
MADRID. Feiner Fußball im königlichen Ballsporttempel – doch auch wenn lange Tore-Armut herrschte, zog in Real Madrid der Titelverteidiger auf beeindruckende Art und Weise ins Halbfinale der Champions League ein! Mit dieser Elf ließ man den FC Bayern hinter sich: Navas – Carvajal, Nacho, Ramos, Marcelo – Modric, Casemiro, Kroos – Isco – Benzema, Ronaldo.
Isco für Bale in der Startelf
Die große Frage wurde also wie erwartet beantwortet: Isco Alarcón ersetzte den verletzten Gareth Bale und stellte damit die einzige Änderung im Vergleich zum Hinspiel (2:1) dar. Und er behielt seine Gala-Form aus Madrids CL-Generalprobe in Gijón (3:2) bei, durfte sich hinter den Spitzen und vor Madrids Mittelfeld-Trio austoben. Musste aber auch verteidigen: Die Münchner begannen druckvoll! Carlo Ancelotti forderte vorab ein „perfektes Spiel“, was jedoch nur bedingt funktionierte – von Bayerns acht Schüssen in Halbzeit ging keiner auf Keylor Navas‘ Gehäuse. Ein arbeitsfreier Abend für den Costa Ricaner? Mitnichten! Aufmerksam bei Hereingaben, sicher bei Rückpässen und einmal wichtig 35 Meter vor der eigenen Linie gegen Robben gerettet.
Bayern kein Schuss aufs Tor, Ronaldo vergibt mehrfach
Es ging hin und her, beide Teams hatten die Messer gewetzt. Und nachdem erst Thiago und Robben, dann Robben die gefährlicheren zwei, drei Chancen der Gäste ausließen, scheiterten auch die Blancos. Trotz Verletztensorgen die Roten im Strafraum sehr aufmerksam: Lahm klärte mehrfach zur Ecke, ein Isco-Schuss wurde geblockt, Boateng wehrte einen Ramos-Schuss nach Neuers Abwehr ins Zentrum auf der Linie ab, ehe Hinspielheld Ronaldo – teils egoistisch, statt auf Benzema abzulegen – seine Chancen ausließ. Die Bayern im Strafraum eng, luftig im Rückraum: Kroos durfte drei Mal frei aus 18 Metern schießen, jedoch ohne Glück.
Jede Menge Spannung im Bernabéu, aber trotz 11:8 Abschlüssen (4:0 aufs Tor), an denen meist Madrids starke Außenverteidiger Carvajal und Marcelo hohen Anteil hatten, keine Tore. An Kampf mangelte es ebenso wenig (4:6 Fouls), somit ging es mit dem 0:0 in die Pause.
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Torreigen eröffnet: Erst Lewandowksi, dann Ronaldo
Vollgas in Halbzeit zwei: Nachdem Schiedsrichter Viktor Kassai Arturo Vidal vergab und nach Foul gegen Casemiro nicht zum zweiten Mal Gelb zeigte, setzte Isco einen Schuss knapp daneben, dann kratzte Marcelo einen Robben-Schuss von der Linie. Und dann passierte es: Robben fiel nach Casemiro-Einsteigen im Strafraum und der wiedergenesene Lewandowski brachte den fragwürdigen Strafstoß über die Linie – die Bayern nach 53 Minuten 0:1 vorne!
Aber noch Madrid im Halbfinale. Und beide am Drücker. Wenig Pause, hohes Tempo, und weiterhin viele falsche Entscheidungen im Abschluss. Doch nachdem Carvajal einen aussichtsreichen Konter kläglich ausließ, war der Mann des Hinspiels zur Stelle: Cristiano Ronaldo per Kopf zum 1:1 (76.)!
Ramos ins eigene Netz, dann Verlängerung
Zinédine Zidane hatte längst gewechselt (Lucas Vázquez und Marco Asensio kamen für Benzema und Isco), doch es ging Schlag auf Schalg weiter. Und das Bernabéu hatte seinem Superstar gerade fertig gehuldigt, da fiel das nächste Tor. Ramos traf! Ins eigene Netz – und keiner weiß, wie das passieren konnte (77.). Und das in seiner 100. Champions-League-Partie!
Die K.o.-Runde war ausgeglichen (3:3), doch wie schon im Hinspiel nicht die Spieleranzahl: Vidal hatte sich nach 84 Minuten die Gelb-Rote redlich verdient. Madrid drückte: Neuer hielt gegen Marcelo, Lucas schoss eine Flanke des Brasilianers drüber, dann Neuer wieder gegen Asensio und als dann noch Ramos seinen 92.-Minute-Kopfball vergab, war es um. Und die Verlängerung musste her. Chancen: 20:17, Tore: 1:2, Fouls: 6:17, Spieler auf dem Feld: 11:10.

Ronaldo mit Hattrick – Superstar schießt Real ins Halbfinale
30 Minuten Power-Fußball. Die Bayern wollten sich ins Elfmeterschießen retten und mussten zittern: Neuer parierte einen Ronaldo-Hammer, welcher danach eine Marcelo-Hereingabe verpasste. Als Casemiro dann nach Boateng-Einsteigen ein Elfmeter verwehrt blieb, vergab Costa auf der Gegenseite den königlichen Knockout. Nicht so mit CR7, der in Minute 104 zum zweiten Mal – jedoch aus leichter Abseitsposition – traf!
Die Königlichen hatten es fast geschafft. Ancelottis Truppe bäumte sich nochmal auf, doch nicht genug gegen elf Madrilenen und die 80.000 Lauten auf den Rängen. Und nicht genug, gegen den unglaublichen Marcelo in seinem 400. Spiel für die Königlichen. Er bereitete Ronaldo seinen Hattrick vor – sein 41. Im weißen Trikot! 3:2. Den endgültigen Nackenschlag verpasste Marco Asensio mit einem seiner berüchtigten Solos zum 4:2 (111.). Das Spiel gelaufen – Madrid im Halbfinale (zum siebten Mal in Folge – das gab’s noch nie) und nach Fehlentscheidungen auf beiden Seiten mit wenig Gründen für Pessimisten, diesen Erfolg nicht als verdient anzuerkennen.

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Spiel-Details
REAL MADRID: Navas – Carvajal, Nacho, Ramos, Marcelo – Modric, Casemiro, Kroos (Kovacic, 112.) – Isco (Vázquez, 71.) – Benzema (Asensio, 64.), Ronaldo.
FC BAYERN MÜNCHEN: Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Alaba – Xabi Alonso, Vidal – Robben, Thiago,
TORE: 0:1 Lewandowski (53.), 1:1 Ronaldo (76.), 1:2 Ramos (77., OG), Ronaldo 2:2 (105.), 3:2 Ronaldo (107.), 4:2 Asensio (111.)
SCHIEDSRICHTER: Viktor Kassai
STADION: Estadio Santiago Bernabéu, Madrid
Spieler des Spiels
Really? Wobei … Was der Marcelo in diesen 120 Minuten leistete, da hätten es weniger als drei Tore bei Cristiano Ronaldo nicht sein dürfen!
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