Mit 19 Toren und neun Vorlagen in 36 Begegnungen ist Karim Benzema in der Spielzeit 2019/20 statistisch zwar mit deutlichem Abstand Real Madrids torgefährlichster Spieler, eher dürftige Leistungen im Februar und März waren zuletzt aber Wasser auf die Mühlen der mitunter ohnehin lautstarken Kritiker des Franzosen. Nun stärkt Davor Šuker, der von 1996 bis 1999 das königliche Trikot mit der Rückennummer 9 trug, seinem Nachfolger in einem Interview mit der Online-Zeitung EL ESPAÑOL den Rücken.

“Ich wünsche ihm nur das Beste. Als Nummer 9 liebe ich ihn! Heute ist er ein Teil der Geschichte Real Madrids. Ich mag seine Spielweise und es besteht kein Zweifel, dass er einer der besten Spieler der Welt ist“, sagt Šuker. Der ehemalige kroatische Stürmer kam in seiner Zeit bei den Blancos in drei Spielzeiten auf 49 Tore in 111 Spielen und hatte somit einen großen Anteil an der spanischen Meisterschaft 1996/97 (24 Tore in 38 Spielen) sowie “La Séptima”, dem siebten Champions-League-Titel, in der Saison 1997/98 (vier Tore in sieben Spielen) und weiß daher um den Druck, Angreifer bei den Königlichen zu sein.
In den Augen des heutigen Präsidenten des kroatischen Fußballverbandes hält “Benz” diesem Stand – auch wenn der Franzose im Bernabéu nicht nur Beifall erntet. So wird dem 32-Jährigen immer wieder vorgeworfen, er sei kein wahrer Neuner, da er oftmals zu “hängend” agiere und die Position im Angriffszentrum nicht durchgehend besetze. “Entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung eines Stürmers sind die Statistiken”, befindet Šuker jedoch. Und diese sprechen im Falle des Franzosen für sich: 241 Tore und 133 Assists in 501 Partien machen Benzema neben dem alles überragenden Cristiano Ronaldo (450 Tore in 438 Spielen) zum besten Angreifer der vergangenen Dekade – und zum sechsbesten Torjäger der Vereinsgeschichte. Bei einem weiteren Treffer würde er sogar mit Vereinslegende Ferenc Puskás gleichziehen.
Wie sich die Situation im königlichen Angriff in der kommenden Saison darstellt, ist dieser Tage unklar. Da Benzemas Vertrag jüngst erst bis 2022 verlängert worden ist, scheint ein Wechsel eher unwahrscheinlich. Dennoch kursieren immer wieder Gerüchte rund um das Bernabéu, die die Königlichen mit Namen wie Dortmunds Shooting Star Erling Haaland oder Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain in Verbindung bringen. Mit Rodrygo Goes und Vinícius Júnior hat Real zudem bereits zwei Rohdiamanten in seinen Reihen, die eine glorreiche Zukunft verheißen und Platzhirsch Benzema zunehmend stärker unterstützen sollen. Und dann gibt es da noch Luka Jović.
Die Verpflichtung namhafter Unterstützung könnte in jedem Fall dafür sorgen, dass der Franzose, der 2009 für 35 Millionen Euro von Olympique Lyon an die Concha Espina wechselte, wieder befreiter auftritt als zuletzt, da er dann eben nicht mehr die alleinige Last als Scoring-Option Nummer eins schultern müsste. Dass mit Toni Kroos (14 Torbeteiligungen) und Luka Modrić (zehn Torbeteiligungen) zwei zentrale Mittelfeldspieler auf den Plätzen zwei und drei der aktuellen Scorer-Liste folgen, ist bezeichnend für die Problematik in der Offensivabteilung der Blancos.
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