
Real ohne 14 Stars, aber mit sechs Jugendspielern
MADRID. Dawid ohrfeigt Goliath – aber kommt nicht weiter. Mit einem blauen Auge sind die Königlichen davon gekommen und profitieren bei dem 2:2 über Fuenlabrada lange vom 2:0-Hinspielsieg, sind damit im Achtelfinale der Copa del Rey. Diese (C-)Elf tat sich gegen den Drittligisten schwer: Navas – Hakimi, Tejero, Nacho, Theo – Kovačić, Llorente, Ceballos – Óscar, Mayoral, Franchu.
Fuenlabrada vergibt früh zwei Hochkaräter
Ohne 14 (!) Stars der ersten Mannschaft, aber mit den Rückkehrern Keylor Navas und Mateo Kovačić, tat sich Madrid von Minute 1 an schwer. Keine Durchschlagskraft vorne, keine Sicherheit hinten. Viele Ballverluste im Mittelfeld brachten den Underdog immer wieder ins Spiel – und zu Chancen. Schon nach zehn Minuten hätte Fuenlabrada zwei Mal treffen können, wenn nicht sogar müssen. Doch Fraile schoss aus acht Metern drüber (5.) und dann parierte Navas im Eins-gegen-Eins gegen Matheus (9.).

Milla schockt Real: 0:1 zur Pause
Die Blancos waren gewarnt, erwachten jedoch nicht wirklich. Viele Missverständnisse in der Offensive, in der die Castilla-Aushilfen Franchu Feuillasier für viel Dampf sorgte, während Debütant Óscar Rodríguez kaum etwas gelang. Zu statisch das Spiel der Königlichen, die sichtlich vom Hinspielerfolg zehrten. Fuenlabrada – Tabellenführer in ihrer Drittliga-Gruppe – musste nicht viel machen, lediglich auf Fehler der Hausherren warten. Und auf die nächste Chance. Die kam in der 25. und bescherte den Gästen die verdiente Führung: Nach einem abgewehrten Eckball haute Milla das Leder aus 25 Metern unter die Latte und mit Navas‘ Abfälschung ins Netz – 0:1 für Dawid, 2:1 nach Hin- und Rückspiel. Bis zum Seitenwechsel versuchten Franchu und Llorente noch das Tempo zu hören, doch Real kam dem Ausgleich nicht näher.
Navas pariert, Bale kommt und bereitet Mayorals 1:1 vor
Nach der Pause bestätigten sich die Pfiffe der (überschaubar anwesenden) Fans – denn Navas musste seine Vorderleute gleich zwei Mal vor weiteren Gegentoren bewahren. Erst gewann Matheus das Kopfballduell gegen Tejero, der als Innenverteidiger keine gute Figur abgab, danach prüfte der Fuenlabrada-Stürmer ein weiteres Mal die Paradenfähigkeiten des Costa Ricaners. Und statt 0:3 hieß es dann 1:1! Gareth Bale kam, Gareth Bale flankte, Borja Mayoral traf (62.)! Mit etwas Latten-Glück brachte Mayoral die Bale-Hereingabe – nur eine Minute nach dessen umjubelter Einwechslung – über die Linie.
Gäste gleichen aus, Madrid kommt mit blauem Auge davon
Nach dem Ausgleich lief es besser bei den Blancos: Zeigten Llorente, Kovačić und Theo bis dahin oft Schwächen, kam Real nun zu mehr Anteilen und Kombinationen. Und dann war da noch Bale, der sich auch am zweiten Tor mit gutem Einsatz beteiligte. Beinahe hätte es der Waliser selbst gemacht, so durfte Mayoral im Nachschuss abstauben – 2:1 nach 70 Minuten, die Pokalrunde damit gelaufen. Schon vorher hatte Bale noch getroffen, wurde aber abseitsbedingt zurückgepfiffen – gefühlt eine Fehlentscheidung.

Bis zum Abpfiff schien dann nichts mehr zu passieren. Außer Fuenlabradas Ausgleich: Portilla in der 89. Minute mit dem 2:2. In Quezada und Seoane durften noch zwei weitere Castilla-Gäste debütieren. Auch Fuenlabrada debütierte, auf der ganz großen Bühne Bernabéu und kann sich mit hoch erhobenen Hauptes nach zwei guten Auftritten aus der Copa del Rey verabschieden.
Nächste Gegner: Bilbao und Dortmund
Die Königlichen sind also mit einem blauen Auge davon gekommen und stehen (nach Hin- und Rückspiel) verdient im Achtelfinale der Copa del Rey. Beinahe wäre Zidanes C-Elf-Experiment gescheitert, doch brachte er mit Bale die Wende. Besser sollte es am Wochenende laufen: Samstag geht’s nach Bilbao (20:45 Uhr), ehe Dienstag der BVB ins Bernabéu kommt.
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