rechtsverteidiger als auch Benzema im Nachschuss scheiterten an Oblak. Eine Szene, die den Auftakt für eine starke Anfangsoffensive der Königlichen bilden sollte – und bereits in der zehnten Minute mit der 1:0 Führung belohnt wurde. Über Umwege gelangte der Ball nach abgewehrter Ecke zu Casemiro, der das Spielgerät in einer Mischung aus Volley-Aufsetzer und Flanke vor das Gehäuse brachte und dort Ronaldo fand, der relativ unbedrängt aus fünf Meter einköpfen konnte (10.). Der Traumstart für die Blancos.
Und die Königlichen hatten noch nicht genug, erarbeiteten sich in der Folge zahlreiche gute Abschlussmöglichkeiten und vor allem Eckbälle. Einer dieser Eckbälle, natürlich von Kroos getreten, sorgte postwendend auch fast für das 2:0, aber Oblak zeigte gegen Varanes Kopfball abermals seine Extraklasse auf der Linie. Und Atlético? Wirkte ungewohnt fahrig in den Zweikämpfen und brachte in den ersten 20 Minuten kaum etwas Konstruktives zustande, um dann plötzlich fast in gewohnter Manier brutal effektiv zuzustechen. Koke steckte an der Strafraumgrenze sehenswert auf Gameiro durch, der Franzose scheiterte im Eins-gegen-Eins allerdings am hellwachen Navas.

Im Anschluss an die erste Torannäherung der Gäste flachte der Druck der Königlichen etwas ab, man blieb aber weiterhin das tonangebende Team. Modrić mit einem Versuch aus der Distanz (24.) und Benzema mit sehenswertem Seitfallzieher hätten mit etwas mehr Fortune im Abschluss die Führung sogar weiter ausbauen können. Ansonsten waren Ronaldo und Co. klar Herr im Haus und stellten Atlético mit beeindruckender Ballsicherheit vor enorme Probleme, ohne in der Schlussphase jedoch nochmals wirklich zwingend zu werden. Für Real endete die erste Hälfte trotzdem mit einem Schock: Ohne erkennbare Einwirkung von Außen ging es für Carvajal plötzlich nicht mehr weiter, Nacho Fernández entledigte sich seiner Trainingsklamotten und sollte ab dem zweiten Durchgang rechts hinten mitwirken.
Ronaldo macht es wieder
Der Start in Durchgang zwei gestaltete sich insgesamt zwar etwas ausgeglichener, besonders Atlético wirkte in seinen Offensivbemühungen aber weiterhin äußerst harmlos. Das merkte auch Diego Simeone und reagierte nach etwas mehr als zehn Minuten mit zwei offensiven Wechseln: Torres und Gaitán ersetzten die blassen Gameiro und Saúl. Aber auch die Königlichen strahlten zunächst nicht mehr die ganz große Torgefahr aus, weshalb die Partie insgesamt ein wenig abflachte. Es schien fast so, als müssten beide Mannschaften dem hohen Tempo der ersten Hälfte ein wenig Tribut zollen. Auch die kleinen Fouls und Nickligkeiten in der bis dato äußerst fairen Begegnung nahmen merklich zu.

Aber wie es oft im Fußball eben ist, schlugen die Blancos just dann eiskalt zu, als das Spiel im Bernabéu ein wenig vor sich hinzuplätschern drohte. Über Marcelo und Benzema gelangte der Ball zu Ronaldo, der sich an der Strafraumkante gegen Filipe Luis behauptete und den aufspringenden Ball mit voller Kraft am chancenlosen Oblak vorbei in die Maschen donnerte (73.). Das am gesamten Spielverlauf gemessene verdiente 2:0 und eine deutliche Verbesserung der Position für das Rückspiel. Und es sollte noch besser kommen: Nach Ballgewinn im Mittelfeld schalteten die Merengues in gewohnter Manier blitzschnell um, Ronaldo schickte den eingewechselten Vázquez, der tankte sich bis zur Grundlinie durch und legte in den Rückraum zurück, wo erneut Ronaldo goldrichtig stand und den Ball zum 3:0 über die Linie drückte (86.). Der Schlusspunkt eines weiteren magischen Europapokal-Abends im Bernabéu.
Spieldetails
REAL MADRID: Navas – Carvajal (46. Nacho), Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro – Modrić, Kroos – Isco (68. Asensio) – Benzema (78. Vázquez), Ronaldo.
ATLÉTICO MADRID: Oblak – Lucas, Savic, Godín, Filipe – Saúl (58. Gaitán), Gabi, Koke, Carrasco (68. Correa) – Griezmann, Gameiro (57. Torres).
Tore: 1:0 Ronaldo (10.), 2:0 Ronaldo (73.), 3:0 Ronaldo (86.)
Gelbe Karten: Isco – Saúl, Savic
Schiedsrichter: Martin Atkinson, England
Stadion: Estadio Santiago Bernabéu, Madrid
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