
DSCHIDDA. Das verlief einfacher als zuvor befürchtet: Nach dem 1:1 vor wenigen Wochen im Mestalla hatten die Königlichen am Mittwochabend wenige Probleme mit dem FC Valencia. Der amtierende Pokalsieger wurde im Supercopa-Halbfinale früh in die Schranken verwiesen, reist nun nach Spanien zurück, während Real Madrid im Finale am Sonntag (19 Uhr) dabei ist. Dabei war das aus Personalsicht so gar nicht abzusehen.
Startelf: Fünf Mittelfeldspieler hinter Jović
Kein Gareth Bale, kein Karim Benzema, kein Eden Hazard? Kein Problem! Zinédine Zidane überraschte in der saudi-arabischen Hafenstadt mit fünf Mittelfeldspielern in der Startelf (4-1-4-1) und dieser Plan sollte voll aufgehen: Die Blancos kontrollierten von Beginn an Spiel und Gegner und am Ende waren es die Mittelfeldspieler, die für Torgefahr sorgten!
Kroos’ Geniestreich: Direkt verwandelte Ecke
Es sollte Luka Jovićs große Chance werden, doch glänzten am Ende die Mittelfeldspieler. Schon in der Anfangsphase setzten Casemiro und Federico Valverde die ersten Duftmarken ab, ehe Raphael Varane – beflügelt von seinem Doppelpack gegen Getafe (3:0) – Jaume Doménech per Kopf zu einer ersten Parade zwang. Wie bei Jović hätte es auch der Abend des Valencia-Keepers, der Jasper Cillessen auf die Bank verdrängte, werden können – wäre da nicht Toni Kroos‘ Geniestreich in Minute 15. Weil sich Doménech bei einer Ecke zu intensiv mit seinen Verteidigern beschäftigte, nutzte der 30-jährige Deutsche die Gunst der Stunde und zirkelte den Ball vom Eckpunkt direkt ins Netz – ein „Golazo“!
Isco baut Führung aus, Jović scheitert
Nach der verdienten Führung der Blancos versuchten die „Fledermäuse“ zwar mehr mitzuspielen, aber auf einen Gameiro-Abschluss (28.) war im ersten Durchgang nicht viel zu sehen. Zu kontrolliert und geduldig spielte Real und ließ die Kugel gemütlich laufen – vorne wie hinten. Vom Pressing Valencias dagegen kaum was zu sehen – gegen ein so ballsicheres, königliches Mittelfeld schien kein Land gewachsen. Zumal dieses auch am nächsten Tor beteiligt war: Valverde tankte sich in den Strafraum, legte auf Modric ab, dessen Schoss geblockt bei Isco landete, der den Nachschuss souverän im Netz unter brachte (40.) – sein erstes Tor seit März 2019. Und wäre dann noch Jović das Glück bei seiner Doppel-Chance hold gewesen – nach Iscos Kopfablage traf er erst den Pfosten, dann parierte Doménech – hätte man die zweite Halbzeit wohl gar nicht mehr anpfeifen brauchen.
Valencia ohne Chance, Modrić trifft traumhaft
Volle Kontrolle auch im zweiten Durchgang. Und weiter spielte nur Real, weiter schossen auch nur die königlichen Mittelfeldspieler: Erst verzog Kroos eine Direktabnahme mit Links, dann setzte Valverde seinen Abschluss nach starker Modrić-Vorarbeit ans Außennetz (60.). Doch der kroatische Mittelfeld-Dirigent sollte es dann selbst und besser machen: Mit feiner Klinge zauberte Modrić den Ball aus zehn Metern mit dem rechten Außenrist ins lange Eck. Und diesmal war auch Luka Jović beteiligt – er legte dem Kroaten das „Golazo“ auf.

Im Anschluss an das (hochverdiente) 3:0 versuchte Valencia noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben, im Endeffekt hielten die Valencianos lediglich Thibaut Courtois bei ohnehin 21 Grad warm. Dank zwei, drei guter Taten des Belgiers sah es so aus, als würde Real Madrid zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentor bleiben – bis Sergio Ramos in der Nachspielzeit seinen Arm im Strafraum zu sehr einsetzte. Kurzer VAR-Check später und Dani Parejo verwandelte den fälligen Strafstoß zum 3:1-Schlusspunkt.
Ebenfalls erwähnenswürdig: Bei den Einwechslungen kam es zu zwei Comebacks und einem Debüt. Marcelo und James Rodríguez wurden nach ihren Verletzungen erstmals wieder eingewechselt, während Mariano Díaz die ersten Pflichtspiel-Minuten überhaupt in 2019/20 sammelte – möglicherweise seine letzten für Real Madrid?
Finale am Sonntag gegen Atlético oder Barça
Die halbe Arbeit ist getan – auf das Halbfinale folgt das Finale! Dieses findet am Sonntag, den 12. Januar ab 19 Uhr statt. Der Gegner wird jedoch erst am Donnerstagabend bekannt, wenn sich Atlético und Barcelona im zweiten Halbfinale duellieren. Ob der Supercopa-Sieger zum elften Mal Real Madrid, oder zum 14. Mal Barcelona oder zum dritten Mal Atlético heißen wird?
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