
Gerüchte aus dem Nichts – und eher aus London, statt Saudi-Arabien?
Die Zahlen klingen mehr als unrealistisch. Hat ein Klub aus Saudi-Arabien nicht nur Vinícius Júnior ein Gehalt von jährlich 100 bis 200 Millionen Euro angeboten, sondern Real Madrid eine Ablösesumme von 200 Millionen?
Ein derartiges Gerücht macht jedenfalls die Runde, nachdem angeblich Verantwortliche von Al Ahli bei Vinícius’ Beratern in London vorstellig wurden. Nun mag es zu solchen Treffen hinter den Kulissen öfter kommen, doch wollte unter anderem The Athletic und die MARCA erfahren haben, dass die Vinícius-Seite gar nicht abgeneigt war – vom Spieler eher noch kein Zeichen.
Sollte einer der Publikumslieblinge etwa spontan gehen? Unwahrscheinlich. Einerseits weil Real Madrid dank einer Ausstiegsklausel von einer Milliarde Euro alles in der Hand hat – mittlerweile sind derartige Klauseln durchaus üblich, um finanziell stärkeren Klubs vorzubeugen – andererseits weil es in dieser Causa um etwas anderes gehen könnte. Um noch mehr Geld. Nicht von einem Saudi-Klub, sondern schlussendlich für den Spieler selbst.
Trotz frischer Verlängerung: Geht es um einen neuen Vertrag?
Würde heißen: ein neuer Vertrag. Im letzten Oktober hatte Vinícius zwar erst seinen Kontrakt verlängert – bis 2027 fiel diese Verlängerung durchaus kürzer aus als bei seinen Teamkollegen – aber da gab es auch noch keinen neuen Top-Verdiener bei Real. Und keine (wenn auch eher theorerischen) Chancen auf den Ballon d’Or für den 24-Jährigen. Anders gesagt: Weil der Brasilianer derzeit wohl nur die Hälfte von Kylian Mbappé verdient, der mit jährlich rund 20 Millionen netto aber scheinbar selbst den bisherigen Spitzenverdiener David Alaba verdrängt, könnte sich hier eine Causa entwickeln – unabhängig wie ernst das Interesse eines möglichen Abnehmers wäre. Carlo Ancelotti bügelte das Gerücht auf der Pressekonferenz bereits ab: „Da ist nichts dran, das sind nur Spekulationen, die es noch bis 30. August geben wird.“
Vinícius ist eigentlich glücklich, auch mit Mbappé
Klar dürfte sein: Vinícius ist eigentlich glücklich in Madrid, auch wenn mit Mbappé theoretisch ein Positionskonkurrent kam. Allerdings wird Carlo Ancelotti für beide einen Platz auf dem Feld finden, zumal sich die beiden schon früh verstehen, eigentlich seit Monaten in Kontakt stehen. Vinícius wird weiter einer der großen Stars sein, womöglich sogar weiter Elfmeter schießen und die 7 – eine von Mbappés zwei Lieblingsnummern – tragen und sich vermutlich bald erneut freuen. Über einen noch höher dotierten Vertrag, als ihn seine Berater schon früh im letzten Jahr aushandelten – unabhängig ob es schon für den Ballon d’Or 2024 reicht oder erst später. Zumindest die Kampagne für eine noch größere Wertschätzung könnte begonnen haben und in den kommenden Wochen durch neue, noch unrealistischere Gerüchte-Krumen – möglicherweise noch höhere Zahlen aus Saudi-Arabien – fortgeführt werden. Bis dann tatsächlich verlängert wird und Florenito Pérez ausnahmsweise einem gewissen Druck durch Beraterseite nachgibt – etwas, was der Spanier nur ungerne und vor allem nicht immer folgenlos tut mit Blick auf die weitere Zukunft.
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