
„Wenn gesundheitlich vertretbar, finde ich es gut“
MADRID. Toni Kroos bezieht Stellung. Während in Deutschland die Bundesliga am Wochenende zurückkehrt, soll es in LaLiga Mitte Juni soweit sein. Diskussionen und Ansichten gibt es zur Fußballrückkehr trotz der Corona-Krise viele. Auch der 30-Jährige ist eher pro Wiederanpfiff. „Ich glaube zumindest, dass der Fußball eine Chance hat, auch gesellschaftlich einiges zu helfen. Wenn man damit kein Risiko eingeht und es gesundheitlich vertretbar ist, finde ich es gut. Ich glaube, viele Leute haben ein ganz anderes Gefühlsleben, wenn sie wissen, am Wochenende ist Fußball. So viele Leute interessiert es einfach. Und ich glaube, als Ablenkung und als positive Gedanken dem einen oder anderen Haushalt nach diesen Wochen sehr, sehr gut tun kann“, erklärte Kroos im Podcast „Baywatch Berlin“ von Klaas Heufer-Umlauf (anzuhören bei Spotify und Apple).
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— Toni Kroos (@ToniKroos) May 15, 2020
Während er seinen eigenen Podcast mit Bruder Felix „Einfach mal luppen“ (anzuhören bei Spotify und Apple) bewarb, äußerte er sich auch zum Thema Geisterspiele. So müssten sich viele Vereine gar „nicht umstellen“, erklärte Kroos leicht ironisch und zeigte sich beim möglichen Stadion-Umzug der Blancos vom Estadio Santiago Bernabéu ins Estadio Alfredo Di Stéfano noch ahnungslos: „Ich habe gehört, dass wir gar nicht in unserem Stadion spielen, sondern in so einem Trainingsstadion hier bei uns.“
Geisterspiele „komisch“ aber Rettung für Vereine
In einem leeren Stadion zu spielen findet er dennoch „komisch“. „Man spielt im Stadion für 80.000, da sitzt aber keiner. Was definitiv feststeht ist, dass es viele Vereine rettet, einfach nur zu spielen, weil dann wenigstens die Fernsehgelder gezahlt werden, ansonsten hätten wir nächstes Jahr glaube ich sieben Vereine in der Liga, die das ohne hinkriegen würden. Aber trotzdem wird es mega komisch. Ich weiß nicht so vom Gefühl, manchmal pusht es dich Zuhause ja auch, jetzt hast du einfach gar nichts. Du denkst, das ist vielleicht irgendwie ein Trainingsspiel, ich weiß nicht, wie es sein wird, mal sehen.“
Alles hörbar: „Ramos muss sich was einfallen lassen“
Ohne die Geräuschkulisse der Fans könnte auch das eine oder andere unerwünschte zu hören sein. „Ich glaube, man muss beim Schiedsrichter einen Tick mehr aufpassen. Vieles geht natürlich unter wenn 80.000 im Stadion sitzen, aber so könnte es mal unangenehm werden“, weiß Kroos und denkt beim Thema Gegenspieler beleidigen auch an seine Mitspieler: „Bei mir hält sich das einigermaßen in Grenzen, aber ich kenne da den einen oder anderen Kollegen, der das sicher braucht und auch ausgelebt hat schon. Und jetzt wahrscheinlich einen Tick mehr aufpassen muss, sonst ist nach fünf Minuten Ende.“ Angesprochen auf Sergio Ramos sagte der ehemalige Greifswalder: „Ich glaube, der muss sich auch irgendwas einfallen lassen, wie er das während des Spiels abbaut.“
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Seit Montag wird bei Real Madrid wieder trainiert. 60 Tage wurde davor nicht mehr gemeinsam gearbeitet. Entsprechend lange haben sich die Spiele auch nicht mehr gesehen, doch wie in vielen Firmen und Familien haben auch die Königlichen sich nach und nach an neue Technologien getraut – Videokonferenzen beispielsweise. Kroos: “Wir haben das tatsächlich auch gemacht. Irgendwann nach vier Wochen haben wir damit auch angefangen, als man irgendwie gemerkt hat, ‘Oh, dauert doch länger, als gedacht.’ (…) Es ging los mit dem einen oder anderen Video-Call als Mannschaft, um sich mal wieder ein bisschen auszutauschen, und dann haben wir die letzten zwei Wochen über Video Training gemacht quasi, was nicht so einfach ist. Da gab’s dann quasi einen Fitnesstrainer, der hat da vorgeturnt und wir haben überall Zuhause mitgemacht.”
Wie „komisch“ sich der neue Arbeitsalltag anfühlt, dass sogar noch Pässe verboten sind, und wie er zu seiner Gehaltskürzungsaussage steht, das verriet Kroos frisch bei Eurosport.
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