
All die Aufregung umsonst?
MADRID. Und was, wenn die ganze Aufregung am Ende umsonst war? Die Rede ist natürlich von Isco und seinem Interview im Anschluss an Spaniens fulminantes 6:1 – inklusive drei Toren des Andalusiers – über Argentinien, als der 25-Jährige „keine führende Rolle“ sowie „mangelnde Kontinuität“ bei Real Madrid unter Zinédine Zidane bemängelte, wenngleich er auch zugab, möglicherweise „selbst das Problem“ zu sein. Worte, die doch zumindest irritieren, schließlich war es „Zizou“, der Isco bei den Madrilenen im vergangenen Jahr durch seine Systemänderung erst zum endgültigen Durchbruch verhalf und – das beweisen alleine die nackten Zahlen – auch in dieser Spielzeit eine wichtige Säulen im Team darstellt: Mit 2.439 Minuten aus 40 Einsätzen (davon 29 in der Startelf) gehört der Edeltechniker zu den am häufigsten eingesetzten Akteuren in dieser Saison.
Wie groß sein Stellenwert innerhalb des Teams mittlerweile ist, unterstrich das Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain in der Königsklasse (3:1), als der Spanier überraschend den Vorzug vor dem eigentlich wieder einsatzbereiten Gareth Bale erhielt. Eine Nominierung, die auch als klares Zeichen von Zidane gewertet werden durfte: Eine Stammplatzgarantie gibt es nicht mehr, auch nicht mehr für „BBC“. Isco zahlte das Vertrauen seines Trainers mit einem guten Auftritt zurück und gefiel insbesondere in der ersten Hälfte als Ballschlepper und Überladungsspieler, was den Königlichen zu besserer Kontrolle im Zentrum verhalf. Dass er wenige Wochen später öffentlich trotzdem seine Rolle in der Mannschaft in Frage stellt, erscheint zumindest unglücklich. Zumal die Aussichten auf einen Startplatz im Viertelfinal-Hinspiel gegen Juventus Turin – sofern er seine Beschwerden, die er nach der Länderspielpause verspürte, auskuriert – beileibe nicht die schlechtesten sind.
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Isco als die logische Lösung
Genau genommen erscheint der Andalusier als die logische Lösung für das Hinspiel im Allianz Stadium. Wie schon in der ersten Partie gegen Paris dürfte Zidane eben genau darauf setzen, dem Gegner durch erhöhte Kontrolle im Zentrum den Zahn zu ziehen. Vor allem die oftmals stürmische Anfangsoffensive der „Vecchia Signora“ vor eigenem Publikum gilt es im Zaum zu halten. Iscos Ballsicherheit im Verbund mit Luka Modrićs sowie Toni Kroos’ Pressingresistenz könnte hierbei ein probates Mittel darstellen, um diese einzudämmen. Durch den Ausfall von Mittelfeldmann Miralem Pjanić (Gelbsperre) geht dem Team von Massimiliano Allegri zudem ein wichtiger Kreativposten und vor allem ballsicherer Akteur im Zentrum ab, wodurch auch die Statik im Spiel von Juventus erheblich beeinträchtigt wird und die „alte Dame“ verwundbar wirkt. Auch hierfür erscheint Isco in seiner Rolle als Überladungsspieler und Freigeist, der konsequent und gerne den Raum zwischen den Linien besetzt, prädestiniert.
Da es sich um ein Auswärtsspiel handelt, wird Zidane darauf bedacht sein, zunächst stabil aufzutreten und durch numerische Überzahl im Mittelfeld die Spielkontrolle zu gewinnen, Juve auf diese Weise möglicherweise müde zu spielen, um in der Schlussphase mit entsprechenden Wechseln durch schnelle Außenspieler wie Marco Asensio oder Lucas Vázquez nochmals für offensive Impulse zu sorgen. Und dass Isco genau diese Rolle ausfüllen kann wie möglicherweise kein anderer Spieler im Kader, hat er nun schon oft genug bewiesen – aller Aufregung in den letzten Tagen zum Trotz.
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